Ökumenisches Heiligenlexikon

Hilarius

1 Gedenktag katholisch: 29. Februar

1 Gedenktag orthodox: 28. Februar

Name bedeutet: der Heitere (latein.)

Papst
* 425erste Hälfte des 5. Jahrhunderts auf Sardinien in Italien
29. Februar 468 in Rom


Michael Wolgemut: Buchmalerei, aus der „Schedelschen Weltchronik”, 1493 in Nürnberg
Michael Wolgemut: Buchmalerei, aus der Schedelschen Weltchronik, 1493 in Nürnberg

Hilarius war unter Papst Leo I. Archidiakon; in dessen Auftrag nahm er 449 an der Räuber-SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in der Marienkirche in Ephesus - den heutigen Ruinen bei Selçuk - teil, wo er gegen die Absetzung des Flavian von Konstantinopel argumentierte; deshalb musste er aus der Stadt fliehen. 455 erhob Papst Leo Hilarius zum Erzdiakon und beauftragte ihn mit der Lösung der Frage des Osterdatums, das zwischen der Westkirche und den Orthodoxen Kirchen umstritten war. Im selben Jahr verschenkte Hilarius nach der Plünderung Roms durch die Vandalen einen großen Teil seines Besitzes an Klöster und Kirchen. An der Kirche San Lorenzo fuori le Mura stiftete er ein Kloster, ein Pilgerhospiz mit öffentlichen Bädern und Bibliotheken; an die Taufkapelle San Giovanni in Fonte am Lateran ließ er drei reich geschmückte Kapellen anbauen, die Johannes dem Evangelisten, Johannes dem Täufer sowie Rufina und Secunda geweiht wurden.

461 wurde Hilarius Leos Nachfolger als Papst. Er kämpfte gegen die Irrlehre des wieder neu zur Geltung kommenden Arianismus und betonte wie sein Vorgänger die Vorrangstellung des römischen Bischofs in der Kirche. Energisch griff er deshalb auch in Angelegenheiten der gallischen und der spanischen Kirche in Fragen der Kirchenordnung ein; mit Mammertus von Vienne, geriet er in Streit, weil er die Rechte des Metropoliten Leontius von Arles nicht einschränkte; Erzbischof Hermes von Narbonne wurde von ihm auf der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. in Rom 462 zurecht gewiesen; alle Bischöfe in Südgallien verpflichtete er zur jährlich abgehaltenen Provinzialsynoden, zur Residenzpflicht und Schonung der Güter der Kirche. Die Synode von 465 in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom - die erste, deren detaillierte Protokolle erhalten sind - griff regelnd in Spanien ein und beschloss, dass wiederverheiratete Witwer nicht zum Priesteramt zugelassen werden sollten.

Hilarus' Grab ist in in der Krypta der Kirche San Lorenzo fuori le Mura.

Worte des Heiligen

Papst Hilarus nimmt Stellung zu einer im Jahre 463 erfolgten unerlaubten Bischofsweihe durch Mamertus, den Erzbischof von Vienne. Um den Fall zu klären, lässt er in Südfrankreich eine Synode von Bischöfen zusammentreten, an die er einen Brief schreibt. In diesem Brief mahnt der Papst ein zunächst behutsames Vorgehen gegen diesen Bischof an:

Wir wollen – eingedenk der apostolischen Weisheit –, um die Ruhe in den [verschiedenen] Kirchen zu wahren, die Wunden, die eine so schlimme Übertretung verursacht hat, zunächst mit sanften Mitteln zu heilen versuchen; damit soll das vielleicht noch heilbare Glied unseres Leibes durch milde Arzneien in den früheren unversehrten Zustand zurückgeführt werden, und man soll auch nicht glauben, es werde das vernachlässigt, was einstweilen nicht abgeschnitten werden soll.
Der harten Strenge geht stets das milde Heilsverfahren voraus, es wird auch nicht jede Schuld sogleich mit dem Eisen getilgt oder [der Bestrafung] überantwortet, ohne vorher erforscht zu haben, was leicht Abhilfe schaffen könnte.
Denn bald ist es der rechte Zeitpunkt, bald die Notlage des Kranken, bald das rechte Maß und die Beschaffenheit der Arznei selbst, die der Untersuchung bedarf; so wird jeder, der sich in Weisheit um die Beseitigung von Fehlern müht, sich über die Wiederherstellung dessen freuen, was er retten kann, und [zugleich] das rechte Maß halten bei dem, was er ausschneiden muss.

Quelle: Hilarus: Epistel 11. In: Mignes Patrologia Latina 58, Sp. 30

Zitate von von Papst Hilarus:

Wem brachte jemals eine rebellische Gesinnung Nutzen? Oder wen gibt es, den nicht Hochmut und Stolz zu Fall brachten? Höher steht die Gnade der Demut: Ihr wird aufgrund der Armut im Geiste als Lohn der verheißenen Glückseligkeit der Weg zum Himmelreich eröffnet.

Quelle: Hilarus: Epistel 11. In: Mignes Patrologia Latina 58, Sp. 29

Bei folgenden Zitaten ist die Urheberschaft von Hilarius unsicher:
Wo nur ein Teil des Leibes ist, da ist auch der ganze. Mit dem Leib des Herrn verhält es sich ebenso wie mit dem Manna, das dem Leib des Herrn als Sinnbild vorausging. Vom Manna heißt es nämlich: Wer mehr gesammelt hatte, hatte nicht mehr, und wer sich weniger verschafft hatte, hatte nicht weniger (Exodus 16). Denn bei diesem Geheimnis kommt es nicht auf die sichtbare Quantität an, sondern auf die geistliche Wirkung des Sakraments.
Der Leib Christi, der vom Altar genommen wird, ist äußerlich gesehen ein Bild, in dem Brot und Wein erscheinen, innerlich gesehen eine wahre Wirklichkeit, wenn man wahrhaftig an Leib und Blut Christi glaubt.

Quellen: Hilarus: Epistel 11. In: Mignes Patrologia Latina 58, Sp. 31f
Die Briefe der Päpste, Bibliothek der Kirchenväter Bd. 6, übersetzt von Severin Wenzlowsky, Kempten 1879, S. 93

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Dekrete und Briefe von Hilarius und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Die Kirche San Lorenzo fuori le Mura in Rom ist täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.03.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/heiliger-papst-hilarius-art-248567 - abgerufen am 02.03.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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