Ökumenisches Heiligenlexikon

Karl Borromäus

italienischer Name: Carlo Borromeo

1 Gedenktag katholisch: 4. November
gebotener Gedenktag
Hochfest im Erzbistum Mailand und im Ambrosianischen      Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet. Teil des Bistums Lugano
Fest bei den Englischen Schwestern des heiligen Paulus (Angeliken)
Diözesankalender Basel, Chur, Lausanne-Genf-Fribourg, St. Gallen und Sitten
Gedenktag III. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.

Todestag: 3. November
gebotener Gedenktag im Erzbistum Bologna und im Trinitarierorden: 5. November

Name bedeutet: der Tüchtige (althochdt.)

Abt in Arona, Erzbischof von Mailand, Kardinal
* 2. Oktober 1538 auf der Burg in Arona am Lago Maggiore in Italien
3. November 1584 in Mailand in Italien


Karl Borromäus war Sohn des Grafen Giberto II. Borromeo von Arona und der einflussreichen Adligen Margarita de' Medici, einer Schwester von Papst Pius IV. Die Borromäer waren Offiziere, Bankiers und Politiker, verschwägert mit dem italienischen Hochadel. Karl wurde von der Familie zum KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. an der Kirche der Märtyrer in Arona bestimmt; auf dieses Amt hatte die Familie einen Anspruch, es war mit erheblichem Einkommen verbunden. Mit 14 Jahren begann Karl das Jura-Studium an der Universität in Pavia, das er als Doktor beider Rechte und mit höchsten Auszeichnungen 1559 abschloss.

Dom in Mailand
Dom in Mailand

Karls Onkel Giovanni Angelo Medici wurde 1559 Papst als Pius IV. Er holte seinen Neffen nach Rom als 21-jähriger wurde Karl Geheimsekretär, eine seiner Aufgaben war der Prozess gegen Georg von Ghese. Nach einem Jahr, 1560, wurde Karl Kardinal-Diakon mit der Titelkirche San Martino ai Monti in Rom und Administrator des Erzbistums Mailand. Karl residierte in einem luxuriösen Haus in Rom, hielt literarische Zirkel und pompöse Empfänge ab und veranstaltete rauschende Feste.

Martin Knoller: Karls Geburt, Deckenfresko, 1765/1766, in der Karl geweihten Kirche in Volders bei Innsbruck
Martin Knoller: Karls Geburt
Martin Knoller: Karl wird zum Kardinal ernannt, Deckenfresko, 1765/1766, in der Karl geweihten Kirche in Volders bei Innsbruck
Martin Knoller: Karl wird zum Kardinal ernannt.
Deckenfreskos, 1765/1766, in der Karl geweihten Kirche in Volders bei Innsbruck

Zu einer radikalen Umkehr gelangte Karl Borromäus, als sein geliebter Bruder Federico 1562 plötzlich starb; dazu beigetragen hatten auch seine Begegnungen mit Ignatius von Loyola und Philipp Neri. Den Wunsch seiner Familie, die kirchliche Karriere aufzugeben und zu heiraten, um den Familienstammbaum weiterzuführen, lehnte er ab; er nahm seine theologischen Studien wieder auf und begann einen asketischen Lebensstil mit vorbildlicher Pflichterfüllung. Als Sekretär des Papstes oblag ihm der Schriftwechsel mit den Vertretern des Vatikan im Ausland, die Verwaltung der päpstlichen Besitztümer und dann 1561 bis 1563 die Koordination der Stimmen der Kardinäle beim Konzil von Trient. Dessen Wiedereröffnung im Jahr 1561, dann die kraftvolle Durchführung und schließlich der Abschluss waren wesentlich seinen Bemühungen zu verdanken.

Borromäus' Einfluss auf die Beschlüsse des Konzils von Trient und ihre Durchführung durch Papst Pius IV. ist in der Forschung allerdings umstritten. Borromäus selbst hielt später als Erzbischof von Mailand sechs Provinzial- und elf DiözesansynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. zur Umsetzung ab, man nannte ihn deshalb auch Lehrmeister der Bischöfe. Dabei half auch der ab 1564 zusammen mit anderen Theologen der Gegenreformation unter seiner Leitung verfasste Catechismus Romanus, der Römische Katechismus, für die Pfarrer, der bis 1992 gültig blieb und eines der wichtigsten Dokumente des Lehramts der katholischen Kirche war als Zusammenfassung der christlichen Lehre und der überlieferten Theologie.

