Ökumenisches Heiligenlexikon

Martin IV.

Taufname: Simon de Brion

1 Gedenktag katholisch: 24. März

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Papst
* um 1210 in Mainpincien, Ortsteil von Andrezel bei Paris
29. März 1285 in Perugia in Italien


Simon de Brion war Archidiakon in Rouen und Kanoniker in Tours. 1260 wurde er Kanzler von König Ludwig IX. von Frankreich, 1261 Kardinal mit der Titelkirche Santa Cecilia in Trastevere und ab 1264 päpstlicher Gesandter am französischen Königshof, zudem ab 1262 Leiter der Inquisition. Im Februar 1281 wurde er nach ein halbes Jahr währenden machtpolitischen Auseinandersetzungen auf Druck von Karl I. von Neapel in Viterbo zum Papst gewählt.

Simon de Brion wählte den Papstnamen Martin; der IV. wurde er, obwohl es zuvor nur Martin I. gegeben hatte, weil zuvor irrtümlich Marinus I. als Martin II. und Marinus II. als Martin III. in den Listen geführt wurden. Weil die Stadt Rom ihm den Einzug verweigerte, nahm er seinen Amtssitz in Orvieto.

Buchmalerei: die Könige Philipp III. von Frankreich und Karl I. von Neapel bitten Martin um die Heiligsprechung von König Ludwig IX. von Frankreich, um 1335, Vie et miracles de saint Louis in der Bibliothèque nationale de France in Paris
Buchmalerei: die Könige Philipp III. von Frankreich und Karl I. von Neapel bitten Martin um die Heiligsprechung von König Ludwig IX. von Frankreich, um 1335, Vie et miracles de saint Louis, in der Bibliothèque nationale de France in Paris

Martin wirkte auch als Papst im Interesse der französischen Herrscher und von Karl I. von Neapel; dessen Ziel war die Eroberung von Byzanz - dem heutigen Ístanbul -, deshalb nötigte er 1282 den Papst, den byzantinischen Kaiser Michael VIII. zu bannen. Aber Karls Vorhaben scheiterte aufgrund der Sizilianischen Vesper, der Erhebung der Sizilianer gegen die französische Herrschaft von Karl I. und dessen Vertreibung von der Insel 1282. In Italien konnte Martin keinen Einfluss ausüben; bedeutsam wurde lediglich seine Förderung der Franziskaner und Dominikaner. Martin starb im Palazzo dei Priori in Perugia.

Martin wurde in der Kathedrale in Perugia bestattet.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.12.2025

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_IV. - abgerufen am 16.12.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.