Ökumenisches Heiligenlexikon

Felix I.


Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom
Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom

Felix I., Sohn eines Constantius, wurde 268 Nachfolger des römischen Bischofs Dionysius. Felix hat der Überlieferung nach die Regel zur Einsegnung von Kirchen erlassen und sich im Streit um die Interpretation der Natur Christi gegen die Lehre des Paulus von Samosata - dem späteren Samsat in der Türkei, heute im Atatürk-Stausee versunken - ausgesprochen, wonach Jesus ein ganz normaler Mensch gewesen sei. Eine umgearbeitete Version seiner Schrift wurde demnach 431 beim Konzil von Ephesus verwendet. Das Amt des Bischofs von Rom wurde in Felix' Amtszeit gestärkt durch die Entscheidung des Kaisers Aurelian, der in einem Streit unter Bischöfen in Antiochia - dem heutigen Antakya - entschied, dass das Kirchenhaus dem Bischof eingeräumt werden soll, mit dem die Bischöfe von Italien und der Stadt Rom in kirchlichem Verkehr stehen. Felix soll sich sehr für die von Kaiser Aurelian verfolgten Christen eingesetzt haben.

Die Angabe im Liber PontificalisDer Liber Pontificalis (lateinisch: „Buch der Päpste”) ist das um 530 enstandene Buch mit der Sammlung von Biographien der Päpste von Petrus bis Felix IV. Später gab es weitere Ergänzungen, Felix habe das Martyrium erlitten und er sei an der Via Aurelia begraben, beruht auf Erfindung oder Verwechslung. Felix starb eines natürlichen Todes und wurde in den Katakomben des Callistus in Rom bestattet. 2017 wurde bei Renovierungsarbeiten in der Kirche Santa Maria in Capella in Rom ein Tongefäß mit Reliquien gefunden, die laut einer Inschrift aus dem 11. Jahrhundert von Petrus, Callistus I., Cornelius und Felix I. stammen.

Catholic Encyclopedia

Dekrete und Briefe von Felix gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Die Katakomben des Callistus sind täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet; der Eintritt beträgt 8 €. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.10.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.