Giovanni Ambrogio Figino (1548 - 1608): Gemälde, möglicherweise noch zu Borromäus' Lebenszeit entstanden
Giovanni Ambrogio Figino (1548 - 1608): Gemälde, möglicherweise noch zu Borromäus' Lebenszeit entstanden

1563 wurde Karl zum Priester geweiht; Gespräche mit dem Erzbischof Bartholomäus von den Märtyrern eröffneten ihm im Herbst 1563 den Zugang zu den Aufgaben der Seelsorge; dessen Buch Stimulus pastorum, Antrieb für Hirten, wurde ihm zur wichtigen Lektüre. Wenig später erhielt er die Weihe zum Bischof, 1564 wurde er zum Erzbischof von Mailand und zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Prassede in Rom ernannt; er konnte das Amt des Erzbischofs aber erst 1565 antreten. Karl bemühte sich nun um asketische Lebensweise, und verwendete viel Zeit für Gebet und Meditation. Er galt als bescheiden und Wohltäter mit einer großen Liebe zur Kunst, seine vorbildliche Lebensführung beeindruckte die Menschen. Er reiste oft durch sein Bistum und besuchte fast alle der 800 Pfarreien seiner Diözese. Besonders setzte er sich für innerkirchliche Disziplin und die religiöse Unterweisung von Kindern ein. Er entwickelte sich so zu einem großen Reformer der katholischen Kirche und nutzte seine familiären Bindungen und Beziehungen, um sich durchzusetzen, so bei der Wahl von Papst Pius V., die er nachdrücklich förderte.

Karl Borromäus' Aufnahme in den Himmel, Hochaltar in der Karlskirche in Wien
Karl Borromäus' Aufnahme in den Himmel, Hochaltar in der Karlskirche in Wien

Zur Schulung der Priester und Laien gründete Karl Borromäus 1561 das Collegio Borromeo in Pavia sowie in Mailand 1564 das Priesterseminar, 1579 das Helvetische Kolleg - im späteren Palazzo del Senato - für Seminaristen aus der Schweiz, 1571 das Jesuitenkolleg im Palazzo di Brera - heute die Pinakothek - und andere Einrichtungen. Auch vom OrdensklerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. verlangte er asketische Strenge. Seine Aufhebung des Humiliatenordens - einer christlichen Armuts- und Bußbewegung - veranlasste 1569 einige Ordensleute zu einem Attentat mit Schusswaffen, das Karl wundersamer Weise überlebte, dies wurde als Zeichen gedeutet, dass seine Reformbestrebungen der richtige Weg für die Kirche waren. Die von ihm eingeleiteten Versorgungsmaßnahmen während der großen Pest in Mailand in den Jahren 1576 bis 1578 retteten zahlreichen Menschen das Leben, erschütterten aber seine Gesundheit. 1578 schuf Borromäus den aus dieser Arbeit erwachsenen Orden der Oblaten des heiligen Ambrosius.

Bartolomeo Garavoglia: Karl Borromäus (rechts) und Amadeus IX. von Savoyen (halbrechts) vor dem Erzengel Michael, Maria und Johannes dem Täufer, Altarbild, 1655, im Dom in Turin
Bartolomeo Garavoglia: Karl Borromäus (rechts) und Amadeus IX. von Savoyen (halbrechts) vor dem Erzengel Michael, Maria und Johannes dem Täufer, Altarbild, 1655, im Dom in Turin

1556 ging die Herrschaft über Mailand an die spanische Linie der Habsburger über. Der spanische Vizekönig von Mailand, Luis de Zúñiga y Requesens, wurde 1573 von Karl Borromäus nach heftigen Auseinandersetzungen exkommuniziert; einen noch größeren Konflikt mit dem spanischen König Philipp II. verhinderte der Nachfolger. Als päpstlicher Visitator für die Schweiz wirkte Borromäus bis ins Engadin und gewann mit den in seinem Helvetischen Kolleg ausgebildeten katholischen Geistlichen erhebliche Wirkung bei der Gegenreformation in der Schweiz. Auf die Unterstützung der Obrigkeit im Kampf gegen den Protestantismus konnte er allerdings in dem zu seinem Bistum zählenden Schweizer Graubünden nicht zählen.

