Ökumenisches Heiligenlexikon

Dagobert I.

1 Gedenktag katholisch: 19. Januar

Name bedeutet: der gute Glänzende (keltisch - althochdt.)

König von Austrasien
* um 609
19. Januar 639 in Épinay-sur-Seine bei Paris in Frankreich


Dagobert war Sohn von König Chlothar II. Er wurde zunächst 623 von seinem Vater als Unterkönig von Austrasien eingesetzt, konnte 625/26 eine Vergrößerung seines Herrschaftsbereiches bewirken und wurde 629 König des Gesamtreichs. 632 starb nach dem Tod seines Halbbruders Charibert II. auch dessen Sohn Chilperich - wohl nicht ohne Dagoberts Zutun - und er beherrschte nun auch Burgund und Aquitanien, zudem nach einem Feldzug 636/37 das Baskenland und auch die Bretagne. Der Sicherung und Ausweitung seiner Herrschaft galt die Unterstützung der christlichen Glaubensboten v. a. in den Randgebieten des Reiches. Damit war Dagobert der mächtigste aller merowingischen Könige und der bedeutendste Herrscher seiner Zeit in Westeuropa. Bis 629 war Bischof Arnulf von Metz sein bedeutender Ratgeber; dessen Rückzug war wohl auch darin begründet, dass Dagobert in seiner Steuerpolitik auch die reiche Kirche nicht ausnahm. Weil Dagobert das vor 625 gegründete Kloster St-Denis bei Paris reich beschenkte, gilt er als dessen Stifter. Diesem übergab er die Reliquie des Kreuzes Jesu Christi, die er um 630 vom oströmischen Kaiser Herakleios bekommen hatte 1; auf Herakleios' Initiative geht auch die Zwangstaufe von Juden im Merowingerreich zurück.

Dagoberts Grabmal in der Basilika St-Denis in Paris
Dagoberts Grabmal in der Basilika St-Denis in Paris

Mit seiner zweiten Ehefrau Nantechild hatte Dagobert den Sohn und späteren König Chlodwig II., mit deren Nichte außerehelich den Sohn Sigibert III. den er schon 633 als Unterkönig von Austrasien einsetzte. Nach Dagoberts Tod wurde Chlodwig König von Neustrien und Burgund. Beide blieben schwach, der Adel errang zunehmend Einfluss, Dagobert war der letzte wirklich regierende Herrscher aus dem Geschlecht der Merowinger. Er wurde in der Kirche von St-Denis bei Paris bestattet, die von nun ab bis zur Französischen Revolution die Grablege der Könige war.

Eine erste, verklärende Lebensbeschreibung Dagobert verfasste Abt == Hilduin von St-Denis um 750. In Volkssagen wird Dagobert I. als der gute König Dagobert beschrieben, das gleichnamige Spottlied stammt wohl aus der Französischen Revolution. Bei der Plünderung der Königsgräber von St-Denis in Paris während der Französischen Revolution wurde Dagoberts Grab geplündert und seine Gebeine wurden in ein Massengrab außerhalb der Kirche gelegt. Dagobert wird oft verwechselt mit seinem Enkel Dagobert II., auch in den Darstellungen, die ihm eine Nagel als Attribut beigeben. Auch die Zuschreinung der Attribute heilig oder selig beruht oft auf solcher Verwechslung.

1 Diese wurde in der Französischen Revolution 1789 zerstört.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.02.2024

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Dagobert_I. - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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