Josef von Copertino
italienischer Name: Giuseppe
Familienname: Desa
Gedenktag katholisch: 18. September
Fest bei den Franziskaner-Minoriten;
gebotener Gedenktag im im Orden der Franziskaner-Observanten und im Kapuzinerorden
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)


heiligen Hausvon Loreto
Josef, Sohn von Felice Desa und Franceschina Panaca, wurde
in einem Stall gegenüber seinem elterlichen
Haus geboren, weil das Haus kurz zuvor verpfändet worden war. Im Alter von sieben Jahren zeigte sich eine Krebsgeschwulst
an einer Pobacke, er war gezwungen, die Schule zu verlassen. Als er ein Handwerk erlernen wollte, war ihm wieder kein
Erfolg beschieden; er fühlte sich als Außenseiter. In ihm keimte der Wunsch, Gott zu dienen, aber der
Franziskanerorden lehnte seine Aufnahme ab. Im August 1620 konnte er ins
Kapuzinerkloster in
Martina Franca in Apulien eintreten, aber nach
acht Monaten wurde er auch dort auf Grund meiner Unfähigkeit
entlassen. Er hatte nicht den Mut, nach Hause
zurückzukehren und versteckte sich an verschiedenen Orten der Umgebung, schließlich ging er ins Santuario della Madonna
della Grottella nahe Copertino, wo ihm der
Franziskanerpater Caputo für sechs Monate ein Versteck gewährte, bis er auch von den anderen Mönchen als Mitbruder im
Franziskaner-Drittorden anerkannt wurde.


Josef arbeitete als Helfer in verschiedenen Diensten, gleichzeitig lernte er nun lesen und schreiben, absolvierte dann trotz seiner Schwierigkeiten mit der lateinischen Sprache das Studium und wurde 1628 zum Priester geweiht. Am 4. Oktober 1630, während der Feiern zum Fest von Franziskus, geschah es, dass Josef bis auf die Höhe der Kanzel angehoben wurde und den Atem einer anderen Dimension, der himmlischen Luft, verspürte. Der ekstatische Flug brachte die Fähigkeit mit sich, ins Innerste der vor ihm Stehenden zu blicken und sich mit Tieren zu verständigen. Dies zog Menschen an, die ihn berührten, um Heilung, Hilfe, Trost oder Verständnis zu finden. Die Inquisition begann alsbald ihre Untersuchung, befahl Josef nach Neapel - sie war beheimatet im Kloster an San Domenico Maggiore, er wohnte im Kloster an San Lorenzo Maggiore - und prüfte mehrere Male, ohne zu einer endgültigen Entscheidung zu gelangen; so versetzten sie ihn ins Kloster nach Assisi, wo er 14 Jahre blieb. Auch hier schwebte er vor den Augen der Zuhörer, um ihnen von oben das Evangelium zu verkündigen. Vom Volk wurde er zunehmend aufgesucht und verehrt, sein Ruhm breitete sich aus, deshalb wurde er nun in das kleine Kapuziner-Bergkloster Pietrarubbia versetzt, wo er auf Anweisung der Inquisition seine Zelle nur zur Feier der Heiligen Messe verlassen durfte. Wenig später musste er ins Kapuzinerkloster nach Fossombrone umziehen, das hoch auf einem Felsen über einem Fluss lag. Dort wurde er von den Mitbrüdern mit außergewöhnlicher Wärme empfangen.
Die Franziskaner richteten an den neuen Papst Alexander VII. die Erwartung,
dass Josef wieder in ein Kloster ihres Ordens geschickt werde. 1657 kam er deshalb ins
Kloster nach Osimo - wo er mit Freuden sah,
dass er nur wenige Kilometer entfernt war vom fliegenden
Haus der Maria in
Loreto. Wieder durfte er seine Zelle nicht
verlassen; erst nach dem Abendessen kamen die Brüder zu ihm um die Verse zu singen, die er gedichtet und komponiert hatte,
und um ihn in großen und kleinen Dingen um Rat zu fragen. Auch hier hob er immer wieder vom Boden ab, zuletzt kurz vor
seinem Tod. Schließlich erkrankte Josef an einem Fieber, das ihn zu seiner letzten Himmelsreise führte.