Stiftskirche Santi Pietro e Stefano in Bellinzona
Stiftskirche Santi Pietro e Stefano in Bellinzona

Im graubündener Misoxertal zwischen dem San Bernardino-Pass und Bellinzona durfte Karl Borromäus 1583 keine Glaubensprozesse gegen die - oft aus Italien geflohenen - Reformierten abhalten, deshalb wurden sie der Hexerei bezichtigt. Von den 108 Angeklagten wurden elf durch die weltliche Gewalt verbrannt, die übrigen kehrten zur katholischen Kirche zurück.

Im Alter von nur 46 Jahren erlag Karl einem Fieberanfall, den sein von der unermüdlichen Arbeit geschwächter Körper nicht überwinden konnte. Herr, ich komme waren seine letzten Worte. Eine riesige Menschenmenge begleitete den schon im Ruf der Heiligkeit stehenden zur letzten Ruhe im Mailänder Dom.

Schriften aus Karl Borromäus' Amtszeit wurden 1582 als Acta Ecclesiae Mediolanensis, Akten der Mailänder Kirche, veröffentlicht. Karls Prinzipienfestigkeit und seine guten Beziehungen in einflussreiche Kreise unterstützten seine Reformen.

Karlskirche in Wien
Karlskirche in Wien

Ein Gelöbnis des deutschen Kaisers Karl VI. anlässlich der 1713 und 1714 in Wien wütenden Pest führte zum Bau der seinem Namenspatron Karl Borromäus geweihten prächtigen Karlskirche in Wien, die 1737 fertiggestellt war.

Kanonisation: Am 12. Mai 1602 wurde Karl Borromäus von Papst Clemens’ VIII. selig- und am 1. November 1610 von Papst Paul V. heiliggesprochen.
Attribute: mit Büchern und Totenkopf, Geißel, Pfeile
Patron von Hohenems; der Universität in Salzburg; der Seelsorger, Katecheten, Katechumenen und der Seminaristen; gegen Pest; erster Patron des Bistums Lugano; zweiter Patron des Bistums Chur
Bauernregel: Wenn's an Karolus stürmt und schneit, / dann lege deinen Pelz bereit.

Worte des Heiligen

Die dreifache Demut und die Liebe des Herrn als Vorbild für uns Menschen:
Hier nun, geliebte Brüder, müssen wir … die bewundernswerte Demut unseres Erlösers nicht nur aufmerksam betrachten, sondern auch mit großem Eifer nachahmen. Es gibt drei Stufen von Demut, von denen die erste Stufe ausreichend ist, die zweite überströmend, auf der dritten Stufe aber alle Gerechtigkeit erfüllt wird.
Auf der ersten Stufe befinden sich die, die ihren Oberen gehorchen, auf der zweiten, welche sich um Gottes willen auch ihresgleichen unterordnen, zur dritten sind die zu zählen, die es nicht für unter ihrer Würde halten, auch ihren Unterstellten zu dienen.
In all diesen drei Stufen hat sich Christus unser Herr eindeutig als der Demütigste und Gehorsamste erwiesen. Er war dem über ihm stehenden Vater, wenn du seine Menschheit ins Auge fasst, unterworfen; in seiner Gottheit war er ihm gleich. Er gehorchte so sehr und unterwarf sich ihm so, dass er, wie er bezeugte, nichts anderes tat, als den Willen seines Vaters. Wie sehr er sich aber durch Demut und Gehorsam gegenüber den weit unter ihm stehenden Menschen auszeichnete, steht fest, sowohl durch sein eigenes Zeugnis als auch durch die Beschreibung der Evangelien: Denn, so sagt er, ich bin nicht gekommen, um mich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen (Matthäusevangelium 20, 28). Wenn ihr aber mit mir jene Stelle des Evangeliums betrachten wollt, die erzählt, was er bei der Fußwaschung tat und sprach - all das, was ich jetzt zusammenfasste - werdet ihr klar erkennen: Es war vor dem Osterfest.
Alles im Geheimnis der Menschwerdung Christi lehrt die äußerste Demut und offenbart unendliche Liebe. Aus Liebe stieg er vom Himmel. Aus Liebe zu uns wurde er getauft; aus Liebe zu uns fastete er, erlitt er die Versuchung, Trübsale und Beschimpfungen und zuletzt hat er den Tod erlitten. Diese seine bewundernswerte Liebe bewies er auch beim letzten Abendmahl, als er das allerheiligste Sakrament seines Leibes und die übrigen heiligen Geheimnisse und Dienste der Gottesverehrung einsetzte. Darüber hinaus auch die Fußwaschung. … Durch sie hat er seine Liebe den Seinen anvertraut und seinen Dienern Bescheidenheit des Herzens gelehrt.


