Ökumenisches Heiligenlexikon

Konzile von Konstantinopel

Gedenktag orthodox (für das 1. Konzil): 22. Mai

Gedenktag orthodox (für das 2. Konzil): 25. Juli

Gedenktag orthodox (für das 3. Konzil): 23. Januar, 14. September

Gedenktag armenisch (für das 1. Konzil): 1. Juli
liturgische Feier am Samstag nach dem 1. Vorfastensonntag

Gedenktag koptisch (für das 1. Konzil): 26. Januar
bedacht in der Basilius-Anaphora      Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.

Gedenktag äthiopisch-orthodox: 26. Januar

Gedenktag syrisch-orthodox (für das 1. Konzil): 18. Januar, Mittwoch der vierten Woche vor der Fastenzeit, 20. Mai
bedacht in der Jakobus-Anaphora      Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.


Acht Konzile der christlichen Kirche wurden in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - abgehalten. In der westlichen Kirche werden nur vier dieser Konzile als ökumenisch anerkannt: die ersten drei sowie das 6., das in der katholischen Kirche als 4. Konzil von Konstantinopel bezeichnet wird.

324 machte der römische Kaiser Konstantin die Stadt Byzanz zu seiner neuen Hauptstadt, die später in Konstantinopel umbenannt wurde. Wie Rom war auch Konstantinopel auf sieben Hügeln errichtet und früher von einer Stadtmauer umgeben. Eines der beeindruckendsten Gebäude der Stadt ist die Hagia Sophia, die Kirche der Heiligen Weisheit, zwischen 532 und 537 unter Kaiser Justinian I. als Hauptkirche des Byzantinischen Reiches erbaut, die im 15. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt wurde und heute ein staatliches Museum ist.

1. Konzil von Konstantinopel

Dieses Konzil im Jahr 381 war nach dem 1. Konzil von Nicäa das 2. ökumenische Konzil der Kirche. Es wurde vom Kaiser des Oströmischen Reiches, Theodosius I., einberufen und von Papst Damasus I. geleitet. Die 150 Bischöfe, die bei diesem Konzil zusammenkamen, bestätigten die Resolutionen des 1. ökumenischen Konzils von Nicäa des Jahres 325 und definierten gegen die Lehren des arianischen Patriarchen Macedonius von Konstantinopel den Heiligen Geist - zusammen mit dem Vater und dem Sohn - als substantiellen Bestandteil der göttlichen Dreieinigkeit. Dem Glaubensbekenntnis von Nicäa wurde deshalb der Satz hinzugefügt: … der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten. Das Konzil erkannte dem Bischof von Konstantinopel den höchsten Rang nach dem Bischof von Rom zu.

Die Orthodoxen Kirchen, die Armenische Kirche, die Koptische und die Syrisch-Orthodoxe Kirche erinnern an dieses Konzil mit einem Gedenktag.

Dokumente des 1. Konzils von Konstantinopel gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

2. Konzil von Konstantinopel

Diese Zusammenkunft von 165 Bischöfen unter Papst Vigilius fand im Jahr 553 in Konstantinopel statt und war das 5. ökumenische Konzil der Kirche; es wurde vom byzantinischen Kaiser Justinian I. „dem Großen” einberufen, um die Schriften von Theodor von Mopsuestia, Theodoret von Kyrrhos und Ebas von Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - zu diskutieren, die Lehren des Nestorianismus vertraten. Diese Schriften, die man auch als die Drei Kapitel bezeichnet, waren 451 vom 4. ökumenischen Konzil in Chalkedon angenommen worden. Das Konzil verurteilte unter Vorsitz von Eutychios I. von Konstantinopel die Drei Kapitel und belegte die Autoren mit dem Kirchenbann, außerdem bestätigte es ausdrücklich die Beschlüsse der ersten vier Konzile.

Anerkannt wurde bei diesem Konzil auch die Lehre von der immerwährenden Jungfräulichkeit der Maria.

Die Orthodoxen Kirchen erinnern an dieses Konzil mit einem eigenen Gedenktag.

