Ökumenisches Heiligenlexikon

Tilman Riemenschneider

1 Gedenktag evangelisch: 7. Juli

Name bedeutet: der taugliche Mann (angelsächsisch)

Bildhauer und -schnitzer
* um 1460 in Heiligenstadt, heute Heilbad Heiligenstadt im Eichsfeld in Thüringen
7. Juli 1531 in Würzburg in Bayern


„Hof zum Wolfmannszichlein” in Würzburg
Hof zum Wolfmannszichlein in Würzburg

Riemenschneider kam vor 1479 nach Würzburg, wo er wohnte dann im Anwesen seiner 1485 geheirateten ersten Frau, dem Hof zum Wolfmannszichlein. Er wurde der wohl bedeutendste Bildhauer seiner Zeit.

Ausschnit aus der Predella des Marienaltars in der Herrgottskirche in Creglingen bei Tauberbischofsheim, 1505 - 1510
Selbstportrait, Ausschnitt aus der Predella des Marienaltars in der Herrgottskirche in Creglingen, 1505 - 1510

Riemenschneiders Werkstatt versorgte ganz Süddeutschland mit Skulpturen, deren Licht- und Schattenwirkungen die seither übliche Bemalung des Holzes entbehrlich machten. In der Bearbeitung von Steinen erreichte er dieselben Effekte. Die Entwicklung seiner Kunst zu großer Ausgewogenheit der Darstellungen - in besonderer Vollendung im Altar in der Herrgottskirche in Creglingen bei Tauberbischofsheim - mündete schließlich in der Formenwelt der Renaissance.

Riemenschneider wurde 1504 Stadtrat und war 1520/21 Bürgermeister von Würzburg.

Statue von Riemenschneider: Maria, 1493, im Neumünster in Würzburg
Statue von Riemenschneider: Maria, 1493, im Neumünster in Würzburg

Im Bauernkrieg stellte Riemenschneider sich 1525 an die Seite der Aufständischen, verlor deshalb seine Ämter, wurde gefangen genommen, gefoltert und auf der Festung Marienberg eingesperrt. Danach fand er nicht mehr zur alten Schaffenskraft zurück, nur noch wenige Werke sind von da an überliefert. Am erhaltenen Gebäude Hof zum Wolfmannszichlein in Würzburg erinnert eine Gedenktafel an ihn.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Herrgottskirche in Creglingen ist täglich außer montags von April bis Oktober von 9.15 Uhr bis 18 Uhr und von November bis März von 13 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 3,50 €. (2020)



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.10.2024

Quellen:
• dtv-Lexikon, Bd. 15, München 1980

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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