Maruthas von Maiferkat
auch: Maruph, Marus, Marouta, Maruna, Mari
syrischer Name ܡܪܘܬܐ ܕܡܝܦܪܩܛ
Gedenktag katholisch: 16. Februar
4.Dezember
Gedenktag orthodox: 16. Februar
Gedenktag armenisch: 16. Februar, 1. Juni, Montag nach dem vierten Adventssonntag
Gedenktag koptisch: 16. Februar
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 16. Februar
Gedenktag syrisch-orthodox: 16. Februar, 17. Februar, 3. Oktober
Name bedeutet: ?
Der Arzt Maruthas wurde Bischof von Maiferkat in Groß-Armenien; die Stadt Maiferkat ist auch bekannt unter den Namen Tagrith - armenisch: Tigranakert - oder Martyropolis.
Maruthas verfasste Hymnen, die in die der Überlieferung zufolge vom Apostel
Addai / Thaddäus gestaltete traditionelle Liturgie der seligen
Apostel
aufgenommen wurden. 1 Maruthas beschrieb auch
das Martyrium der Christen unter dem persischen König Schapur II., der ab etwa 338 bis zum Ende seiner Regierungszeit 379
die Christen in seinem Herrschaftsgebiet, das zeitweilig bis nach Armenien reichte, hatte blutig verfolgen lassen.
Johannes „Chrysostomus” wandte sich mit Briefen an Maruthas in
der Hoffnung, dass die bedrängten Christen Hilfe durch ihn Hilfe erhalten. 381 nahm Maruthas am
1. Konzile von Konstantinopel teil und 383 an einer
SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten.
In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet.
in Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay.
Der byzantinische Kaiser Arcadius sandte ihn 399 aus, um der Krönung des persischen Großkönigs Yazdegerd I. teilzunehmen;
bei weiteren Begegnungen gelang es Maruthas, Yazdegerd so für Toleranz gegenüber den Christen zu gewinnen, dass er ihn
schließlich sogar einen Freund Gottes
nannte; er hatte ihn - oder seine Tochter - der Überlieferung zufolge durch
sein Gebet von einer Krankheit geheilt, von welcher ihn die persischen Magier nicht hatten befreien können; als diese
Maruthas durch einen plumpen Betrug beiseite schaffen wollten, entdeckte das der König und der Bischof stieg noch mehr in
seiner Achtung. Maruthas erhielt die Erlaubnis, Kirchen zu bauen, und konnte in
Seleukia-Ktesiphon - den heutigen Ruinen bei
Bagdad - sogar zwei Synoden abhalten, eine gegen den Arianismus und eine für die
Aufrechthaltung der Disziplin des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien..
Er gilt deshalb als Wiederhersteller der Kirche in Persien
.
Maruthas ließ 410 für die unter Schapur II. getöteten Märtyrer - nach der armenischen Überlieferung 280.000 Menschen - in Maiferkat eine Basilika erbauen, in die er deren Reliquien bringen ließ; die Stadt erhielt deshalb dann den Namen Martyropolis. Maruthas verfasste auch einen Kommentar zum Matthäus-Evangelium und wohl auch eine Geschichte und Übersetzung der Beschlüsse des 1. Konzils von Nicäa. Erhalten sind eine Schrift über Irrlehren, Teile eines Hochgebetes sowie eine Predigt. Maruthas sei sehr hochbetagt gestorben.
Um die Zeit der persischen und arabischen Kriegszüge, also im frühen 5. oder im frühen 8. Jahrhundert, wurden Maruthas Gebeine in ein Kloster syrischer Mönche in der Sketische Wüste gebracht.
1 ▲ Die in der
Assyrische Kirche des Ostens und der
Syrischen Kirche von Malabar verwendete
Liturgie der seligen Apostel, verfasst vom heiligen Addai und vom
heiligen Mari, den orientalischen Lehrern
versteht Mari als Schüler von Addai, nicht als den viel späteren Maruthas von
Maiferkat.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 30.08.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://en.wikipedia.org/wiki/Maruthas_of_Martyropolis - abgerufen am 20.07.2023
•
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.