Ökumenisches Heiligenlexikon

Quintinius von Saint-Quentin

französischer Name: Quentin

1 Gedenktag katholisch: 31. Oktober
Auffindung der Gebeine: 3. Januar
in Noyon: Erhebung der Gebeine: 2. Mai
Auffindung der Gebeine: 24. Juni
in Angers und Le Mans: Auffindung der Gebeine: 8. Juli
Übertragung der Gebeine: 13. Juli, 25. Oktober

Name bedeutet: der Fünfte (latein.)

Märtyrer
* in Rom (?)
† um 285 beim heutigen St-Quentin in Frankreich


Statue, 1875, in der Basilika St-Quentin in St-Quentin
Statue, 1875, in der Basilika St-Quentin in St-Quentin

Quintinius gehörte der Überlieferung nach einer römischen Senatorenfamilie an und kam unter Kaiser Maximianus nach Gallien, um gemeinsam mit Lucian als Glaubensbote in der Gegend um Amiens zu wirken; er wurde verhaftet, in Vermand gemartert und schließlich beim heutigen St-Quentin enthauptet. Nach späterer Überlieferung wurde er mit Nägeln gepiekst, mit heißem Pech übergossen, der Leichnam in den Fluss Somme geworfen; vierzig Jahre später ließ die blinde römische Adlige Matrone Eusebia aufgrund einer Vision den Leichnam aus der Somme bergen und in einer von ihr erbauten Kapelle beisetzen.

Quintinius wurde nach dem Zeugnis von Gregor von Tours bereits im 6. Jahrhundert verehrt. Um 641 fand Eligius von Noyon die Reliquien und fertigte ein reich geschmücktes Grabmal an, aus jener Zeit stammt die erste überlieferte Leidensgeschichte. Durch die großen Pilgerströme zu der dem Märtyrer geweihten Kirche entwickelte sich an dieser Stelle die Stadt St-Quentin, deren 813 bis 826 erneuerte Kirche mit dem Grab von Quintinius auch als Neubau aus dem 13. Jahrhundert noch immer ein Wallfahrtsort ist.

In der Karolingerzeit verbreitete sich die Verehrung, es entstanden mehrere weitere Leidensgeschichten. Wegen der Normanneneinfälle wurden die Reliquien 881 und 883 nach Laon gebracht. Die Geschichte des Quintinius wurde in mehreren altenglischen und altfranzösischen Werken des späteren Mittelalters literarisch verarbeitet. In Parma ist Qintinius die auf ein altes Oratorium, das außerhalb der Stadtmauern errichtet worden war, zurückgehende Kirche San Quintino geweiht.

Als Gefährten gelten weitere Märtyrer, die demnach in Basel durch Rictiovarus, den Statthalter von Trier, getötet wurden, der auch Justus von Beauvais töten ließ.

Reliquiare in der Basilika St-Quentin in St-Quentin
Reliquiare in der Basilika St-Quentin in St-Quentin

Attribute: Nägel
Patron der Schlosser, Schneider, Lastenträger, Ärzte und Kapläne; gegen Husten, Keuchhusten, Schnupfen und Wassersucht


Quintinius' Geschichte in der Basilika St-Quentin in St-Quentin


Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Acta Sanctorum - Auffindung der Gebeine

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Die Basilika St-Quentin in St-Quentin ist täglich von 8 Uhr bis 17 Uhr - mittwochs bis 19.30 Uhr geöffnet. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.04.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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