Ökumenisches Heiligenlexikon

Felicitas und ihre Söhne


Felicitas war der Legende zufolge eine christliche Witwe. Sie wurde demnach unter Kaiser Antoninus - nach anderer Überlieferung unter Mark Aurel um 166 - mit ihren sieben Söhnen - als deren Namen überliefert werden Alexander, Felix, Januaris, Martialis, Philippus, Silvanus und Vitalis - vor den Richter geführt. Sie ermahnte die Söhne unentwegt zur Standhaftigkeit, während diese vor ihren Augen nacheinander zu Tode gemartert wurden. Einige Zeit später wurde auch sie selbst hingerichtet.

Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in der Picardie in Frankreich, um 1560: Felicitas wird mit ihren Söhnen vor Publius gebracht
Altarbilder in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in der Picardie in Frankreich, um 1560: Felicitas wird mit ihren Söhnen vor Publius gebracht
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560: Januaris wird als erster gefoltert
Januaris wird als erster gefoltert
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560: Felix und Philippus werden gefoltert
Felix und Philippus werden gefoltert
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560: Silvanus wird in den Tiber geworfen
Silvanus wird in den Tiber geworfen
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560:Alexander, Martialis und Vitalis werden enthauptet
Alexander, Martialis und Vitalis werden enthauptet
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560: Felicitas und Gefährten tragen die Leichname der Söhne zur Bestattung in die Katakombe vor der Stadt Rom
Felicitas und Gefährten tragen die Leichname der Söhne zur Bestattung in die Katakombe an der Via Salaria, damals vor der Stadt Rom
Altarbild in der Kirche Sainte Félicité in Montagny in Frankreich, um 1560:Felicitas wird nun auch hingerichtet; im Hintergrund wird ihr Leichnam in die Katakombe gebracht
Felicitas wird nun auch hingerichtet; im Hintergrund wird ihr Leichnam in die Katakombe gebracht

Felicitas wurde in den Katakomben des Maximus an der Via Salaria in Rom - heute auch nach ihre Katakomben der Felictas genannt - bestattet.

Schon bald nach Felicitas' Tod wurden in Rom Basiliken zu ihren Ehren errichtet. Die als ihre sieben Söhne genannten Märtyrer hatten sicher nichts miteinander zu tun, sie waren in vier verschiedenen Katakomben bestattet, nur Silanus lag nahe Felicitas in den Katakomben des Maximus - auch: Katakomben der Felicitas -,Alexander, Vitalis und Martialis in den Katakomben der Giordani.

Vorbild der Legende war offenbar die apokryphe biblische Erzählung von den makkabäischen Brüdern und ihrer Mutter (2. Makkabäer 7). In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts kannte aber Petrus „Chrysologus”, dann das römische Sakramentarium und verschiedene Pilgerführer die Legende. Ein um 600 in den Katakomben des Maximus enstandenes Fresko zeigt Felicitas mit ihren Söhnen; auch in den Thermen des Titus fand man ein Fresko mit Felicitas und ihren Söhnen.

Das Blut der ermordeten Söhne tropfte der Legende zufolge auf eine Stelle im Wald, an der Farnkraut wuchs. Daraus folgte die alte Regel, man dürfe an ihrem Gedenktag kein Farnkraut abbrechen, sonst könne der Strauch nicht weiter leben. Im deutschen Sprachraum ist der Tag auch als Siebenbrüdertag bekannt und galt Bauern als Lostag für die Wetteraussichten.

Reliquien von Felicitas liegen in Rom in der Kirche San Marcello al Corso, in der Abteikirche in Werden an der Ruhr - heute der Stadtteil Essen-Werden -, wohin Ludger von Münster sie vor 800 brachte, und seit dem 9. Jahrhundert in Vreden im Münsterland; eine Armreliquie ist in Münster in Westfalen sowie in Beaulieu-sur-Dordogne. Reliquien von Felicitas und ihrem Sohn Vitalis liegen auch in der Klosterkirche in Au am Inn sowie in der Krypta der Kirche des Klosters Münsterschwarzach bei Kitzingen.

Reliquien von Felicitas in der Klosterkirche in Au am Inn
Reliquien von Felicitas in der Klosterkirche in Au am Inn

Die Kirche Santa Felicita in Florenz, im Ursprung wohl die älteste Kirche der Stadt, ist Felicitas geweiht

Attribute: mit den 7 Häuptern der Erschlagenen
Patronin von Münsterschwarzach; der Frauen und Mütter; für Nachkommenschaft, v. a. für die Geburt von Söhnen
Bauernregeln (für den 10. Juli): Wie`s Wetter am Siebenbrüdertag, / es sieben Wochen bleiben mag.
Die Siebenbrüder das Wetter machen, / ob sie nun weinen oder lachen.
An Siebenbrüder Regen, / der bringt dem Bauern keinen Segen.
Siebenbrüderregen / bringt sieben Wochen Dauerregen
Hält die Sonne sich um Siebenbrüder hinter Regenwolken verborgen, / werden Schauer bis Sankt Lorenz für nasse Wiesen sorgen

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

Die Katakomben der Felicitas / des Maximus und ebenso die Katakomben der Giordani in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra. (2017)
Von den Thermen des Titus sind nur spärliche Reste übrig, sie sind unzugänglich. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.04.2023

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/juli.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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