Dokumente des 2. Konzils von Konstantinopel gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

3. Konzil von Konstantinopel

Das 3. Konzil von Konstantinopel im Jahr 680 und 681 war das 6. ökumenische Konzil. Es wurde von Konstantin IV. Pogonatus einberufen, dem Kaiser von Byzanz in den Jahren 668 bis 685. Die teilnehmenden 174 Bischöfe - darunter die Patriarchen von Konstantinopel und von Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - verurteilten im Beisein des Kaisers den Monophysitismus und den Monotheletismus sowie dessen Anhänger, darunter auch Papst Honorius I.

Die Orthodoxen Kirchen erinnern an dieses Konzil mit einem eigenen Gedenktag.

Dokumente des 3. Konzils von Konstantinopel gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

4. Konzil von Konstantinopel

Die vierte Zusammenkunft in Konstantinopel wurde vom byzantinischen Kaiser Justinian II. - er regierte 685 bis 695 und 705 bis 711 - im Jahr 691 einberufen, um einen Gesetzeskodex für die Kirche zu erlassen; Teilnehmer waren fast ausschließlich oströmische Bischöfe. Das Gebot des Zölibats für Priester und Diakone wurde aufgehoben, sofern diese vor der Weihe heiraten, Laien wurde die Wiederverheiratung nach einer Ehescheidung gestattet. Dieser Kodex wurde später Bestandteil des kanonischen Rechtes der Orthodoxen Kirchen. Untersagt wurde zudem die Bezeichnung Lamm Gottes für Christus, da Jesus ja der menschgewordene Gott war. Das Konzil von 691 wurde in Ostrom als Zusatz zu den vorhergehenden ökumenischen Konzilien betrachtet (dem 5. und 6.) und ist daher unter der Bezeichnung Quinisext-SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. bekannt (lateinisch: fünfte-sechste). Dieses Konzil wird nach dem Versammlungsort im Trullus, der Kuppel des damaligen Kaiserpalastes Palatium Magnum, auch als Trullan-Synode bezeichnet.

5. Konzil von Konstantinopel

Das 5. Konzil von Konstantinopel wurde 754 vom byzantinischen Kaiser Konstantin V. einberufen, dessen Regierungszeit von 741 bis 775 währte, und beschäftigte sich mit dem Problem der Bilderverehrung. Die Verehrung von Bildern wurde vom Konzil abgelehnt, was jedoch vom 7. ökumenischen Konzil in Nicäa 787 widerrufen wurde. Das Konzil von 754 wurde im Westen nicht als ökumenisch anerkannt.

6. Konzil von Konstantinopel

Die sechste Zusammenkunft in Konstantinopel in den Jahren 869 und 870 gilt für die westliche Kirche als 4. Konzil von Konstantinopel und als 8. ökumenisches Konzil. Es wurde von dem byzantinischen Kaiser Basilios I. und Patriarch Ignatius I. von Konstantinopel einberufen, um die Absetzung des Patriarchen Photios, zu bestätigen. Photios, der für das Schisma zwischen der Ost- und der Westkirche des 9. Jahrhunderts verantwortlich war, wurde offiziell abgesetzt. Dieses Konzil wurde von der Ostkirche nicht anerkannt.

Dokumente des 6. Konzils von Konstantinopel gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

7. Konzil von Konstantinopel

Die siebte Zusammenkunft in Konstantinopel im Jahr 879 wurde von der östlichen Kirche als 8. ökumenisches Kirchenkonzil anerkannt. Es wurde von Photius einberufen, der im vorangegangenen Jahr wieder in sein Amt als Patriarch von Konstantinopel eingesetzt worden war. Dieses Konzil erkannte die Zusammenkunft von 869 bis 870 nicht an. Die Kirche des Westens lehnte das 7. Konzil wiederum ab.

8. Konzil von Konstantinopel

Das letzte Konzil in Konstantinopel fand 1341 statt und wurde im Osten als 9. ökumenisches Kirchenkonzil anerkannt. Es setze sich mit dem durch Gregor Palamas geförderten Hesychasmus auseinander und erhob diese Gebetsform zur verbindlichen Kirchenlehre. Das Konzil verurteilte Barlaam von Kalabrien wegen seines Protests gegen diese Gruppe als Ketzer.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.08.2023

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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