Ökumenisches Heiligenlexikon

Eva von Lüttich

1 Gedenktag katholisch: 14. März
nicht gebotener Gedenktag bei den Eucharistinern: 5. April
Übertragung der Gebeine 1622: 4. Juni

Name bedeutet: die Leben Schenkende (hebr.)

Reklusin
* um 1208 in Lüttich (Liège) in Belgien
um 1265 daselbst


Eva wurde durch Juliana von Lüttich zum Leben als Reklusin gewonnen und lebte dann an St. Martin in Lüttich. Sie engagierte sich zusammen mit Juliana für die Einführung des Fronleichnamsfestes; nach dem Tod ihrer Freundin setzte sie diese Initiative fort und intensivierte sie. Das Hochfest des Leibes und des Blutes Christi, wurde dann 1246 im Bistum Lüttich eingeführt. Papst Urban IV. würdigte Evas Verdienste in einem Brief aus dem Jahr 1264; im selben Jahr wurde das Fest für die ganze Kirche eingeführt. Eva verfasste wohl Julianas Lebensgeschichte.

Eva wurde in der Kirche von St. Martin in Lüttich beigesetzt. Evas Verehrung begann gleich nach ihrem Tod, v. a. in der Barockzeit war sie weit verbreitet. Evas Gebeine wurden 1542 erhoben und sind in einem Schrein von 1622 in St. Martin erhalten. Weitere Reliquien liegen in Gent und in Antwerpen.

Der Zisterzienserorden zählt Eva zu seinen Mitgliedern.

Kanonisation: Evas Verehrung wurde 1902 vom Papst anerkannt.



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 22.05.2021

Quellen:
• Jakob Torsy: Der große Namenstagskalender, hg. von Hans-Joachim Kracht. Herder, Freiburg 1998
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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