Ökumenisches Heiligenlexikon

Menodora und ihre Schwestern

für Nymphodora auch: Ninfodora

3 Gedenktag katholisch: 10. September

3 Gedenktag orthodox: 10. September

3 Gedenktag armenisch: 10. September

Name bedeutet: Geschenk des Mondes“ (griech.)

Jungfrauen, Märtyrerinnen
um 308 in Helenopolis, zuvor Drepanon, heute Hersek / Altinova (?) in Bithynien in der Türkei


Martyrium der „drei heiligen Jungfrauen”, um 1000, aus dem Menologion von Basilius II., in der Vatikanischen Bibliothek in Rom
Martyrium der drei heiligen Jungfrauen, um 1000, aus dem Menologion von Basilius II., in der Vatikanischen Bibliothek in Rom

Menodora und ihre Schwestern Metrodora und Nymphodora, in den Orthodoxen Kirchen auch die drei heiligen Jungfrauen genannt, lebten der Überlieferung zufolge an einem einsamen Ort in der Wildnis mit Fasten und Beten. Ihre Gebete bewirkten die Heilung vieler Kranker und die Befreiung Besessener von Dämonen. Sie starben in der Christenverfolgung unter Kaiser Galerius durch den Richter Frontonus. Erzählt wird, dass Menodora schon während des Verhörs mehrmals ohnmächtig wurde und, als sie dann geschlagen wurde, schnell starb. Metrodora und Nymphodora wurden demnach mit eisernen Krallen zerrissen und schließlich gerädert.

Die Leichname der drei Schwestern sollten in einem Feuer verbrannt werden, aber ein starker Regen löschte das Feuer und ein Blitz schlug Frontonus und seine Diener nieder.

In Helenopolis gab es einen Brunnen, auf dem drei Nymphen als Denkmal standen; diese wurden mit den drei heiligen Jungfrauen identifiziert und deshalb dieser Ort als der ihres Martyriums bezeichnet.

Reliquien von Menodora, Metrodora und Nymphodora liegen im Kloster Pantaleímonos, die Hand von Metrodora im Kloster Pantokrátoros auf dem heiligen Berg Athos. Metrodoras Schädelreliquie liegt im Kloster Petraki in Athen, jene von Nymphodora im Paulus-Kloster auf dem Athos, jene von Menodora in der Große Laura auf dem Athos. Im Dom in Cesena bei Ravenna werden Reliquien bewahrt, die als solche von Metrodora gelten.

Im deutschen Sprachraum wurden Menodora und ihre Schwestern auch in Verbindung gebracht mit dem Sagenkreis über die „Drei Heilige Mädchen”.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.12.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/94404 - abgerufen am 27.12.2022
• https://www.johnsanidopoulos.com/2013/09/the-venerable-virgin-martyrs-menodora.html - abgerufen am 27.12.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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