Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Josef Lataste

französischer Name: Jean-Joseph
Taufname: Alcide Vital

1 Gedenktag katholisch: 10. März

Name bedeutet: Joh: Gott ist gnädig (hebr.)
Jos: Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Priester, Ordensgründer
* 5. September 1832 in Cadillac, heute Cadillac-sur-Garonne bei Bordeaux in Frankreich
10. März 1869 in Frasne, heute Frasne-le-Château bei Besançon in Frankreich


Johannes Josef Lataste
Johannes Josef Lataste

Alcide Vital, jüngstes von sieben Kindern des Freidenkers Vital Lataste und der Jeanne geb. Grassie, wurde von seiner Mutter im Glauben erzogen. Nach dem Abitur begann er in Bordeaux eine Ausbildung zum Steuerbeamten, lernte dort die im Geist von Vinzenz von Paul handelnde Vinzenz-Gemeinschaft kennen und engagierte sich: er sammelte Spenden, verteilte Lebensmittelgutscheine, besuchte arme Familien und hörte sich ihre Nöte an. Nach seiner Versetzung nach Privas bei Montélimar setzte er auch dort diese Arbeit fort. 1855 starben innerhalb weniger Tage seine Schwester, die Ordensfrau war, und seine Pflegemutter, vier Wochen später auch seine Verlobte Léonide-Cécile. Bei einer Volksmission beeindruckten ihn nun Dominikaner, 1857 trat er ein ins Noviziat des Ordens im Maison Lacordère - heute das Priesterseminar der schismatischen Priesterbruderschaft St. Pius X. - in Flavigny - dem heutigen Flavigny-sur-Ozerain bei Dijon. 1859 kam er mit dem Ordensnamen Johannes Josef in das von den Dominikanern wieder eröffnete, seit der Französischen Revolution verlassene Kloster an der Basilika Sainte Marie Madeleine in Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. 1863 wurde er in Marseille zum Priester geweiht und wirkte dann als Beichtvater und Prediger. 1864 hielt er Einkehrtage im Frauengefängnis seiner Heimatstadt Cadillac - damals im dortigen Schloss untergebracht. Nach der Begegnung mit diesen Frauen versuchte er, ein Kloster zu gründen, in dem aus der Haft entlassene Frauen einen Ort der Rehabilitation und des geistlichen Lebens finden können. Weil er 1865 zum Novizenmeister und Subprior in Flavigny ernannt wurde, konnte er sich diesem Vorhaben nicht widmern, bis er 1866 vom Amt des Novizenmeisters entbunden wurde. In diesem Jahr traf er die Ordensfrau Henri–Dominique Berthier und zusammen mit ihr konnte er seine Idee umsetzen. Schwester Berthier fand ein Haus in Frasne, in dem die Kongregation der Dominikanerinnen von Bethanien gegründet werden konnte als Gemeinschaft von Ordensschwestern, bei der niemand erkennt, wer einmal stadtbekannte Sünderin war und wer unbescholtene Jungfrau ist. Der sein Leben lang häufig kranke Johannes Josef starb, geschwächt durch die Doppelbelastung des Aufbaus der Kongregation parallel zu seiner anderen Arbeit, im Kreis der Schwestern an Lungentuberkulose.

1870 zog die von Henri–Dominique Berthier geleitete Kongregation der Dominikanerinnen von Bethanien um ins Schloss im nahen Montferrand le Château bei Besançon; 1902 wurde sie von Papst Leo XIII. anerkannt. Bis heute vereint die Gemeinschaft Frauen mit schwieriger Vergangenheit und solche mit weniger bewegtem Leben und hat die Aufgabe, Frauen, Kindern und Jugendlichen in Not helfen und ihnen Zukunft ermöglichen, z. B. mit den Bethanien Kinderdörfern.

2023 verkauften wurde das Kloster der der Dominikanerinnen von Bethanien im nahen Montferrand le Château aufgegegeben, das Schloss verkauft.

Kanonisation: Johannes Josef Lataste wurde am 3. Juni 2012 durch Kardinal Angelo Amato im Auftrag von Papst Benedikt XVI. im Kongresszentrum Micropolis in Besançon seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.10.2025

Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Joseph_Lataste - abgerufen am 27.10.2025
• https://bethanien-op.org/geschichte-der-dominikanerinnen - abgerufen am 27.10.2025
• https://de.wikipedia.org/wiki/Dominikanerinnen_von_Bethanien - abgerufen am 27.10.2025
• https://www.estrepublicain.fr/societe/2025/09/06/apres-155-ans-de-presence-la-communaute-des-soeurs-de-bethanie-s-en-va-mais-son-esprit-demeure - abgerufen am 27.10.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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