Ökumenisches Heiligenlexikon

Venantius von Camerino


Die Legende berichtet, Venantius habe als 15-jähriger unter Decius den Martertod durch Enthauptung erlitten.

Venantius' Verehrung ist seit dem 9. Jahrhundert bezeugt, er war Patron zahlreicher Kirchen. Sein angebliches Grab war in einem frühchristlichen Friedhof in Camerino, über dem im 12. Jahrhundert die nach ihm benannte Basilika San Venanzio erbaut wurde; diese hat archäologisch nachgewiesene Bauelemente des 5./6. Jahrhunderts, viele ihrer Teile - darunter Portal, Apsis und Krypta mit seinem Sarg aus dem 14. Jahrhundert - wurden beim Erdbeben von 1799 nicht zerstört. Im Hochmittelalter wurde die Verehrung populär; vom 14. bis ins 18. Jahrhundert feierte man in Camerino ihm zu Ehren ein zehntägiges Volksfest; heute wird an seinem Gedenktag noch eine Prozession abgehalten.

Gebeine eines Märtyrers Venantius wurden von Papst Johannes IV. 641 aus Salona - dem heutigen Solin bei Split - in Dalamtien nach Rom überführt in die dafür am Baptisterium des Laterans, San Giovanni in Fonte, errichtete und Venantius geweihte Kapellle; ob dieser Venantius mit dem aus Camerino identisch ist, ist fraglich, es sind wohl die Reliquien von Venantius von Salona. In Fabriano wurde Venantius die um 1047 erbaute Kathedrale geweiht.

Basilika San Venanzio in Camerino
Basilika San Venanzio in Camerino

Attribute: Kette, Fahne, Rüstung
Patron von Camerino

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.02.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.