Josef wurde in der Kirche seines Klosters in Osimo bestattet, an seinem Grab ereigneten sich weitere Wunder, es wurde zu einer viel besuchten Wallfahrtsstätte. Die Kirche ist heute Santuario für Josef und päpstliche Basilika. Im Kloster können die Räume, in denen Josef lebte, besichtigt werden.
Zur Seligsprechung 1753 erwarben Ordensleute Josefs Elternhaus in Copertino und wandelten es in eine Kapelle um. Nach Josefs Seligsprechung wurde 1754 begonnen, über dem Stall, in dem er direkt gegenüber seinem Elternhaus geboren wurde, eine ihm geweihte Kirche zu errichten.
Cantico del Bene |
Gesang über das Gute |
Chi fa ben sol per paura | Wer Gutes tut nur aus Angst |
non fa niente e poco dura. | tut alles ein wenig schwer. |
Chi fa ben sol per usanza | Wer Gutes tut nur aus Gewohnheit |
se non perde poco avanza. | wird nicht die Zukunft gewinnen. |
Chi fa ben come per forza | Wer Gutes tut mit Gewalt |
lascia il frutto e tien la scorza. | verliert den Erfolg und rettet nur seine Haut. |
Chi fa ben qual sciocco a caso | Wer Gutes tut allein bei Gelegenheit |
va per l'acqua senza vaso. | geht zum Wasser ohne Gefäß. |
Chi fa ben per parer buono | Wer Gutes tut um als gut zu erscheinen |
non acquista altro che suono. | wird nichts anderes erreichen als Getöse, |
Chi fa ben per vanagloria | Wer Gutes tut aus Eitelkeit |
non avrà giammai vittoria. | wird keinerlei Erfolg haben. |
Chi fa ben per avarizia | Wer Gutes tut mit Geiz |
cresce sempre più in malizia. | wächst immer ein bisschen mehr in seiner Krankheit. |
Chi fa ben con negligenza | Wer Gutes tut mit Fahrlässigkeit |
perde il frutto e la semenza. | verliert die Frucht und den Samen. |
Chi fa ben all'indiscreta | Wer Gutes tut in der Öffentlichkeit |
senza frutto mai s'acquieta. | wird ohne Erfolg und Befriedigung bleiben. |
Chi fa ben solo per gusto | Wer Gutes tut nur aus Laune |
mai sarà santo né giusto. | wird weder heilig noch gerecht. |
Chi fa ben sol per salvarsi | Wer Gutes tut um sich zu retten |
troppo s'ama e non sa amarsi. | wird auch wenn er will nicht Liebe finden. |
Chi fa ben per puro amore, |
Wer Gutes tut aus reiner Liebe |
dona a Dio l'anima e il core | gibt Gott die Seele und das Herz |
e qual figlio e servitore | und wie ein Sohn und Knecht |
sarà unito al sito Signore. | wird er vereint sein mit dem Herrn. |
Gesù dolce Salvatore |
Jesus, süßer Retter, |
sia lodato a tutte l'ore, | dich lobe ich zu allen Zeiten, |
il supremo e gran motore | du oberster und großer Beweger, |
d'ogni grazia donatore. | Spender aller Gnaden. |
Amen. | Amen. |

Kanonisation:
Josef wurde am 24. Februar 1753 von Papst Benedikt XIV. selig- und von Papst Clemens
XIII. am 16. Juli 1767 heiliggesprochen.
Attribute:
schwebend, mit Flügeln
Patron
der Schuhmacher, Weltraumfahrer, amerikanischen Piloten im Krieg; für gute Prüfungen, Bekehrung von Sündern

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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.02.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.sangiuseppeosimo.it/download/category/1-preghiere.html?download=6:preghiere-san-giuseppe-da-copertino
• Io Giuseppe. In: Donare Pace e Bene. San Giuseppe da Copertino, 1, Osimo, September 2006
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl. Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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