Ökumenisches Heiligenlexikon

Simon Fedorońko und Gefährten

polnischer Name: Szymon

Gedenktag orthodox: 17. September

Name bedeutet: Er (Gott) erhört (hebr.)

Priester, Märtyrer
* 21. August 1893 in Czerteż bei Rzeszów in Polen
30. April 1940 in Katyn bei Smolensk in Russland


Gedenkstein an Szymon Fedorońko und seine Söhne nahe der Metropolitankathedrale der Heiligen Maria Magdalena in Warschau
Gedenkstein an Szymon Fedorońko und seine Söhne nahe der Metropolitankathedrale der Heiligen Maria Magdalena in Warschau
Foto: Adrian Grycuk

Simon Fedorońko, Viktor Romanowski (polnischer Name: Wiktor) und Wodzimierz Ochab, dazu alle Geistliche und Laien, deren Namen wir kennen und deren Namen wir nicht kennen werden seit 2025 in der Orthodoxen Kirchen von Polen als heilige Märtyrer von Katyn verehrt.

Angehörige des Innenministeriums der damaligen UdSSR hatten 1940 in Katyn ein Massaker an polnischen Offizieren und Beamten - und auch an zahlreichen Sowjetbürgern - verübt, man spricht von mehr als 4500 Opfern. Auf Befehl des sowjetischen Generalsekretärs des ZK der KPdSU, Josef Stalin, waren im Frühjahr 1940 insgesamt sogar mehr als 21.000 kriegsgefangene polnische Offiziere ermordet worden. Ein Teil starb bei Katyn, weitere Massaker wurden bei Tver und bei Charkiw - in der heutigen Ukraine - verübt. Die Sowjetunion verschwieg den Massenmord bis 1990, die Tat wurde den Deutschen in die Schuhe geschoben. Für Polen wurde Katyn dann zum Symbol der Furcht vor dem großen Nachbarn Russland.

Simon, Sohn der Bauernfamilie von Michał und Anastazja Fedorońko, hatte ukrainische Wurzeln und gehörte ursprünglich der griechisch-katholischen Kirche an. Nach sechs Jahren - von 1906 bis 1913 - am Gymnasium besuchte er das orthodoxe theologische Seminar in Schytomyr und wurde dort 1914 zum Priester geweiht. Ab 1922 war er Militärseelsorger, ab 1934 Dekan und amtierender Oberkaplan der orthodoxen Militärseelsorger. Er leitete die 1935 gegründete Vereinigung orthodoxer Polen, 1938 wurde auf seine Initiative hin das Orthodoxe Wissenschafts- und Verlagsinstitut gegründet; beide Organisationen unterstützten die Behörden der Zweiten Polnischen Republik in ihrem Kampf gegen die Bewegung zur Ukrainisierung der Polnischen Orthodoxen Kirche. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und der damaligen sowjetischen Besatzung im Osten Polens kam er in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde zuerst in Moskau inhaftiert, dann nach Katyn gebracht und dort am 30. April 1940 ermordet.

2008 wurde nahe der orthodoxen Metropolitankathedrale der Heiligen Maria Magdalena in Warszawa / Warschau ein Gedenkstein für Simon Fedorońko und seine Söhne Alexander, Wjatscheslaw und Orest enthüllt, weitere Ehrungen in Polen folgten.

Viktor Romanowski war ebenfalls orthodoxer Militärseelsorger, wurde 1939 von den Sowjets gefangen genommen und im Frühjahr 1940 in Kalinin - dem heutigen Tver - getötet. Wodzimierz Ochab war orthodoxer Militär- und Gefängnisseelsorger; er wurde 1939 verhaftet, in mehreren Lagern festgehalten und schließlich im April oder Mai 1940 ebenfalls in Kalinin ermordet.

Kanonisation: Der Heilige Synod der Orthodoxen Kirchen von Polen hat im März 2025 die Heiligsprechung der Märtyrer von Katyn beschlossen. Der Gottesdienst zur Heiligsprechung wird am 17. September 2025 stattfinden.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.06.2025

Quellen:
• https://religion.orf.at/stories/3229459 - abgerufen am 02.06.2025
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Szymon_Fedoro%C5%84ko - abgerufen am 02.06.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.