Ökumenisches Heiligenlexikon

Benno II. von Osnabrück

1 Gedenktag katholisch: 20. November

Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)
oder: der Gesegnete (latein.)

Bischof von Osnabrück
* um 1020 in Löhningen im Klettgau, heute Gemeindeteil von Ühlingen-Birkendorf
27. Juli 1088 in (Bad) Iburg in Niedersachsen


Statue in Bad Iburg
Statue in Bad Iburg

Benno stammte wohl aus einem Ministerialengeschlecht. Er erhielt an der Domschule - an der Stelle des heutigen Palais Rohan - in Straßburg und im Kloster der Benediktiner auf der Bodenseeinsel Reichenau bei Hermann dem Lahmen eine glänzende Ausbildung und wurde Gehilfe von Bischof Wilhelm von Straßburg, den er von 1040 bis 1044 auf einer Wallfahrt ins Heilige Land begleitete. Dann wirkte er als Lehrer an der Schule am Dom in Speyer und in Goslar und als Leiter der Domschule in Hildesheim, nach 1051 als Dompropst in Goslar mit guten Beziehungen zum Königshaus, dem er als Verwalter der Pfalz Goslar diente. Seine Fähigkeiten als Baumeister bewies er in Goslar und Hildesheim, später auch in Osnabrück und beim Ausbau des Domes in Speyer, deshalb zog ihn König Heinrich IV. zum Burgenbau in Sachsen heran. Um 1067/68 stand er in Diensten von Erzbischof Anno von Köln. 1068 bestellte ihn Heinrich IV. in Goslar zum Nachfolger des Bischofs Benno I. von Osnabrück.

Dom in Speyer
Dom in Speyer

Benno kümmerte sich um Landwirtschaft und Straßenbau und zu Beginn des Aufstands der Sachsen 1073 verstärkt um die Befestigung der Iburg. Dennoch wurde er aus seinem Bistum vertrieben und hielt sich einige Zeit in der Umgebung von König Heinrich IV. auf. Im Investiturstreit gelang es ihm, der stets das Vertrauen sowohl des Papstes als auch des Königs hatte, zusammen mit Hugo von Cluny und anderen, 1077 den Ausgleich von Canossa zu vermitteln. Auf der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Brixen im Jahr 1080 und während seiner letzten Romfahrt 1082 bis 84 versuchte er eine Politik des Ausgleichs, die aber letztlich scheiterte. Ende 1080 - nach dem Tod von Gegenkönig Rudolf von Schwaben - konnte er in sein Bistum zurückkehren

Im Streit mit den Klöstern Corvey und Herford um die Zehntrechte bewog Benno die Sorge um sein Bistum; mit berühmt gewordenen Fälschungen überzeugte er 1077 das in Worms tagende Fürstengericht und den König und erhielt die Abgaben zugesprochen. Seinen Plan, auf der Iburg ein Benediktinerkloster zu gründen, konnte er erst nach der Niederlage Rudolfs von Rheinfelden 1080 verwirklichen. 1

Ab 1085 lebte Benno in seinem Kloster auf der Iburg, wo er starb und - gegen die Ansprüche des Domkapitels in Osnabrück - begraben wurde.

1 Die Benno gelegentlich zugeschriebene Gründung des Klosters Gertrudenberg in Osnabrück beruht auf der Tatsache, dass Benno dieses Vorhaben betrieb, aber am Widerstand der Nonnen von Herzebrock, die das Kloster beziehen sollten, scheiterte. So erfolgte dessen Gründung erst um 1140 unter Bischof Udo von Steinfurt.

Patron gegen Heuschrecken

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Der Kaiserdom in Speyer ist werktäglich von 9 Uhr bis 19 Uhr, von November bis März nur bis 17 Uhr, sonntags von 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2019)
Der Dom in Worms ist täglich von 9 Uhr bis 17.45 Uhr, im Winter von 10 Uhr bis 16.45 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.11.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Torben Möller aus Osnabrück, E-Mail vom 9. Mai 2005
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Gertrudenberg - abgerufen am 20.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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