Ökumenisches Heiligenlexikon

Gildas der Weise

bretonisch: Gueltas, Gweltaz
lateinischer Beiname: Sapiens

1 Gedenktag katholisch: 29. Januar
Auffindung der Gebeine: 11. Mai

Name bedeutet: der Vergeltende (althochdt.)

Klostergründer (?), erster Abt in Saint-Gildas-de-Rhuys (?)
* um 500 in Schottland
565 in Saint-Gildas de Rhuys bei Vannes (?) in Frankreich


Statue an Gildas Grab in der Kirche des ehemaligen Klosters Saint-Gildas-de-Rhuys
Statue an Gildas Grab in der Kirche des ehemaligen Klosters Saint-Gildas-de-Rhuys

Gildas war ein Sohn von == Caw und somit Bruder von Gallgo von Wales, Maelog von Llowes und Eigrad, Samson von Dol und Gallgo von Wales. Er wurde ein Schüler von Iltut, wirkte wohl in Wales und wurde der Vater von Cennydd, Gwinocus und Aedan von Ferns. Gildas verfasste vor 547 De excidio et conquestu Britanniae, die Geschichte über Fall und Aufstieg Britanniens; sie umfasst die Zeit von den ersten Anfängen bis in seine Gegenwart; Gildas wurde damit der erste christliche Geschichtsschreiber der Insel. Er stellt darin Geschichte als durch Schuld und darauf folgende Strafe geprägt vor Augen und will der Verderbtheit des Adels, der Herrschenden und des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. aufzeigen. Dieses Werk wurde Beda zur Quelle für seine Angelsächsische Kirchengeschichte. Bei einer Reihe Gildas zugeschriebener Werke - so dem Segensgebet Hymnus lorica - ist seine Verfasserschaft umstritten.

David Puech: Statue, 2010, im „Vallée des Saints” nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
David Puech: Statue, 2010, im Vallée des Saints 1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc

Um 565 unternahm Gildas eine Reise nach Irland, möglicherweise auch nach Rom. Er soll um 538 Gründer und erster Abt des dann nach ihm benannten Klosters Saint-Gildas-de-Rhuys bei Vannes gewesen sein. Tatsächlich wurde das Kloster wohl von Mönchen gegründet, die sich in seiner Tradition stehend sahen und seine Reliquien besaßen. Belegt ist Gildas Verehrung Anfang des 8. Jahrhunderts.

Statue in der Kirche in Gouesnou bei Quimper
Statue in der Kirche in Gouesnou bei Quimper

Das Kloster Saint-Gildas-de-Rhuys wurde um 920 wegen der Invasion der Normannen aufgegeben, ab 1008 auf Wunsch des Herzogs Gottfried I. von der Bretagne aber wieder aufgebaut, durch Felix von Rhuys neu gegründet und besiedelt mit Mönchen aus dem Kloster Fleury im heutigen Saint-Benoît-sur-Loire. In der Französischen Revolution wurden die Mönche vertrieben, die Gebäude wurden 1796 verkauft, die Kirche wurde Pfarrkirche. 1804 kaufte die Gründerin der Barmherzigen Schwestern von Saint-Louis die Klostergebäude, bis heute werden sie von dieser Kongragation bewohnt, die darin ein Gäste- und Einkehrhaus unterhält.

1 Das Vallée des Saints entstand auf Initiative eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen. Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt. Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie sie Kindern gefallen“ oder befürchten wie der Bischof von Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.

Catholic Encyclopedia

Gildas' De Excidio et Conquestu Britanniae gibt es online zu lesen in Latein und Englisch.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2025

Quellen:
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Gildas_de_Rhuys - abgerufen am 22.07.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.