Ökumenisches Heiligenlexikon

Spyridon Thaumaturgos

auch: von Trimythunt / Trimithon

1 Gedenktag katholisch: 12. Dezember
14. Dezember

1 Gedenktag orthodox: 12. Dezember
Gedenktag des Wunders auf Korfu: 11. August

1 Gedenktag armenisch: 12. Dezember

Name bedeutet: T: der Wundertäter (griech.)

Bischof von Trimythunt
* in Askia auf Zypern
348 (?) in Trimithon / Trimythunt, heute Trimithousa auf Zypern


Griechische Ikone
Griechische Ikone

Spyridon war der Überlieferung zufolge Schafhirte; er war verheiratet und wurde Bischof von Trimithon / Trimythunt - dem heutigen Trimithousa -, habe aber weiterhin seine Kinder und seine Schafe versorgt. Wegen seines Glaubens wurde er in den Verfolgungen unter Kaiser Diokletian gefoltert. Berühmt wurde er ob seiner Bibelkenntnis. Der Überlieferung nach nahm er 325 am 1. Konzil von Nicäa teil und gehörte dort zu den Bekämpfern des Arianismus, aber sein Name fehlt in den Listen. Auch beim Konzil von Sardica - dem heutigen Sofia - war er nicht unter den Teilnehmern, unterschrieb aber nach dem Zeugnis von Athanasios von Alexandria nachträglich im Jahr 346.

Von Spyridon berichtete Rufinus in seiner Kirchengeschichte und andere. Lebensgeschichten verfassten Simeon Metaphrastes und andere nach einem Gedicht, das Spyridons Nachfolger Triphyllius schreib. Spyridons Gebeine wurden unter Kaiser Justinian II. um 700 nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - gebracht, wurden 1456 von den muslimischen Türken abgegeben und kamen zusammen mit jenen von Theodora II. nach Kerkyra / Korfu-Stadt, darüber wurde 1589 die heutige, ihm geweihte Kirche erbaut.

Fresko, 17. Jahrhundert, heute in der Kirche Agioi Apostoli im Ausgrabungsgelände der griechischen Agora in Athen
Fresko, 17. Jahrhundert, heute in der Kirche Agioi Apostoli im Ausgrabungsgelände der griechischen Agora in Athen

Spyridons Gebeine in der ihm geweihten Kirche in Kerkyra / Korfu-Stadt werden bis heute verehrt, er gilt als Wundertäter, lindert Leiden, hilft in Liebesnöten; Vereine und Berufsgenossenschaften tragen seinen Namen; 1630 wandte er der Überlieferung nach eine Hungersnot ab, 1673 die Cholera, dann besiegte er die Pest. Seiner Fürbitte ist nach weit verbreiteter Volksmeinung die 1716 erfolgreiche Verteidigung der Insel gegen die Osmanschen Angreifer zu verdanken, Korfu ist der einzige Landstrich in Griechenland, der nie türkisch beherrscht war. In Korfu ist der für Touristen entstandene Badeort Agios Spiridon nach ihm benannt.

Am Sonntag vor Ostern, dazu am Samstag vor Ostern, am 11. August und am 1. Sonntag im November ziehen Prozessionen zu seinen Ehren von seiner Kirche aus durch Korfu-Stadt; dabei wird sein Leib aufrecht im Sarg sitzend und mit Hirtenmütze getragen. Auch in Kleinasien und in Venedig wird Spyridon verehrt. In Deutschland erschien 1902 in Köln eine Legendenerzählung unter dem Titel Spiridon.

Spyridons Sarkophag in der ihm geweihten Kirche in Kerkyra / Korfu-Stadt
Spyridons Sarkophag in der ihm geweihten Kirche in Kerkyra / Korfu-Stadt

Patron von Korfu; in finanziellen Nöten; der Hirten und ehrbaren Kaufleute; der Waisen; der Schaf- und Ziegenherden, der Seefahrt; vieler Zünfte und Vereine auf Korfu

Ikone an der Spyridon-Kirche in Kerkyra / Korfu-Stadt
Ikone an der Spyridon-Kirche in Kerkyra / Korfu-Stadt




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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.02.2024

Quellen:
• http://www2.evansville.edu/ecoleweb/glossary/spyridon.html nicht mehr erreichbar
• Klaus-Peter Todt. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. X, Herzberg 1995
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Michael Schulte, Brief vom 14. August 2008

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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