Ökumenisches Heiligenlexikon

Leo von Rouen

1 Gedenktag katholisch: 1. März
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Pamplona y Tudela, im Bistum Bilbao und im Bistum San Sebatián

Name bedeutet: der Löwe (latein.)

Erzbischof von Rouen, Glaubensbote bei den Basken, Märtyrer
* 856 in Carentan in der Normandie in Frankreich
1. März 889 (?) am Fluss Nive bei Bayonne in Frankreich


Glasfenster: Leo wird zum Bischof geweiht, in der Kathedrale in Bayonne
Glasfenster: Leo wird zum Bischof geweiht, in der Kathedrale in Bayonne

Leos Mutter Alicia erzog der Überlieferung zufolge ihren Sohn fromm, er fastete schon als Kind nach dem Vorbild von Nikolaus von Myra. König Ludwig der Deutsche erfuhr von ihm, ließ den 12-jährigen zu sich kommen und schickte ihn dann zur Ausbildung nach Paris. Nach Abschluss seiner Studien im Alter von 23 Jahren rief ihn der Papst nach Rom, ernannte ihn zum Erzbischof von Rouen und beauftragte ihn gleichzeitig mit der Mission bei den Basken, denn Leo zögerte bei der Annahme des Bischofsamtes, er fühlte sich zur Mission berufen.

Leo setzte nun Johannes Pahen und Gaufridus als seine Stellvertreter ein und trat dann zusammen mit seinen leiblichen Brüdern Philippus und Gervasius zu Fuß die Reise an. Sie kamen zuerst in die zwischen Bordeaux und Bayonne gelegene Landschaft Landes. In Labouheyre bekehrte er dort den Vornehmen Argarus, der sich mit seiner ganzen Familie tauften ließ. Dann reisten sie mit dem Schiff nach Bayonne, wo die Tore der Stadt verschlossen waren wegen drohender Überfälle. Auf einem nahen Berg verbrachten sie betend die Nacht und wurden dort von Räubern gefunden, aber nicht verletzt. Am nächsten Morgen konnten sie die Stadt betreten; Leo predigte unter freiem Himmel und bekehrte 718 Menschen. Am darauffolgenden Tag wurde er während seiner Predigt von Seeräubern überfallen und gezwungen, im Tempel des Mars dem Götzen zu opfern; Leo aber blies die Eisenstatue an, die sogleich umfiel und zerbrach. Dadurch kamen alle Götzenpriester und viele andere Menschen zum Glauben an Jesus Christus, insgesamt 143 Personen ließen sich taufen. Den Tempel zerstörten sie und erbauten an seiner Stelle Platze eine Kirche zu Ehren Marias - der Vorgängerbau der heutigen Kathedrale Ste-Marie.

Nachdem er die Menschen in Bayonne im Glauben unterrichtet hatte, reiste Leo zu den Basken in Spanien, wo er bis zu seiner Rückkehr nach zwei Jahren ebenfalls viele Menschen bekehrte. Auf dem Rückweg wurde er, als er am Fluss Nive predigte, von jenen Piraten überfallen, die ihn in Bayonne zum Götzendienst hatten zwingen wollen. Die Übeltäter töteten vor Leos Augen seinen Bruder Gervasius; der andere Bruder, Philippus, entkam und starb später friedlich in Leodosia - einem unidentifizierten Ort -; dann schlugen sie Leo den Kopf ab.

Glasfenster: Leo, seinen Kopf tragend, in der Kathedrale in Bayonne
Glasfenster: Leo, seinen Kopf tragend, in der Kathedrale in Bayonne

An der Stelle von Leos Hinrichtung strömte sogleich eine Quelle hervor, sein Leichnam sei noch eine Stunde lang aufrecht gestanden, als ob er lebe. Dann habe er, von einem Engel geleitet, seinen Kopf an den Ort getragen, wo er nachher ruhte und wo auf seine Fürbitte hin viele Wunder geschahen. Später wurde ihm dort eine Kirche gebaut; nachdem diese 1557 zerstört wurde, kamen seine Reliquien in die Kathedrale nach Bayonne. In der Nacht nach seinem Tod erschien er seinen Stellvertretern in Rouen, die dann nach Bayonne reisten und die Vision bestätigt fanden.

Leos Geschichte ist in vielem legendär. Alban Butler meint, Leo sei nicht wirklich Erzbischof von Rouen, sondern nur Priester oder Weihbischof gewesen; die Bollandisten bezeichnen ihn aber ausdrücklich als Erzbischof von Rouen, der zwischen Johannes I. und Vito das Amt eingenommen habe. Zedler hat ihn als 38. Bischof von Rouen. Philippus wird bei Butler Eleuetherius genannt.

Kanonisation: Leo wurde von Papst Gregor IX. um 1235 heiliggesprochen.

Patron von Bayonne





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.08.2019

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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