Petroc von Cornwall
auch: Petrock, Pedrog, Perrec
französicher Name: Perreux
Gedenktag katholisch: 4. Juni
bedacht im Keltischen Hochgebet I
Gedenktag anglikanisch: 23. Mai, 4. Juni
Name bedeutet: ?

Petroc war Königssohn, möglicherweise waren König Glywys / Gundleus von Glywysing - der Gegend um Cardiff - und seine Frau Gundleus seine Eltern und damit Cadocus von Llancarfan sein Bruder. Petroc wurde in Irland ausgebildet, trat in ein Kloster ein, blieb dort 20 Jahre lang als Gelehrter und wurde Lehrer von Kevin von Wicklow. Nach einer Wallfahrt nach Rom und Jerusalem - einer Legende zufolge kam er sogar bis nach Indien, wo er einen Wolf gezähmt habe - gründete Petroc um 500 ein Kloster im später nach ihm benannten Petrocs-Stow - dem heutigen Padstow - in Cornwall, wo ihm jetzt die Kirche geweiht ist. Zahlreiche Heiden bekehrte er, der das Kloster als Abt leitete, der Überlieferung zufolge durch seine Lehre und durch Wunder zum Christentum, darunter König Konstantin von Dumnonia.

Vallée des Saints1 nahe Carnoët bei Saint-Brieuc
Dann ging Petroc ins nahe Bodmin - wo ihm ebenfalls die Kirche geweiht ist und gründete auch dort ein Kloster. Er starb im Haus einer Familie mit dem Namen Rovel - wohl der heutigen Treravel-Farm nahe Little Petherick.
Petroc wurde in Petrocs-Stow bestattet, später wurden seine Gebeine nach Bodmin übertragen. Dort wurden diese 1177 entwendet und in das ursprünglich von Mevennus' gegründete Kloster Gaël - im heute nach diesem benannten Saint-Méen-le-Grand - in der Bretagne gebracht; der englische König Heinrich II. ordenete aber bald schon ihre Rückführung nach Bodmin an. Um 1360 entstand Petrocs stark legendäre Lebensgeschichte. In der englischen Reformation wurde der Elfenbeinschrein mit den Reliquien von Petroc ins Meer geworfen, aber später ans Land gespült, deshalb sind sie noch immer in Bodmin zu sehen.
In Cornwall ist heute die gemeinnützige Petroc's Society tätig zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit.
Patron
von Cornwall
1 ▲ Das
Vallée des Saints
entstand auf Initiative
eines Philosophieprofessors und praktizierenden Katholiken mit dem Ziel, die rund 1000 bekannten Heiligen der
Bretagne mit großen Skulpturen in der Tradition der hier
vielfältig verbreiteten Menhire darzustellen. Seit 2009 wurden nun 2,5 bis 7 Meter hohe Granitstatuen von Bildhauern in
einer Freiluftwerkstatt vor Ort geschaffen mit der Darstellung ihrer Gesichter und ihren den Legenden entnommenen Attributen.
Die Finanzierung übernehmen Mäzene, der Eintritt zu der Anlage ist frei, aber die Parkgebühr beträgt 9,50 €. Konflikte
zwischen dem Initiator und einem Mitstreiter, der Bankmanager ist, führten 2020 zum Rücktritt des erstern als Präsident der
Projektgesellschaft, weil er eine Kommerzialisierung befürchtet, die das spirituelle und kulturelle Anliegen überdeckt.
Kritiker bezeichen das Projekt als Anachronismus der Nostalgiker
, als Pseudo-Kunstwerk, um Legenden zu hören, wie
sie Kindern gefallen“
oder befürchten wie der Bischof von
Saint-Brieuc, dass keltischer und christlicher
Glaube zu einem Synkretismus verschmelzen
. 2025 standen rund 200 Statuen in der Anlage, die in Wahrheit kein Tal, sondern
die Flanke eines Hügels ist; sie werden von fast einer halben Million Besucher jährlich bestaunt.
Heiligenlexikon
als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Petroc von Cornwall
Wikipedia: Artikel über Petroc von Cornwall
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Jose Gabriel Brochero
Neomadia vom Poitou
Eva
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.08.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Petroc - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.