Maria Seraphina vom heiligen Herzen Micheli

Clotilde Micheli fühlte schon in jungen Jahren die Berufung zu klösterlichem Leben. 1867 ging sie nach Padua und lebte dort unter ihrem geistlichen Führer Angelo Piacentini, der Professor am Priesterseminar war. 1878 floh sie vor einer für sie arrangierten Heirat zu ihren Eltern, die inzwischen aus beruflichen Gründen in Epfendorf bei Rottweil in Baden-Württemberg lebten, und arbeitete als Krankenschwester im damaligen Elisabethen-Krankenhaus - heute ein Altersheim - in Rottweil. Nach dem Tod ihrer Mutter 1882 und ihres Vaters 1885 kehrte in ihren Geburtsort Imer zurück und unternahm 1887 eine Pilgerreise; zusammen mit ihrer Kusine ging sie zu Fuß nach Rom. Dort trat sie den damaligen, von Maria Fabiano gegründeten Figlie dell'Immacolata Concezione bei und nahm den Ordensnamen Maria Seraphina vom heiligen Herzen an. Sie wurde dann als Oberin ins damalige Kloster nach Sgurgola bei Frosinone gesandt. 1891 kam sie nach Casola, einem Stadtteil von Caserta, und gründete dort zusammen mit fünf ersten Gefährtinnen die Suore degli Angeli, Adoratrici della Santissima Trinità, die Schwestern von den Engeln, Anbeterinnen der Heiligsten Dreifaltigkeit. 1893 konnte in Santa Maria Capua Vetere das damalige Waisenhaus Lucarelli übernommen werden und 1898 das neue Ordenshaus mit Kindergarten und Mädchenwerkstatt in Faicchio eröffnet werden; es ist im ehemaligen Kloster der Karmelitinnen an der Kirche Santa Maria del Carmelo. Schon Ende 1895 hatte für die Ordensgründerin eine Zeit körperlichen Leidens begonnen; trotz zunehmender körperlicher Schmerzen arbeitete sie weiter an der Ausbreitung ihres Ordens.

Das Grab von Maria Seraphina vom heiligen Herzen Micheli ist in der Kirche Santa Maria del Carmelo in Faicchio. An ihrem Geburtshaus in Imer erinnert eine Gedenktafel an sie.

Kanonisation: Maria Seraphina vom heiligen Herzen Micheli wurde am 28. Mai 2011 in Cerreto Sannita bei Benevent durch Kardinal Angelo Amato im Auftrag von Papst Benedikt XIV. seliggesprochen.