In der Predigt auf seiner letzten SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. fordert Karl Borromäus: Worte und Leben eines Priesters sollen zusammenstimmen:
Ich gestehe: Wir alle sind schwach. Aber Gott, der Herr, hat uns Mittel gegeben, die uns leicht helfen können, wenn wir nur wollen. Da ist ein Priester, er weiß, dass von ihm Unversehrtheit und Enthaltsamkeit verlangt wird und dass er, wie es sich gehört, das Leben eines Engels führen muss. Er wollte das alles vielleicht. Aber er denkt nicht daran, die Mittel zu gebrauchen: zu fasten, zu beten sowie schlechte Unterhaltungen, schädliche und gefährliche Vertraulichkeiten zu meiden.
Er beklagt sich: Wenn er zum Chorgebet schreitet, wenn er die Messe feiert, begegnen ihm tausend Dinge, die seine Gedanken von Gott ablenken. Aber was macht er vorher in der Sakristei, ehe er zum Chor oder zur Messe geht? Wie bereitet er sich vor, welche Mittel wählt und wendet er an, um seine Aufmerksamkeit zu wahren?
Soll ich dich lehren, wie du von Kraft zu Kraft fortschreiten (vgl. Psalm 84, 8) und, wenn du schon im Chor aufmerksam warst, wie du das nächste Mal noch aufmerksamer sein kannst und dein Dienst Gott noch wohlgefälliger werden kann? Höre, was ich sage! Wenn in dir schon ein kleines Feuer der Gottesliebe brennt, zeig es nicht gleich und setze es nicht dem Wind aus; halte den Ofen geschlossen, dass er nicht abkühlt und seine Glut verliert; fliehe - natürlich, wenn du kannst - die Zerstreuungen; bleibe gesammelt bei Gott und meide unnütze Gespräche.
Hast du die Aufgabe zu predigen und zu lehren? Studiere und bemühe dich um all das, was zur rechten Amtsführung nötig ist; mach, dass du vor allem durch Leben und Tat predigst; man soll nicht sehen müssen, dass du anders sprichst, als du tust, und darum über deine Worte spotten und den Kopf schütteln.
Bist du Seelsorger? Vernachlässige darüber nicht die Sorge für dich selbst und sei anderen gegenüber nicht so freigebig, dass für dich selbst nichts übrig bleibt. Du musst zwar an die Seelen denken, deren Vorsteher du bist, aber nicht so, dass du dich selbst vergisst.
Erkennt, Brüder, dass nicht allen Männern der Kirche in gleicher Weise dasselbe notwendig ist. Es gibt das innere Gebet, das allen unseren Handlungen vorausgeht, sie begleitet und ihnen folgt: Ich will dir singen, sagt der Prophet, und erkennen (vgl. Psalm 101, 1). Spendest du die Sakramente, lieber Bruder, so bedenke, was du tust. Feierst du die Messe, so bedenke, was du darbringst. Singst du im Chor, bedenke, mit wem du sprichst und was du sagst. Leitest du Seelen, so bedenke, mit wessen Blut sie rein gewaschen sind, und alles, was ihr tut, geschehe in Liebe (1. Korintherbrief 16, 14). Alle Schwierigkeiten, die wir notwendig Tag für Tag in großer Zahl erfahren - wir sind ja in sie hineingestellt - werden wir leicht überwinden können. Auf diese Weise gewinnen wir die Kraft, Christus in uns und in anderen zu gebären.

