Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

28. März

1. † wohl an einem 28. März im ersten Jahrhundert, wurde in Tarsus, der Geburtsstadt des heiligen Paulus (Apg 9,30; 11,25; 22,3), der heilige Märtyrer Castor für Christus ums Erdenleben gebracht.

2. † am Mittwoch, dem 28. März 260, opferten ihr Leben in Caesarea am Meer in Palästina, die heiligen Märtyrer Priscus, Malchus und Alexander, in der Christenverfolgung des Kaisers Valerianus; sie wohnten unauffällig auf einem kleinen Grundstück am Stadtrand, dort wurden ihnen trotzdem die himmlischen Kronen des Martyriums angeboten; von der Glut göttlichen Glaubens getrieben, wagten sie es, zum Richter zu gehen, sich offen zu Christus zu bekennen und ihm Vorwürfe zu machen, dass er so wild und blutrünstig nur gegen Lammfromme sich austobe; infolgedessen hat er sie zur Volksbelustigung in der Arena den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen.

3. † am Dienstag, dem 28. März 360, wurde in Heliopolis, Baalbek im Libanon, maßlos grausam umgebracht, der heilige Diakon und Märtyrer Kyrillos, Cyrillus, unter Kaiser Julian dem Abtrünnigen.

4. † an einem Gründonnerstag um 454, wurde in Alexandria bei einem Volksaufstand grausam ermordet, der heilige Bischof und Märtyrer Proterios, und zwar von gedungenen monophysitischen Mördern seines monophysitischen Vorgängers Dioskoros. (Im Martyrologium Romanum 2004 ist als Datum der 28. März genommen und in seinem Index das Jahr 454 angegeben; im Jahr 454 war der 28. März der Palmsonntag; im Jahr 457 war der 28. März der Gründonnerstag.)

5. † am Freitag, dem 28. März 592, entschlief im Kloster Saint Marcel in Châlons-sur-Saône, in Burgund, der heilige König Gunthramnus, Guntram, Saint Gontran, 67 J., der Sohn König Chlothars I. und der heiligen Königin Chlothilde (3. Juni 545/4), seit 561 König von Burgund, der schwere Sünden beging, aber diese tief bereute und versuchte, durch Buße und große Spenden für Kirchen und Klöster und für die Armen, seinen guten Willen zu zeigen; im Alter zog er sich zurück in das Kloster, in dem er sein Erdenleben auch beendete. Er war im Volk so beliebt, als le bon roi Gontran, der gute König Guntram, dass seine Verehrung als Heiliger gleich nach seinem Tod sich ausbreitete

6. † im 8. Jahrhundert entschlief auf dem Berg Olymp in Bithynien, der heilige Abt Hilarion, Hegumen des Klosters Pelecete, der sehr für die Ikonenverehrung kämpfte.

7. † am Mittwoch, dem 28. März 1134, entschlief in Citeaux in Burgund, der heilige Abt Stephan Harding, der mit anderen Mönchen aus Molesmes kam und Vorsteher dieses berühmten Klosters wurde; er führte den Stand der Laienbrüder ein, er nahm Bernhard (20. August 1153/1) mit 30 Gefährten auf und gründete 12 Klöster, die miteinander verbunden waren durch das Band der Charta Caritatis, damit es keine Zwietracht gebe, sondern Einheit in der Liebe und alle Mönche unter einer Regel und einheitlichen Consuetudines, Gewohnheiten, lebten.

8. † am Freitag, dem 28. März 1236, entschlief bei Nese auf Sizilien, der heilige Mönch Konon, der nach den Mönchsregeln der orientalischen Mönche, als Basilianer, lebte, der, nach einer Pilgerfahrt ins Heilige Land in seiner Heimat zurück, erlebte, dass seine Eltern entschlafen waren und daraufhin den gesamten Familienbesitz an die Armen verteilt und selber ein Anachoretenleben liebevoll geführt hat.

9. † am Sonntag, dem 28. März 1311, entschlief in Monticiano, nahe Siena, der selige Priester Antonio Patrizi aus dem Orden der Augustinereremiten, der in Wahrheit die Bruderliebe und die Nächstenliebe gelebt hat.

