Johannes Josef Lataste
französischer Name: Jean-Joseph
Taufname: Alcide Vital
Gedenktag katholisch: 10. März
Name bedeutet: Joh: Gott ist gnädig (hebr.)
Jos: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
Alcide Vital, jüngstes von sieben Kindern des Freidenkers Vital Lataste und der Jeanne geb. Grassie, wurde von seiner
Mutter im Glauben erzogen. Nach dem Abitur begann er in
Bordeaux eine Ausbildung zum Steuerbeamten,
lernte dort die im Geist von Vinzenz von Paul handelnde
Vinzenz-Gemeinschaft
kennen und engagierte sich: er sammelte Spenden, verteilte Lebensmittelgutscheine, besuchte
arme Familien und hörte sich ihre Nöte an. Nach seiner Versetzung nach
Privas bei Montélimar setzte er auch dort diese
Arbeit fort. 1855 starben innerhalb weniger Tage seine Schwester, die Ordensfrau war, und seine Pflegemutter, vier Wochen
später auch seine Verlobte Léonide-Cécile. Bei einer Volksmission beeindruckten ihn nun
Dominikaner, 1857 trat er ein ins Noviziat des Ordens im
Maison Lacordère - heute das Priesterseminar der
schismatischen Priesterbruderschaft St. Pius X. - in Flavigny - dem heutigen Flavigny-sur-Ozerain bei Dijon. 1859 kam er mit
dem Ordensnamen Johannes Josef in das von den Dominikanern wieder eröffnete, seit der Französischen Revolution verlassene
Kloster an der Basilika
Sainte Marie Madeleine in
Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. 1863 wurde er in
Marseille zum Priester geweiht und wirkte dann
als Beichtvater und Prediger. 1864 hielt er Einkehrtage im Frauengefängnis seiner Heimatstadt Cadillac - damals im dortigen
Schloss untergebracht. Nach der Begegnung mit diesen
Frauen versuchte er, ein Kloster zu gründen, in dem aus der Haft entlassene Frauen einen Ort der Rehabilitation und des
geistlichen Lebens finden können. Weil er 1865 zum Novizenmeister und Subprior in Flavigny ernannt wurde, konnte er sich diesem
Vorhaben nicht widmern, bis er 1866 vom Amt des Novizenmeisters entbunden wurde. In diesem Jahr traf er die
Ordensfrau Henri–Dominique Berthier und zusammen mit ihr konnte er seine Idee umsetzen. Schwester Berthier fand ein Haus in
Frasne, in dem die Kongregation der
Dominikanerinnen von Bethanien
gegründet werden konnte als Gemeinschaft von Ordensschwestern, bei der niemand erkennt,
wer einmal stadtbekannte Sünderin
war und wer unbescholtene Jungfrau
ist. Der sein Leben lang häufig kranke
Johannes Josef starb, geschwächt durch die Doppelbelastung des Aufbaus der Kongregation parallel zu seiner anderen Arbeit,
im Kreis der Schwestern an Lungentuberkulose.
1870 zog die von Henri–Dominique Berthier geleitete Kongregation der
Dominikanerinnen von Bethanien
um ins
Schloss im nahen Montferrand le Château bei Besançon;
1902 wurde sie von Papst Leo XIII. anerkannt. Bis heute vereint die Gemeinschaft Frauen mit schwieriger Vergangenheit und
solche mit weniger bewegtem Leben und hat die Aufgabe, Frauen, Kindern und Jugendlichen in Not helfen und ihnen Zukunft
ermöglichen, z. B. mit den Bethanien Kinderdörfern
.
2023 verkauften wurde das Kloster der der Dominikanerinnen von Bethanien im nahen Montferrand le Château aufgegegeben, das Schloss verkauft.
Kanonisation:
Johannes Josef Lataste wurde am 3. Juni 2012 durch Kardinal Angelo Amato im Auftrag von
Papst Benedikt XVI. im Kongresszentrum Micropolis
in Besançon seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.10.2025
Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Joseph_Lataste - abgerufen am 27.10.2025
• https://bethanien-op.org/geschichte-der-dominikanerinnen - abgerufen am 27.10.2025
• https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanerinnen_von_Bethanien - abgerufen am 27.10.2025
• https://www.estrepublicain.fr/societe/2025/09/06/apres-155-ans-de-presence-la-communaute-des-soeurs-de-bethanie-s-en-va-mais-son-esprit-demeure
- abgerufen am 27.10.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.