Quirinus von Tegernsee
auch: Cyrinus, Kaninus, Canisius
auch: von Rom
Gedenktag katholisch: 25. März
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 16. Juni
Ausstellung der übertragenen Gebeine in der Jesuiten kirche in Ferrara 1655: 30. Mai
Name: altrömischer Gott, mit Romulus gleichgesetzt (latein.)
Die ältere Legende erzählt von Quirinus als einem Märtyrer, der unter Kaiser Claudius II. um 269 in Rom enthauptet und in den Tiber geworfen wurde. Sein Leichnam, an der Tiberinsel bei der heutigen Kirche S. Bartolomeo aufgefunden, wurde in den Katakomben des Pontianus beigesetzt.
In der jüngeren Legende war Quirinus der Sohn des angeblich ersten christlichen Kaisers Philippus Arabs, der von 244 bis 249 regierte. Nach dessen Tod wurde Quirinus seines Glaubens wegen enthauptet.
Quirinus' Reliquien kamen um 765 zusammen mit jenen von Arsacius von Mailand durch den Mönch Uto / Eio, einem Neffen der adeligen Brüder Adalbert und Ottokar, die um 746 das Kloster der Benediktiner in Tegernsee gegründet hatten, in die Salvator-Kirche des neuen Klosters. Dem Kloster verschaffte das große Anziehungskraft, dort wurden einige Legenden aufgeschrieben; von dort verbreitete sich Quirinus' Kult in Bayern. Nach einer der Legenden haben die neugierigen Boten das Reliquien-Behältnis unterwegs geöffnet, woraufhin ihnen Flammen entgegengeschlugen. Als die letzte Rast vor der Ankunft der Gebeine in Tegernsee gehalten wurde, entsprang eine heilkräftige Quelle unter dem Wagen; an dieser Stelle befindet sich heute der Quirinus-Brunnen in der um 1170 errichteten Kapelle in St. Quirin - einem Ortsteil von Gmund am Tegernsee - mit dem Brunnen in der Mitte des Kirchenschiffes; er war ein viel besuchter Wallfahrtsort. Bei ihrer Beisetzung in Tegernsee sollen die Gebeine des Quirinus plötzlich frisches Blut ausgeströmt haben.
Am Westufer des Sees beim heutigen Bad Wiessee entdeckte ein Mönch im Jahr 1441 eine Erdölquelle, aus der man dann das als heilkräftig geltende Quirinius-Öl entnahm; tatsächlich ist dort eine natürliche ölhaltiges Wasser absonderte Quelle.
Heinrich von Tegernsee schrieb um 1170 eine neue Leidensgeschichte seines Klosterheiligen Quirinus. Die Quirinus-Kapelle in Gries - heute der Stadtteil Gries / San Quirino in Bozen - in Südtirol wurde an der Stelle eines anderen Rastplatzes bei der Überführung der Reliquien erbaut, sie ist erhalten im Keller eines profanen Wohnhauses.
2020 wurde der Gedenktag im Erzbistum München und Freising vom 16. Juni auf den 17. Juni verlegt, um das Zusammentreffen mit dem Gedenktag von Benno von Meißen zu vermeiden.
Patron gegen Pest, Augen- und Ohrenleiden
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Die Katakomben des Pontianus in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.07.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• http://www.muenchner-kirchennachrichten.de/meldung/article/das-sollten-sie-ueber-st-qurinius-am-tegernsee-wissen.html
• http://www.romasotterranea.it/catacombe-ponziano.html
• https://mk-online.de/index.php?id=61&tx_news_pi1[news]=14315&tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=4e9e7aaf8b102fde4ccfa4deb292d51f
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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