Ökumenisches Heiligenlexikon

Niketas Budka

ukrainischer Name: Nykyta - Никита

1 Gedenktag katholisch: 28. September

Name bedeutet: der Sieger (griech.)

Bischof in Kanada, Weihbischof in Lemberg, Märtyrer
* 7. Juni 1877 in Dobromirka bei Ternopil in der Ukraine
1. Oktober 1949 in Qaraghandy in Kasachstan


Niketas Budka, vor 1944
Niketas Budka, vor 1944

Niketas Budka, Sohn einer wohlhabenden und politisch aktiven Gutsbesitzersfamilie, besuchte das Gymnasium in Ternopil, wirkte dann als Hauslehrer der Kinder des Prinzen Leo Sapieha im Schloss in Bilche Zolote und absolvierte eine Offiziersausbildung. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität und Theologie am Theologischen Seminar in Lemberg - dem heutigen L'viv. 1902 kam er ans Collegium Canisianum der Jesuiten nach Innsbruck, 1905 wurde er in Lemberg / L'viv zum Priester geweiht und zum Präfekten des örtlichen Griechisch-katholischen Theologieseminars ernannt. 1909 wurde er an der Universität in Wien zum Doktor der Theologie promoviert, 1912 zum ersten Bischof für die ukrainischen griechisch-katholischen Christen in Kanada mit Sitz in Winnipeg berufen und zum Titularbischof von Patara ernannt.

Niketas Budka schuf neue Strukturen der griechisch-katholischen Kirche in Kanada und förderte den Bau von Kirchen und Schulen. Er profilierte sich als energischer Verfechter der Eigenständigkeit der griechisch-katholischen ukrainischen Kirche gegenüber der römisch-katholischen Hierarchie, als erbitterter Gegner von Missionsaktivitäten der Russisch-Orthodoxen Kirche und protestantischer Kirchen und als Unterstützer des ukrainischen Nationalismus. Infolge seiner auf die Selbständigkeiten der ukrainischen Kirche zielenden Aktivitäten kam es zu Konflikten mit den Diözesanbischöfen und zur Abspaltung verschiedener Gruppen von der griechisch-katholischen ukrainischen Kirche. Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs veröffentlichte Budka eien Hirtenbrief, in dem er die wehrfähigen Ukrainer in Kanada aufforderte, in die Heimat zurückzukehren, um dort an der Seite von Österreich zu kämpfen. Dies und die Abspaltungen führten dazu, dass die griechisch-katholische ukrainische Kirche nach 1918 endgültig ihre Rolle als vorherrschende Institution ukrainischen Lebens in Kanada verlor. 1927 reiste Budka nach Rom, trug die angespannte Situation für die ukrainisch-katholischen Christen in Kanada vor und bat, weil ihm die erhoffte Unterstützung versagt blieb, von seinem Amt entbunden zu werden und in die Ukraine zurückkehren zu können.

1928 wurde Budka zum Weihbischof in Lemberg und zum Generalvikar der dortigen KurieAls römische Kurie (von lateinisch curare = „pflegen, sich kümmern”) werden seit dem 11. Jahrhundert die Leitungs- und Verwaltungsorgane der katholischen Weltkirche in Rom genannt. Die Kurie ist für die Gesamtkirche zuständig, nicht für die Regierung des Staates Vatikan. ernannt. Am Ende des 2. Weltkriegs widersetzte Budka sich der angeordneten Trennung der Ukrainischen Katholischen Kirche von Rom. Ihm wurde vorgeworfen, in einem Untergrundseminar unterrichtet und sich für die Abspaltung der Ukraine von der Sowjetunion eingesetzt zu haben und zu acht Jahren Haft in einem Straf- und Arbeitslager verurteilt. Dort starb er nach vier Jahren, angeblich an einem Herzinfarkt.

Kanonisation: Niketas Budka wurde am 27. Juni 2001 von Papst Johannes Paul II. in einem Gottesdienst mit byzantinischer Liturgie in L'viv seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.09.2023

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Nicetas_Budka - abgerufen am 02.09.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Nykyta_Budka - abgerufen am 02.09.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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