Maudetius
französischer Name: Maudez
auch: Mandez, Maudé, Maudet, Mandé, Mandetus, Maodez, Modez, Mawes, Maws
bretonischer Name: Maodez
Gedenktag katholisch: 18. November
Name bedeutet: der Mönchische (bretonisch)


Maudetius war der Überlieferung zufolge das jüngste der zehn Kinder von König Ercleus und seiner Frau Getuse. Im Alter von sieben Jahren kam er demnach zur Erziehung in ein Kloster und wurde im Alter von 17 Jahren zum Priester geweiht. Als er dann an den Hof seines Vaters zurückkehrte, sorgte er durch sein vorbildliches Leben und seine Predigten für eine Neuordnung der dort vorherrschenden Sitten. Wegen der entstehenden Konflikte begab er sich in die Bretagne, wo er im Port-Béni nahe Pleubian bei Saint-Brieuc landete und sich dann niederließ - nach mancher Überlieferung zusammen mit Budoc und Tugdual von Tréguier - in Kermouster - heute ein Ortsteil von Lézardrieux - bei Saint-Brieuc, wo ihm die Kapelle geweiht ist. Er zog dann weiter nach Lanmodez bei Saint-Brieuc, wo viele Pilger in seine Einsiedlei kamen, um seine Rat zu hören und wo er Gehörlose, Blinde und Gelähmte heilte. Schließlich begab er sich auf der Suche nach größerer Einsamkeit auf die Însel Maudez vor der Küste, die er von Schlangen befreite und auf der noch heute seine Zelle zu sehen ist.


Maudetius wird auch beschrieben als Einsiedler in Henvic bei Quimper, wo er demnach zusammen mit seiner Schwester Juvelte lebte, sowie als Einsiedler, Klostergründer, Abt und Bischof des damaligen Klosters auf der dann nach ihm benannten Insel Maudez, wo er auch begraben wurde.

Vallée des Saints1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc

Maudetius sind in der Bretagne mehrere Kirchen und über 60 Kapellen geweiht, darunter die Pfarrkirche in Landebaëron. Er ist wohl identisch mit == Maw (Mauditius), dem Einsiedler bei Falmouth in Cornwall.
Patron
gegen Kinderkrankheiten, Rheumatismus, Schlangen und andere Kriechtiere,
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.08.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Maudez - abgerufen am 18.07.2023
• Infotafel an der Kapelle Saint-Maudé nahe
Croix-Helléan bei Vannes
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.