Ökumenisches Heiligenlexikon

Theodor von Beza

französischer Name: Théodore de Bèze

1 Gedenktag evangelisch: 13. Oktober

Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)

Reformator
* 24. Juni 1519 in Vézelay in Frankreich
13. Oktober 1605 in Genf in der Schweiz


Theodor Beza
Theodor Beza

Theodor von Beza war der Sohn eines königlichen Landvogts aus einem reichen Adelsgeschlecht. 1528 kam er zur Erziehung nach Orléans in das Haus des Humanisten Melchior Volmar aus Rottweil in Württemberg, der auf seine religiöse Entwicklung bedeutenden Einfluss gewann. Mit Volmar zog er nach Bourges und lernte dort viele Männer kennen, die um ihres Glaubens willen aus Paris geflüchtet waren, darunter auch Johannes Calvin. Als 1535 die Verfolgung der Protestanten stärker wurde, floh Volmar nach Deutschland, Beza begann in Paris Jura zu studieren. Nach Abschluss des Studiums 1539 gab er sich seinen schöngeistigen Neigungen hin und führte ein weltmännisches Leben. 1544 heiratete er heimlich ein Mädchen bürgerlicher Herkunft, Claudine Denosse. 1548 verzichtete er auf seine Pfründe und flüchtete mit seiner Frau nach Genf, wo er mit Einverständnis Calvins die Legitimation seines ehelichen Verhältnisses nachholte.

Nach einem Besuch bei Calvins Lateinlehrer und Vertrauten, dem Juraprofessor Melchior Volmar in Tübingen, traf Beza auf der Rückreise in Lausanne mit dem Reformator Pierre Viret zusammen und wurde sein Mitarbeiter, 1549 Lehrer am Lausanner Seminar, 1552 dessen Rektor. Er stand in engem Kontakt mit Calvin, Viret und Guillaume Farel und entwickelte mit ihnen die calvinistische Lehre weiter. 1559 wurde Beza von Calvin als Leiter der Akademie nach Genf berufen, wo er zahlreiche reformierte Prediger ausbildete. Beza leitete 1561 das Glaubensgespräch der Hugenotten mit dem französischen König und der katholischen Kirche in Poissy, man sah in ihm nun das Haupt der reformierten Gemeinden in ganz Frankreich; das Gespräch scheiterte, die Verfolgung der Hugenotten gipfelte in der Bartholomäusnacht von 1572.

Paul Landowski: Reformationsdenkmal in Genf, um 1916: Gulillaume Farel, Johannes Calvin, Theodor Beza und John Knox (von links)
Paul Landowski: Reformationsdenkmal in Genf, 1609 - 1917: Gulillaume Farel, Johannes Calvin, Theodor von Beza und John Knox (von links)

Nach Calvins Tod wurde Beza 1564 zu seinem Nachfolger gewählt. Er schlug vor, dieses Amt des Moderators jedes Jahr neu zu besetzen, wurde dann aber bis 1580 immer wieder zum Leiter der Genfer Kirche gewählt. Im März 1586 verteidigte er auf dem Religionsgespräch in Montbéliard / Mömpelgard die reformierte Lehre gegen den Lutheraner Jakob Andreä. 1597 widerstand er den wiederholten Versuchen von Franz von Sales, ihn zur Rückkehr in die römisch-katholische Kirche zu bewegen. 1598 legte er sein Lehramt, 1600 sein Pfarramt nieder.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.07.2021

Quellen:

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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