Theokteristos
auch: Theosteriktos
Beiname: der Bekenner
Gedenktag katholisch: 17. März
Gedenktag orthodox: 29. Ferbruar, 17. März
Name bedeutet: das Geschöpf Gottes (griech.)
Theokteristos war Mönch und dann Abt im Johannes dem Täufer
geweihten Kloster Pelekte bei Prusa. Der seit 741 herrschende Kaiser Konstantin V. Kopronymos setzte ab 756 das unter
seinem Vorgänger Leo III. dem Isaurier
verfügte Verbot der Verehrung der Ikonen
wieder stärker durch und verfolgte die Verteidiger der Ikonenverehrung - wohl weniger aus theologischen Gründen, sondern
weil die Mönche Kriegsfienstgegner waren, was seine außenpolitischen Interessen und Feldzüge beeinträchtigte. Die
legendenhafte Erzählung über Theokteristos schildert aus dieser Zeit, dass 763 der General Michael Lachanodrakon mit 2000
Soldaten zum Kloster Pelekete kam in dem Moment, da Theokteristos zusammen mit 780 Mönchen die Göttliche Liturgie feierte.
Der General forderte Theokteristos auf, eine Erklärung zum Verzicht auf die Verehrung von Ikonen zu unterschreiben; weil
Theokteristos sich weigerte, wurden umgehend 400 Mönche totgeschlagen, die übrigen gefesselt und abgeführt, das
Kloster niedergebrannt. Theokteristos, 40 Priestermönche, 342 Mönche und der Abt wurden zum Kaiser geführt; weil der Mönch
Sinesios dem Kaiser widersprach, wurde er sofort enthauptet, dann erlitten die anderen das selbe Schicksal. Abt
Theokteristos hielt dem Kaiser die Tötung seiner Mönche vor und warf das an der Wand hängende Bild des Kaisers zu Boden;
er wurde in den Kerker gesteckt, am nächsten Tag wurden ihm Nase, Ohren und Finger abgeschnitten, man bestrich seinen Bart
mit Pech, das man dann anzündete, schließlich wurden ihm Hautstreifen vom Körper gerissen; blutüberströmt wurde er ins
Gefängnis geworfen, wo er weder Essen noch Trinken erhielt. Theosteriktos überlebte neun Jahre im Gefängnis dank einiger
Soldaten, die ihm heimlich Brot und Wasser zusteckten.
Nach Kopronymos' Tod 775 bestieg sein bilderfreundlich eingestellter Sohn Leo IV. der Chasare
den Thron und ließ
alle wegen Verehrung der Ikonen inhaftierten Gefangenen frei. Auch Abt Theokteristos
konnte in sein in Trümmern liegendes Kloster zurückkehren. Er baute sich dort eine Holzhütte und beschloss, den Rest seines
Lebens allein zu verbringen. Dabei verfasste er den Kleinen Paraklesis-Kanon
an die
Gottesgebärerin:
Von ständigen Versuchungen umgeben,
auf der Suche nach Erlösung,
bin ich zu dir geeilt.
O Mutter des Wortes und Jungfrau,
erlöse mich von allen Nöten und Gefahren.
Nach drei Jahren der Abgeschiedenheit kamen neue Mönche und Nonnen zu Theokteristos, der weder Finger, Nase noch Ohren
hatte; innerhalb weniger Monate versammelten sich wieder 800 Mönche und das Kloster Pelekete erlebte eine Wiederbelebung.
Theokteristos starb in seiner Zelle.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.11.2025
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://lalumierededieu.eklablog.com/saint-theostericte-8eme-s-p419102 - abgerufen am 24.11.2025
• https://www.johnsanidopoulos.com/2015/03/saint-theosteriktos-confessor-author-of.html - abgerufen am 24.11.2025
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.