Ökumenisches Heiligenlexikon

Liephard

auch: Liphard, Lifard, Lietphardus, Lietfardus, Lieffardus, Luitwardus, Leoffortus, Luitwardus
französischer Name: Léoffort

1 Gedenktag katholisch: 4. Februar

Name bedeutet: der liebevolle Starke (althochdt.)

Bischof von Canterbury (?), Pilger, Märtyrer
642 (?) bei Cambrai in Frankreich


Liephard war, so die Überlieferung, ein Bruder des Bischofs Onastantius von London und auch selbst Bischof - der Legende zufolge von Canterbury, aber in der dortigen Liste ist er nicht verzeichnet, den Acta Sanctorum zufolge, weil er vor den Angelsachsen hatte flüchten müssen und sich wie andere englische Bischöfe - so auch Onastantius - in Wales aufhielt. Liephard lebte demnach zur Zeit des britischen Königs Cadructis - gemeint ist damit König Ceadwalla Cadwaladr „der Gesegnete”, der den Norden von Wales regierte. Zusammen mit König Cadructis - in dessen Biografie davon aber nichts bekannt ist - oder dessen gleichnamigem Sohn unternahm Liephard demnach eine Wallfahrt nach Rom. Auf dem Rückweg wurden sie 642 im Wald Arrouaise durch die eingefallenen Hunnen ermordet.

Liephard wurde zunächst von Einheimischen in einem Garten unter einem Baum im nahen Trescault bestattet. An einem 8. Oktober wurden im 10. Jahrhundert seine Gebeine in die Kirche St-Pierre nach Honnecourt-sur-Escaut bei Cambrai übertragen, wo sie sich ebenso wie früher in Trescault durch Wunder auszeichneten. Dort lagen auch die Reliquien von Valeria und Pollena, die jedoch nicht, wie in einiger Überlieferung dargestellt, Schwestern und auch nicht Gefährtinnen von Liephard waren. All diese Reliquien wurden später nach St-Quentin gebracht, dort aber bei der Eroberung der Stadt durch die Spanier 1557 zerstört.

Auch Onastantius ist nicht in der Liste der Bischöfe von London verzeichnet, er starb der Legende zufolge um 640 und wird selig genannt.

Historiker halten die Geschichte von Liephard, Valeria und Pollena für rein legendär. Über ihrem gemeinsamen Grab in Honnecourt-sur-Escaut entstand 691 das Kloster für Benediktinerinnen und dort wohl im 9. Jahrhundert die Legende.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.02.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• http://www.katolsk.no/biografier/historisk/liephard - abgerufen am 28.12.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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