Ökumenisches Heiligenlexikon

Pontius von Cimiez

auch: von Rom
französische Namen: Pons, Ponce

1 Gedenktag katholisch: 14. Mai
Übertragung der Gebeine nach Acquaviva, Ortsteil von Nerola bei Rom: 13. Mai

1 Gedenktag orthodox: 5. August

Name bedeutet: Name eines Geschlechts aus Samnium und Kampanien

Märtyrer
* in Rom (?)
257/258 in Cimiez, heute ein Stadtteil Nizza in Frankreich


Der Ritter Pontius, Sohn eines Senators, wurde der Überlieferung zufolge in sehr jungen Jahren vom römischen Bischof Pontianus getauft. Er bekehrte demnach seinen Vater sowie den 244 bis 249 regierenden römischen Kaiser Philippus Arabs und dessen Sohn. Dann übergab seine Güter dem römischen Bischof Fabianus, damit der sie an die Armen verteile. Als unter dem 253 bis 260 regierenden Kaiser Valerian die Christenverfolgung begann, floh Pomtius nach Cimiez in Gallien, aber Statthalter Claudius ließ ihn auch dort gefangen nehmen. Die Foltern überstand Pontius ohne Schaden, da die Folterinstrumente wundersamer Weise zerbrachen. Im Amphitheater wurde er zwei Bären zum Fraß vorgeworfen, doch die Tiere griffen sich stattdessen ihre Wächter. Auch die anschließemnde Pfählung blieb wirkungslos, deshalb wurde Potius schließlich auf einem Felsen an der Stelle des später dort errichteten Klosters enthauptet und sein Körper auf den Fuß der Klippe geworfen.

Die Leidensgeschichte des Pontius verfasste ein Valerius, der Augenzeuge gewesen sei und Pontius' Lerichnam begrub in der Nekropole in Nizza, über der um 775 das Kloster St-Pons - heute Teil des Krankenhauses Pasteur - errichtet wurde, in dessen Krypta Pontius' Gebeine verehrt wurden. Diese Passio ist Legende, auch wenn die Zeitangaben darin stimmig sind, liegt aber erst in einer um 800 im Frankenreich entstandenen Fassung vor. Valerianus von Cimiez dürfte auch schon eine Leidensgeschichte vorgelegen haben, die er für Predigten über Pontius verwendete. Das Kloster in Cimiez wurde von Benediktinern errichtet und erstmals 1010 erwähnt. 1546 wurde es den Franziskanern übergeben.

937 wurden Reliquien von Pontius in das 936 gegründete und von Anfang an den Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. unterstellte Benediktinerkloster in Euzedes - dem heute nach Pontius benannten St-Pons-de-Thomières - übertragen, es verbreitete sich nun die Verehrung.

Die neue Kirche des Klosters in Euzedes wurde 1096 von Papst Urban II. persönlich geweiht. 1171 wurden Kloster und Kirche vom Statthalter von Béziers zerstört, 1318 wurde die neuerbaute Kirche von Papst Johannes XXII. zur Kathedrale erhoben, 1567 wurden Kloster und Kirche von den Hugenotten zerstört, 1619 der im Wesentlichen erhaltene riesige Chor der alten Kathedrale, der mit einem Anbau versehen wurde, als Kirche wieder geweiht, 1668 das Kloster neu eröffnet. 1718 wurde der Chor abgerissen, es verblieben die daran angebaute Kirche und Teile des Chores; nach einem erneuten Umbau wurde die Kirche 1899 Pontius geweiht.

1 Eusebius von Cäsarea berichtete, Philippus Arabs sei der erste Kaiser gewesen, der an einem Gottesdienst habe teilnehmen wollen. Dies ist unhaltbar; die Überlieferung, Philippus sei Christ gewesen, entstand wohl, um diesen relativ toleranten Kaiser von seinem Nachfolger Decius abzugrenzen, dessen Opferdekret zu einer heftigen Christenverfolgung führte.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.04.2024

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Pons_de_Nice - abgerufen am 21.04.2024
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Monast%C3%A8re_de_Cimiez - abgerufen am 21.04.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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