Ökumenisches Heiligenlexikon

Ængus der Culdee

auch: Ængussius, Oengus, Óenghus

1 Gedenktag katholisch: 11. März
nicht gebotener Gedenktag in Irland

Name bedeutet: der Diener Gottes (gälisch)

Einsiedler, Laienbruder
* beim Kloster Clúain-Édneach, heute Clonenagh bei Port Laoise in Irland
um 830 in Disert-beagh, ein Ort am Fluss Nore in Irland


Ængus wurde im damaligen Kloster Clúain-Édneach nahe seiner Heimat erzogen, das von Fintan von Clonenagh geleitet wurde. Ængus wurde Mönch und lebte dann eine Zeit lang als Einsiedler. Er habe mit den Engeln geredet; für seine Liebe zum Gebet und zur Einsamkeit wird er Culdee - vom altirischen céle dé -,Diener Gottes, genannt. Weil Wanderer ihn immer wieder störten, zog er sich weiter zurück in die nach ihm genannte Wüste des Ængus, Dysert Ængus - im heutigen Carrigeen bei Limerick. Hier errichtete er ein kleines Oratorium und lebte in großer Strenge, fernab aller Verlockungen; aber sein Ruhm zog viele Besucher an.

Wieder zog Ængus weiter, nun zum damaligen Kloster Tallaght - im heutigen Stadtteil Tallagh von Dublin - in das er als Laienbruder eintrat. Alsbald erkannte Abt Máel Ruain Ængus' wahre Identität, beide zusammen begannen um 790 mit der Arbeit am Martyrologium von Tallaght, der Feliré genannten Geschichte irischer und römischer Heiliger für jeden Tag des Jahres in Form eines Kalenders, verfasst in Versform und in der altirischen Sprache 1. Um 805 beendete Ængus diese Arbeit.

1 Die um 1000 verfasste Darstellung der Heilsgeschichte in altirischen Versen Saltair na Rann stammt von einem späteren Ængus.

Catholic Encyclopedia



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.10.2023

Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/01173a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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