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Drei Heilige Mädchen
Margareta mit dem Wurm,
Barbara mit dem Turm,
Katharina mit dem Radl,
das sind die drei heiligen Madl.
Die drei heiligen Jungfrauen sind klassisch die Schutzpatroninnen des Nähr-
(Margareta von Antiochien), Lehr-
(Katharina von Alexandria) und Wehrstandes
(Barbara)
. Sie gehörten seit dem ausgehenden Mittelalter zu den beliebtesten
Heiligen, im 15. Jahrhundert wurden sie deshalb auch der Gruppe der Nothelfer
hinzugerechnet.
Früher wurden diese drei und dazu noch Dorothea von Cäsarea als virgines
capitales
, die wichtigen Jungfrauen
, verehrt.
Die drei Heiligen Madln
wurden vor allem im Rheinland mit Schwerpunkt in
Worms verehrt. Dort und in Süddeutschland waren
sie auch als Embede, Wilbede und
Warbede bekannt und genossen vom vom 13. bis zum 15. Jahrhundert große
Verehrung, auch mit den Namen Ambet, Wilbet und Worbet. Im Alpenraum im Gebiet des früheren Rätien
kennt man sie auch als Aubet, Cubet und Quere oder Ainbet, Gwerbet und Wilbet. Die Räter waren kein Volksstamm, sondern
die Anhänger eines Kultes, die Diener und Verehrer der weiblichen Gottheit Rehtia; erstmals bekannt in der Hallstadt-Zeit
(vom 12. bis zum 5. Jahrhundert v. Chr.) In der folgenden Latènezeit (vom 5. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr.) ist Rehtia die
Muttergottheit im venetisch-alpinen Raum.
In Meransen in Südtirol haben laut Visitationsprotokoll im Jahre 1650 Geistliche die drei kultischen Gestalten in die drei göttlichen Tugenden Spes, Fides und Caritas umgewandelt.

Wilhelmine von Hillern verwendete die Überlieferung in ihrem Erfolgsroman Die Geierwally
. Sie schrieb von den
Saligen Fräulein
, die durch weite und endlose Gänge von Eis hindurch
in einen großen Saal kommen. Da
spielten weiße, schneeglitzernde Mädchengestalten in wallendem Nebelschleier mit einer Herde Gemsen, und es war lustig
anzusehen, wie sie sich neckten mit schnellfüßigen Tieren. Das waren die Töchter Murzolls
1, die saligen Fräuleins des
Ötztals.
Die Vorstellung von drei Schicksalsgöttinnen ist wohl indoeuropäischen Ursprungs, denn es gibt diese Trias sowohl in der
griechischen, römischen, keltischen und nordischen Mythologie. Sie steht für die Erde, die Sonne und den Mond und sind die
Schicksalsmächte, die über Geburt, Leben und Tod des Menschen verfügen. Die Verehrung der drei Frauen wurde im frühen
Mittelalter wegen ihrer festen Verankerung im Volksglauben von den christlichen Glaubensboten übernommen und mit christlichen
Heiligen überlagert. Auch die bekannte magische Abkürzung CMB
, die von den Sternsingern an die Türen geschrieben wird
und Christus mansionem benedicat
, Christus segne dieses Haus
bedeutet kann auch für
Catharina,
Margareta und Barbara
stehen.
1 Die Gestalt des Murzoll ist abgeleitet vom Namen des Berges Marzell am Ende des Ötztals.
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.info/969828497 abrufbar.
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• http://www.sagen.at/doku/quellen/quellen_tirol/obsaurs.html
• http://www.cultura.at/haid/flurnamen.html
• http://bergsteigen.at/de/touren.aspx?ID=1045
• http://www.firngrat.de/seiten/touren_oetztaler_similaun.htm
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• http://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Egal-Die-saligen-Fraeulein;art596,3336823