Ökumenisches Heiligenlexikon

Abraham

Geburtsname: Abram
hebräischer Name: אַבְרָהָם bzw. אַבְרָם

1 Gedenktag katholisch: 9. Oktober
bedacht im Eucharistischen      Die Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Hochgebet I
Diözesankalender Mainz
als Vorfahre Jesu: 24. Dezember

1 Gedenktag evangelisch: 9. Oktober (LCMS)

1 Gedenktag orthodox: 21. August, 9. Oktober

1 Gedenktag armenisch: 17. Januar, 26. Dezember
liturgische Feier am 2. Donnerstag nach dem Verklärungssonntag

1 Gedenktag koptisch: 21. August

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 23. Januar, 22. Februar, 24. März, 23. Mai, 22. Juni, 22. Juli, 21. August, 25. September, 25. Oktober, 24. November, 24. Dezember

1 Gedenktag syrisch-orthodox: Dienstag nach Ostern, 21. August, 22. August, 6. Oktober, 16. Dezember

Name bedeutet: von jenseits des Flusses (altorientalisch)
oder (volksetymologisch):
Vater der Menge (hebr.)

Stammvater des Volkes Israel
* 1996 v. Chr. (nach jüdischer Zeitrechnung) in Ur in Chaldäa, heute Ruinen bei Nasiriyah im Irak
† 1821 v. Chr. (nach jüdischer Zeitrechnung) im späteren Hebron, heute Al Khalil in Palästina


Abram war Sohn des Therach aus Ur in Chaldäa (1. Mose 11, 27), der nach der Legende der Feldherr des Nimrod, des ersten Herrschers auf Erden (1. Mose 10, 8), war. Mit seinem Vater kam er von Ur in Chaldäa nach Harran (1. Mose 11, 31). Auf Geheiß Gottes wanderte Abram mit seiner Frau Sara und seinem Neffen Lot von dort weiter mit unbekanntem Ziel in das Land, das ich dir zeigen werde; Gott verhieß ihm seinen Segen und reiche Nachkommenschaft (1. Mose 12, 1). Sie kamen über Aleppo - das heutige Halab und Damaskus nach Kanaan; in dieser Route ist der historische Kern, die Einwanderung von Nomaden aus Nordsyrien nach Kanaan in den Jahren vor 2000 v.Chr., bewahrt. Abram errichtete in Sichem - heute Ruinen in Tell Balata bei Nablus - und dann bei Bethel - dem heutigen Baytin - jeweils einen Altar.

Mosaik (Fragment), im Museum des Domes San Marco in Venedig
Mosaik (Fragment), im Museum des Domes San Marco in Venedig

Durch eine Hungersnot gezwungen, zog Abram dann weiter nach Ägypten. Der Pharao begehrte Sara zur Frau, nachdem Abram sie als seine Schwester ausgegeben hatte, aber Abram klärte den Irrtum, wurde beschenkt und kehrte nach Kanaan zurück (1. Mose 12). Er trennte sich von Lot, der nach Sodom - wohl nahe dem heutigen Sedom in Israel - und Gomorrha zog, in Gefangenschaft der Feinde des Königs von Sodom geriet und von Abram befreit werden musste (1. Mose 13 und 14). Der Priesterkönig Melchisedek von Salem - wohl dem späteren Jerusalem - trat Abram am Abend nach der Schlacht mit Brot und Wein entgegen und segnete ihn (1. Mose 14, 18 - 20) - die Geschichte ist für christliche Leser des Alten TestamentsWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. ein früher Vorläufer für das Heilige Abendmahl.

Landkarte: Abrahams Reiseroute
Landkarte: Abrahams Reiseroute

Mehrere Verheißungen prophezeiten Abram Nachkommen, aber Sara blieb unfruchtbar und gab Abram ihre Magd Hagar, damit diese ihm Kinder schenke (1. Mose 16). Als Abram 99 Jahre alt war, schloss Gott einen Bund mit ihm: er werde ihn zum Vater einer Vielzahl von Völkern machen, deshalb werde sein Name in Abraham geändert und als Bundeszeichen die Beschneidung eingeführt (1. Mose 17). Abraham erfuhr später von der Verderbnis der Stadt Sodom und trat fürbittend für die Gerechten der Stadt ein (1. Mose 18). Lot konnte deshalb das schon brennende Sodom verlassen; seine Frau, die sich verbotenerweise umwandte, erstarrte zur Salzsäule (1. Mose 19).

Abraham sah eines Tages drei Männer seinem Zelt nahen. Er erkannte sie als Engel Gottes, bat sie zur Fußwaschung und Rast unter seinen Baum, ließ eine Mahlzeit bereiten und erhielt die Prophezeiung, Sara werde trotz ihres hohen Alters noch einen Sohn gebären (1. Mose 18). Der Verheißung entsprechend wurde schließlich Isaak geboren.

Als Isaak zum jungen Mann herangewachsen war, stellte Gott Abraham auf eine Prüfung seines Gehorsams: Auf Gottes Geheiß belud Abraham seinen Esel mit Holz, nahm Isaak mit nach Morija - der Überlieferung nach der heutige Tempelberg in Jerusalem -, baute einen Altar und legte Isaak als Opfer darauf. Im letzten Moment ließ Abraham auf das Wort der Stimme Gottes hin das Opfermesser sinken, erblickte einen Widder im Dorngesträuch hängen und opferte diesen (1. Mose 22). Dieser Gehorsam Abrahams ist besonders im Islam hoch geachtet; zum Gedenken wird das Opferfest Bairam als wichtigstes Fest der Muslime gefeiert, bei dem jede Familie ein Schaf schlachtet.

Mosaik: Abrahams Gastfreundschaft und Gehorsam., 6. Jahrhundert, in der Kirche San Vitale in Ravenna
Mosaik: Abrahams Gastfreundschaft und Gehorsam., 6. Jahrhundert, in der Kirche San Vitale in Ravenna

Abraham starb alt und lebenssatt mit 175 Jahren (7 x 5 x 5 - vgl. Zahlenmystik) und wurde von seinen Söhnen Isaak und Ismael neben Sara in der Höhle Machpela im späteren Hebron - dem heutigen Al Khalil - bestattet (1. Mose 25).

Rembrandt Harmensz van Rijn: Abraham und Isaak, 1635, in der Hermitage in St. Petersburg
Rembrandt Harmensz van Rijn: Abraham und Isaak, 1635, in der Hermitage in St. Petersburg

Abraham gilt allen drei monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam als Vater der Glaubenden.

Attribute: mit Opfermesser, Isaak an der Hand oder zu seinen Füßen

Patron der katholischen Kirche in Kasachstan

Abraham in Şanlıurfa


Catholic Encyclopedia

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2023

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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