Ökumenisches Heiligenlexikon

Juliana von Nikomedien

1 Gedenktag katholisch: 16. Februar
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Santander
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 28. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Burgos: 9. Juli
Erhebung der Gebeine: 28. Februar
Übertragung der Gebeine nach Neapel: 25. Februar
Übertragung der Gebeine mach Santillana: 6. März
Übertragung der Gebeine nach Como am 5. Juni 1618: 5. Juni

1 Gedenktag orthodox: 21. Dezember

1 Gedenktag armenisch: 21. Dezember
liturgische Feier am Montag nach dem 1. Adventssonntag

1 Gedenktag koptisch: 22. Dezember

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 22. Dezember

Name bedeutet: aus dem Geschlecht der Julier (latein.)

Jungfrau, Märtyrerin
* um 285 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei
304 (?) daselbst


Russische Ikone
Russische Ikone

Juliana verweigerte der Legende zufolge dem Sohn des Stadtpräfekten Eulogius von Nikomedia die Ehe, wurde deshalb als Christin angeklagt, dann nackt ausgezogen, mit Ruten geschlagen, an den Haaren aufgehangen und - nachdem flüssiges Blei auf ihr Haupt gegossen wurde - gefesselt, schließlich in den Kerker geworfen. In Engelsgestalt erschien ihr der Teufel, aber sie hörte nur eine Stimme vom Himmel, erkannte, fesselte und schlug den Teufel mit den Ketten, die von ihr abfielen. Als man sie aus dem Kerker holte, zog sie den Gefesselten hinter sich her und warf ihn auf dem Marktplatz in die Latrine. Sie wurde nun aufs Rad gespannt, das ein Engel zerstörte, der sie heilte; daraufhin wurde sie in einen Kessel mit siedendem Blei gesetzt, blieb aber unbeschädigt; schließlich wurde sie enthauptet. Der Teufel erschien und musste fliehen, der Richter ertrank mit 30 Mann auf einer Meerfahrt.

Buchmalerei: Julianas Martyrium
Buchmalerei: Julianas Martyrium

Zusammen mit Juliana wurden, so die Überlieferung, weitere 120 oder 130 Christen ob ihrer Standhaftigkeit im Glauben enthauptet, darunter auch ihre Henker, die sich durch Julianas Leidensbereitschaft bekehrt hatten. In der griechischen Überlieferung, die auch die Acta Sanctorum übernahmen, ist die Rede von 500 Männern und 130 Frauen.

Statue an der Stiftskirche in Santillana del Mar
Statue an der Stiftskirche in Santillana del Mar

Julianas Verehrung ist schon durch Gregor „den Großen” bezeugt. Reliquien kamen zunächst nach Puteoli - dem heutigen Pozzuoli -,von dort 568 wegen des Einfalls der Langobarden nach Cumae - den heutigen Ruinen Cuma bei Pozzuoli. In Neapel ist ihre Verehrung seit dem 6. Jahrhundert durch Gregor „den Großen” bezeugt, in den Katakomben San Gennaro gibt es ein Fresko aus dem 5. Jahrhundert, besonders die Nonnen des Basilianerinnenklosters an Santa Maria Donnaromita, das später von Benediktinerinnen übernommen wurde, verbreiteten die Verehrung und gaben Reliquien in das Sanktuarium della Santissima Trinità in Vallepietra bei Rom, nach England und Spanien - so in die Stiftskirche des nach ihr benannten Santillana del Mar bei Santander, wo die Verehrung seit dem 6. Jahrhundert bekannt ist; allein hierher kommen jährlich 60.000 Pilger. Weitere Reliquien gaben die Nonnen nach Perugia und Verona ab. Die Reliquien aus Cuma kamen 1207, als die Stadt zerstört wurde, nach Frattamaggiore bei Neapel und nach Neapel ins Kloster an Santa Chiara, später von dort ins Kloster Monte Vergine bei Avellino. Die Verehrung im Osten bezeugt das MenologiumEin Menologium ist ein in Byzanz zu Ehren des Kaisers entstandenes Heiligenverzeichnis. des Basilius II. Die Verehrung in Deutschland und den Niederlanden geht zurück auf ihre Erwähnung im Martyrologium von Beda.

Juliana ist nicht zu verwechseln mit Juliana von Nikomedia.

Attribute: den Teufel zu Füßen
Patronin bei Entbindungen und Infektionskrankheiten

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Ruinen von Cumae sind täglich außer dienstags von 9 Uhr bis 16 Uhr - im Sommer etwas länger - zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 5 €. (2022)
Die Katakomben San Gennaro in Neapel sind nur im Rahmen einer einstündigen Führung zu besuchen, täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr, sie kostet 9 € und berechtigt auch für die Führung in den Katakomben San Gaudioso. (2022)
Die Stiftskirche mit Kreuzgang in Santillana del Mar kann besichtigt werden, der Eintritt beträgt 3 €. (2015)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Juliana von Nikomedien

Wikipedia: Artikel über Juliana von Nikomedien

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Soldaten
Ananias Azarias Misäl
Emilas Jeremias
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.08.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/santillana-del-mar-wo-die-heilige-juliana-uberall-ist - abgerufen am 22.05.2023
• https://www.eichfelder.de/worms/w_sagen/juliana/juliana.html nicht mehr erreichbar
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giuliana_di_Nicomedia - abgerufen am 22.05.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.