Ökumenisches Heiligenlexikon

Otho

auch: Otto, Odo italienischer Name: Ottone

1 Gedenktag katholisch: 23. März

Name bedeutet: der Besitzer des Erbgutes (germanisch - althochdt.)

Soldat, Einsiedler
* in Rom
23. März 1127 in Ariano, Ariano Irpino bei Avellino in Italien


Otho war ein Sohn der adligen und mächtigen Adelsfamilie der Frangipane, die im Septizonium - den Resten eines antiken Nymphäums - nahe dem Circus Maximus in Rom lebte. In ihrem Haus fanden Papstwahlen statt, durch geschicktes Jonglieren zwischen Papsttum und Kaiserreich bestimmte sie die Wahl von mindestens den Päpsten Honorius II. und Innozenz II. Um 1058 nahm Otho als Ritter an einer Schlacht des Papstes gegen rebellische Herren in der Gegend von Frascati teil, wurde er gefangen genommen und in eingesperrt. Im Traum erschien ihm dort Leonhard von Noblat und befreite ihn wundersamer Weise. Er ging ins Kloster La Cava der Benediktiner - im heutigen Cava de' Tirreni - bei Salerno und lebte dort unter der Ordensregel. Dann ging er zum Monte Vergine bei Avellino, wo er Wilhelm von Vercelli, den späteren Gründer der Abtei traf und seine Berufung zur Askese vertiefte. Um 1117 kam Otho nach Ariano - dem heutigen Ariano Irpino -, das Durchgangsstation war für Pilger und Kreuzfahrer, die von Rom an die Ostküste reisten, um ins Heilige Land zu kommen. Otho widmete sich der Betreuung dieser Pilger und arbeitete als Schuhmacher, wobei er seinen Verdienst den Armen gab. Zuletzt baute er sich nahe der Stadt eine Zelle und lebte gänzlich allein als Einsiedler an der Stelle der heutigen Kirche San Pietro de'Reclusis e Romitorio di Sant'Ottone. Dort schaufelte er sich selbst sein Grab, als er den Tod nahen spürte.

Reliquienbüste in der Kathedrale in Ariano Irpino
Reliquienbüste in der Kathedrale in Ariano Irpino

Gleich nach Othos Tod wurden seine Gebeine aber in die Kathedrale nach Ariano gebracht. 1220 wurden sie zum Schutz vor den Einfällen der Sarazenen nach Benevent übertragen. Als um 1180 die Muslime Ariano belagerten, wirkte Othos Fürsprache das Wunder, dass sie von einem Regen aus Kieselsteinen getroffen wurden und flohen; zum Gedenken errichteten die Einwohner von Ariano die - heute abgegangene Kirche Santa Maria della Ferma. Weitere Wunder erfuhr der Graf von Ariano, Elzearius von Sabran, dann auch die Einwohner der Stadt, als Othos Fürsprache die Pestepidemie von 1528 beendete. Auch dass beim Einsturz des Turms der Kathedrale 1980 niemand zu Schaden kam, wird Otho zugeschrieben. In der Kirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in Rom wurde ein Altar zu seiner Ehre errichtet.

Patron von Ariano Irpino
Bauernregel: Weht kalter Wind am Ottotag, / das Wild noch vier Wochen Eicheln mag.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.12.2025

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Ottone_Frangipane - abgerufen am 12.12.2025
• https://it.wikipedia.org/wiki/Frangipane_(famiglia) - abgerufen am 12.12.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.