10. † am Mittwoch, dem 28. März 1414, entschlief in Tours, die selige Jeanne-Marie de Maillé, die, nachdem ihr Mann im Krieg gefallen und ihre Burg 1356 von den Engländern erstürmt worden war, mittellos geworden, von ihren Angehörigen aus dem Haus geworfen, von allen verlassen war; was ihr noch geblieben war, schenkte sie dem Kloster Liget, sie ging nach Tours, sorgte dort für Arme und Kranke, die sie im Hospital Sankt Martin pflegte; sie wurde in den Dritten Orden des heiligen Franziskus aufgenommen; dann hat sie sich eine kleine Zelle gebaut, in der Nähe des Minderbrüderklosters, und darin als Reklusin voller Gottvertrauen gelebt.

11. † am Dienstag, dem 28. März 1600, wurde in York, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt, der selige Priester und Märtyrer Christopher Wharton, der 1586 auf dem Festland die Priesterweihe empfangen hatte und verhältnismäßig lange im Untergrund für die Katholiken arbeiten konnte. Unter Königin Elizabeth I. wurde er schließlich doch aufgegriffen, vor Gericht wegen angeblichen Hochverrats zum schändlichen Tode verurteilt und hingerichtet, nur weil er katholischer Priester war.
Siehe auch 12. Februar, 7/58

12. † am Freitag, dem 28. März 1794, wurde in Angers enthauptet, die selige Witwe und Märtyrin Renée-Marie Feillatreau, eine Mutter von zehn Kindern; am 5. Dezember schon wurde sie verhaftet im Haus eines Stiftsherrn, der schon in Haft war; am 18. März wurde sie dem Revolutionskommittee vorgeführt, im beschlagnahmten bischöflichen Haus; zehn Tage später verurteilt und sofort guillotiniert.
Siehe auch 2. Januar, 14/70

13. † am Freitag, dem 28. März 1924, entschlief in Przemysl, Peremyshl, der heilige Bischof Jozef Sebastian Pelczar, 82 J., geboren in Korczyna, bei Krosno in Südwest-Polen, der seine Schulzeit in Rzeszów verbrachte, 22-jährig in Przemysl die Priesterweihe empfing und nach anderthalb Jahren KaplansEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.zeit in Rom am Collegium Romanum, heute genannt Päpstliche Universität Gregoriana, studierte, außerdem am Institut San Apollinare, heute Päpstliche Lateran-Universität genannt. Als Doktor der Theologie und des Kirchenrechts kehrte er zurück nach Polen und wurde, nach wieder einer kurzen KaplansEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.zeit, Professor am Priesterseminar in Przemysl (1869 - 1877) und an der Jagellonen-Universität in Krakau (1877 - 1899), an der er auch ein Jahr Rektor war. Er verlor nicht sein Herz für das katholische Volk, engagierte sich für die Armen in Vinzenzkonferenzen und war 16 Jahre Präsident im Volksbildungswerk. Am 15. April 1894 gründete er in Krakau die Kongregation der Dienerinnen des Heiligsten Herzens Jesu, Zgromadzenie Sluzebnic Najswietszego Serca Jezusowego. Am 20. Februar 1899 wurde er ernannt zum Weihbischof in Przemysl und kurz darauf empfing er die Konsekration zum Bischof, am 17. Dezember 1900 wurde er, nach dem Tod des Ortsbischofs, zum Bischof von Przemysl ernannt. Auf seinen vielen Visitationsreisen gab er Anregungen zum Apostolat, regte die Priester an zu Frömmigkeit und Eifer, die Laien zur Verwirklichung der von Papst Leo XIII. geforderten sozialen Gerechtigkeit, alle zur Caritas gegenüber Armen und Kranken. Er verfasste hierzu auch Bücher und Kleinschriften, Hirtenbriefe und Gebetstexte. Er war ein guter Hirt. Papst Johannes-Paul II. hat ihn am 2. Juni 1991 in Rzeszów selig- und am 18. Mai 2003 in Rom heiliggesprochen.


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 00.00.2014
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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