Quelle: Predigt des Karl Borromäus zum Herrenmahl bei der Fußwaschung, über das 13. Kapitel bei Johannes: Es war vor dem Osterfest, 27. März 1567. Nach: H. Bach, Karl Borromäus, Köln 1985
Carlo Borromeo: Sermo in ultima synodo habitus. In: Acta Ecclesiae Mediolanensis, Mailand 1599, S. 1177f; zitiert nach Monastatisches Lektionar zum 4. November

Zitate von Karl Borromäus:

Es gibt nichts Gutes, nichts Großes, was das Gebet nicht fertigbrächte.
Wie sehr irren doch die, die glauben, den Durst ihres Herzens und ihrer Seele mit einem anderen Wasser stillen zu können als mit der Gnade des Heiligen Geistes, als mit dem Genuss Gottes! Denn unsere Seele begehrt Unendliches, und nur mit dem unendlichen Gott kann sie jemals gesättigt werden.
Wer keinen Frieden mit seinem Nächsten hat, hat ihn auch mit Gott nicht.
Wie sorgfältig und eifrig sind doch die Menschen darauf bedacht, ansteckenden Krankheiten zu entgehen, damit nicht alle davon angesteckt werden. … Aber wie träge sind die Menschen, um der Ansteckung ihrer Seelen zu entgehen!
Mit dem Geld ist es wie mit dem Weizenkorn: Um Frucht zu bringen, muss es in die Erde gesät werden, die Erde: das sind die Armen.
Ist das nicht unverschämt, dass wir von Gott das Größte fordern, aber nur das Kleinste für ihn leisten wollen?
Maria ist bei der Menschwerdung des Ewigen Wortes gleichsam eine Himmelsleiter geworden; denn Gott stieg in ihr herab, damit die Menschen fähig werden, durch sie in den Himmel aufzusteigen.
Das ganze gegenwärtige Leben ist ein Gymnasium, worin nichts anderes zu lernen ist als gut zu sterben. Wie werden aber dies diejenigen können, die es nie gelernt haben?

Quelle: J. M. Sailer (Hrsg.): Der heilige Karl Borromeus - Ein Handbüchlein für unsern Klerus. Regensburg 1823; dem heutigen Sprachgebrauch angepasst

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Karl Borromäus in Hohenems

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

An dieser Stelle hatten wir lange Jahre auf einen von uns veröffentlichten Artikel von Prof. Helmut Bouzek verwiesen, den er uns unter dem Titel Karl Borromäus der Inquisitor zur Verfügung gestellt hatte. Dr. Kurt Greussing hat uns nun mitgeteilt und nachgewiesen, dass sehr große Teile dieses Artikels einfach aus einem von ihm stammenden kopiert waren. Wir haben die Seite Karl Borromäus der Inquisitor deshalb entfernt und verweisen stattdessen auf den Originalartikel von Dr. Kurt Greussing: Der heilige Karl: Mit Feuer und Flamme für die Kirche.

Die Kirche Santa Prassede in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
Der Dom in Mailand ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt - Karten gibt es bis 18 Uhr im Ticket-Verkaufsbüro - beträgt 5 €, für zusätzlichen Besuch der Ausgrabungen und des Dom-Museums 10 €, für Dom, Ausgrabungen, Dom-Museum und Turmbesteigung 15 €, für letzteres per Lift 20 €. (2021)
Die Karlskirche in Wien ist werktags von 9 Uhr bis 18 Uhr, sonntags von 12 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 8 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.12.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.bauernregeln.net/november.html nicht mehr erreichbar
• https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/strassennamenbericht.pdf - abgerufen am 20.03.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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