Ökumenisches Heiligenlexikon

Simeon von Trier

1 Gedenktag katholisch: 1. Juni
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar

Name bedeutet: Er (Gott) erhört (hebr.)

Diakon, Mönch, Einsiedler
* in Syrakusai, heute Siracusa auf Sizilien in Italien
1. Juni 1035 in Trier in Rheinland-Pfalz


Statue an der Liebfrauenkirche in Trier
Statue an der Liebfrauenkirche in Trier
Foto: Altera levatur

Simeon, Sohn griechischer Eltern, erhielt in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - seine Ausbildung als Diakon. Er wurde dann Pilgerführer im Heiligen Land, lebte dort eine Zeit lang als Einsiedler und wurde Mönch in Betlehem und im Katharinenloster auf dem Berg Sinai. 1026 wurde er auf Anordnung seines Abtes als Almosensammler zu Herzog Richard in die Normandie losgeschickt. Unterwegs machte er in Antiochia - dem heutigen Antakya - die Bekanntschaft der Äbte Richard von Saint-Vanne und Eberwin vom damaligen Kloster St. Martin in Trier.

Auf dem weiteren Weg kam Simeon nach Angoulême und wurde im Streit um die Apostolizität des Martin von Tours um Rat gefragt. Weil Herzog Richard III. schon gestorben war, konnte er seinen Auftrag nicht ausführen, ging ins damalige Kloster St-Vanne - heute Ruinen innerhalb der Zitadelle der Stadt - nach Verdun und dann nach Trier. 1028 bis 1030 war er Begleiter des Trierer Erzbischofs Poppo auf dessen Pilgerreise nach Jerusalem. Nach der Rückkehr ließ er sich in einer Zelle im Ostturm der Porta Nigra - dem Stadttor aus römischer Zeit - in Trier einmauern, behielt aber Kontakt zur Außenwelt; so lebte er bis zu seinem Tod.

An Simeons Grab an der Porta Nigra in Trier ereigneten sich viele Wunder. Seine Lebensgeschichte wurde gleich nach seinem Tod zum Zweck seiner Kanonisation verfasst. 1041 ließ Erzbischof Poppo an die Porta Nigra eine doppelstöckige, Simeon geweihte Kirche anbauen und daneben das Simeon geweihte Simeonstift für Chorherren - das heutige Stadtmuseum - errichten, das bis 1802 bestand.

ehemaliges Simeonstift in Trier
ehemaliges Simeonstift in Trier

Simeons Gebeine wurden 1400 erhoben und in die damalige Kirche St. Gervasius - auf dem Gelände der ehemaligen Kaiserthermen - in Trier überführt; dort wurden sie verwahrt, bis diese Kirche 1803 unter französischer Verwaltung abgerissen wurde. Heute liegen sie in der Krypta neuen, 1966 geweihten Kirche St. Simeon in Trier-West; diese Kirche wurde 2019 entweiht, nur die Krypta blieb geweiht. Im Domschatz von Trier werden Reste aus Simeons Besitz verwahrt.

Simeons Grab in der Krypta der Kirche St. Simeon in Trier-West
Simeons Grab in der Krypta der Kirche St. Simeon in Trier-West

Die Abtei St-Vanne in Verdun wurde 1792 in der Französischen Revolution geschlossen und 1838 abgerissen, heute sind nur noch Reste eines Kirchturms zu sehen.

Kanonisation: Schon wenige Monate nach seinem Tod, wohl noch im Jahr 1035, wurde Simeon auf Bitten von Erzbischof Poppo durch Papst Benedikt IX. heiliggesprochen.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Acta Sanctorum

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Porta Nigra in Trier mit der Simeonskirche ist täglich ab 9 Uhr, von April bis September bis 18 Uhr, im März und Oktober bis 17 Uhr im Winter bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. (2021)
Der Dom in Trier ist von April bis Oktober täglich von 6.30 Uhr bis 18 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr geöffnet; die Domschatzkammer ist werktags von 10 Uhr bis 17 Uhr, sonntags erst ab 12.30 Uhr, im Winter jeweils nur bis 16 Uhr geöffnet. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.02.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• http://www.treveris.com/kaiserthermen.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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