Ökumenisches Heiligenlexikon

Johanna von Lestonnac

französischer Name: Jeanne

1 Gedenktag katholisch: 2. Februar
Fest in der Gesellschaft Mariens von der Erziehung: 15. Mai

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Ordensgründerin
* 27. Dezember 1566 in Bordeaux in Frankreich
2. Februar 1640 daselbst


Statue in der Kathedrale in Bordeaux
Statue in der Kathedrale in Bordeaux

Johanna stammte aus einer Adelsfamilie, sie war eine Nichte des Philosophen, Humanisten und Schriftsteller Michel-Eyquem de Montaigne. Ihre Mutter war Anhängerin der Lehren von Johannes Calvin, Johanna wurde aber im Alter von 13 Jahren römisch-katholisch getauft. Mit 17 Jahren heiratete sie und wurde Mutter von sieben Kindern. 1597 starb ihr Mann. 1603 ging sie nach Toulouse zu den Feuillantinnen - einer 1574 begründeten Reformbewegung der Zisterzienser, die 1595 das am heutigen Place de Bologne gelegene damalige Kloster Saint-Benoît der Zisterzienser übernahm. Dieser Versuch des Ordenslebens scheiterte für Johanna aus gesundheitlichen Gründen. So gründete sie 1605 den Ordo societatis Mariae Dominae nostrae, die Ordensgesellschaft Mariä, unserer Herrin auch Religieuses Sœurs de Notre Dame, Fromme Schwestern Unserer Lieben Frau genannt. Nach dem Vorbild der Verkündigung der Jesuiten und ihrer Verteidigung des Glaubens, in an Ignatius von Loyola orientierter Spiritualität, stellte sich die Gemeinschaft die Erziehung junger Mädchen zur Aufgabe. 1606 konnte - an der Stelle des heutigen Protestantischen Tempels - die erste Niederlassung mit einer Schule eröffnet werden.

Der Orden wurde 1607 vom Papst anerkannt. Johannas Absicht, den Orden zentralisiert unter Leitung einer Generaloberin zu organisieren, scheiterte am kirchlichen Widerstand. Trotzdem konnte der Orden sich schnell ausbreiten, bei Johannas Tod gab es bereits 30 Klöster in Frankreich.

Johanna wurde in der ersten Niederlassung in Bordeaux bestattet. 1822 wurden ihre Gebeine in das heutige Ordenshaus übertragen. In der Französischen Revolution wurden 1792 viele Häuser geschlossen und die Nonnen vertrieben, die Arbeit wurde in Spanien und anderswo fortgesetzt. Im 19. Jahrhundert kam es zur Rückkehr nach Frankreich und zu zahlreichen Neugründungen in Nordamerika, Afrika und Asien. 2017 zählte die Kongregation 1.352 Schwestern in 165 Häusern, das Generalat ist in Rom.

Kanonisation: Johanna wurde am 23. September 1900 durch Papst Leo XIII. selig- und am 15. Mai 1949 durch Papst Pius XII. heiliggesprochen.

Die Kathedrale in Bordeaux ist werktags von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 19 Uhr - sonntags nur bis 18 Uhr, montags nur nachmittags - geöffnet. (2025)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.04.2025

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Les origines du collège Saint-Bernard de Toulouse, In: Annales du Midi, Jahrgang 1957, Tome 69, N°39, S. 189
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Temple_du_H%C3%A2 - abgerufen am 23.04.2025
• Infotafelam Ordenshaus in Bordeaux

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


23.04.2025