Lalibela
eigentlich: Gebre Meskel Lalibela - ገብረ መስቀል ላሊበላ
auch: Lālibalā
Gedenktag katholisch: 6. Juni
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 6. Juni
Name bedeutet: Die Biene anerkennt die Gnade oder Bienenstock amharisch
Lalibela war ein Sohn von König Jan Seyoum von Bugna - der Gegend um Ayna - und dessen Hausmädchen Kirwerna. Als sie von ihm schwanger wurde, geriet Jan Seyoum in Zorn und Kirwerna floh nach Roha, wo sie Lalibela gebar. Bei seiner Geburt soll ein Bienenschwarm Lalibela umringt haben, was als Zeichen seiner zukünftigen Macht gedeutet wurde; deshalb erhielt er seinen Namen. Wegen der Feindschaft seines Onkels Tatadim, dem König aus der Dynastie der Zagäer, die von 960 bis um 1300 regierte, und seines (Halb-)Bruders Kedus Harbe, des rechtmäßigen Herrschers, musste Lalibela fliehen und kam nach Jerusalem, wo er viele Jahre blieb. Nach seiner Rückkehr nach Äthiopien heiratete er Meskel Kibra, musste aber mit seiner Frau erneut fliehen. Er verbündete sich mit dem Volk der Amhara, stürzte in einer siegreichen Schlacht seinen Bruder und wurde so 1181 selbst König - Negus.
In Roha wollte Lalibela - als Reaktion auf die
Eroberung Jerusalems durch muslimische Truppen
unter Saladin 1187 ein neues Jerusalem als seine Hauptstadt errichten, da Pilgerfahrten ins Heilige Land nun
schwierig geworden waren. Deshalb ließ er elf monolithische
- aus dem Fels geschalgene - Kirchen errichten; diese
Kirchen wurden der Überlieferung zufolge mit der Hilfe von Engeln aus dem Stein gehauen,
wobei Lalibela selbst Hand anlegte und die Engel ihm Speise brachten. Unter Einfluss seiner Hauptfrau Meskel Kibra entschied
sich Lalibela 1221, zugunsten seines Neffen Na'akueto La'ab abzudanken und in Roha ins Kloster einzutreten, wo er wegen der
ausgezeichneten Reinheit seines Lebens zum Priester geweiht wurde.
Nach Lalibelas Tod ließ seine Witwe Meskel Kibra in Roha für ihn die Kirche Bete Abba Libanos in den Fels schlagen. Der Zulauf des Volkes sei groß gewesen, Roha wurde zur bedeutenden Stadt und erhielt dann nach ihm den Name Lalibela. Die Felsenkirchen von Lalibela sind heute UNESCO-Weltkulturerbe und noch immer ein wichtiges Pilgerzentrum in Äthiopien.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.12.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://en.wikipedia.org/wiki/Gebre_Meskel_Lalibela - abgerufen am 12.12.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.