Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

19. August

1. † am Montag, dem 19. August 1680, entschlief friedlich in Caen in der Normandie, der heilige Priester Jean Eudes, 79 J., ein Oratorianer, der in den Pfarreien in der Bretagne, der Normandie und der Bourgogne in den Pfarreien Volksmissionen hielt und für eine Systematische Verkündigung des Evangeliums vor allem durch gute Priester geworben hat. 1643 verließ er das Oratorium und gründete eine eigene Genossenschaft, la Congrégation de Jésus et de Marie, Genossenschaft Jesu und Mariä, Eudisten, die, abgesehen von der Abhaltung von Volksmissionen in den Pfarreien, besonders Priesterseminare errichtete um eine bessere Priesterbildung zu sichern. Bereits ein Jahr zuvor hatte er eine Schwesterngemeinschaft gegründet, das Institut de Notre-Dame de Charité, Unserer Lieben Frau von der Caritas, deren Schwestern sich, neben anderen Aufgaben, der Umerziehung und Rehabilitation von Prostituierten widmeten. Er legte im Alter die Leitung beider Genossenschaften in jüngere Hände und zog sich zurück in sein Kloster in Caen.

2. † an einem 19. August entschlief in Fabriano in Lazio, der heilige Märtyrer Magnus.
Der hl. Magnus, Großer, war, nach einer Überlieferung, Bischof und wurde in der decischen Verfolgung (um 250) Märtyrer in Fabrateria (Ceccano). Seine Reliquien wurden schließlich nach Anagni überführt.

3. † an einem 19. August entschlief in Taragon in Spanien, der heilige Märtyrer Maginus.

4. † am Samstag, dem 19. August 304, wurde in Gaza im Heiligen Land, in langsamem Feuer verbrannt, der heilige Märtyrer Timotheus, Τιμοθεος, in der Zeit der Diokletianischen Verfolgung, unter dem Präsidenten Urban, nachdem er es abgelehnt hatte, vor den Götzenbildern das vorgeschriebene Weihrauchopfer darzubringen, so musste er nun selber wie Weihrauch verglühen, nachdem er vielerlei Folter überstanden hatte. Als seine Gefährten nennt die Überlieferung Agapios und Thekla, Αγαπιος και Θεκλα.

5. † an einem 19. August im 4. Jahrhundert, wurden in den Schluchten im Taurus-Gebirge in Cilicia ermordet, der heilige Märtyrer Andreas, Ανδρεας und seine Gefährten, römischer Tribun, Στρατιλατης, die dem römischen Kaiser Maximian Galerius in Treue gedient hatten, die, nachdem auf göttliches Eingreifen hin der Sieg über die Perser errungen worden war, sich zum Glauben an Christus bekannt haben, daraufhin vom Präsidenten Selaucus umgebracht worden sind; die Lebende überliefert, sie seien 2500 gewesen.

6. † am Samstag, dem 19. August 440, entschlief in Rom, der heilige Papst Xystus III. und wurde an der Via Labicana unter San Lorenzo beigesetzt. Er hat zwischen den beiden Patriarchen von Antiochien und Alexandrien Streitigkeiten beigelegt und nach dem Konzil von Ephesus 431, in der Hauptstadt auf dem Esquilin dem Volk Gottes die Basilika Beartae Mariae Genitrici, Θεωτοκηι, Santa Maria Maggiore, errichtet und mit den 36 Mosaikfeldern mit Darstellungen aus dem Leben der Patriarchen, Abraham, Isaak und Jakob (linke Seite) und Mose und Josua (rechte Seite) geschmückt hat. Sein Name steht groß oben im Triumphbogen, der innen rechts und links mit Mosaiken von Darstellungen aus der Kindheitsgeschichte Jesu geschmückt ist, oben thront Jesus als der Heiland, links: Maria Verkündigung, Epiphanie, Kindermord von Bethlehem, Jerusalem; rechts Darstellung Jesu im Tempel, Flucht nach Ägypten, die Weisen vor Herodes, Bethlehem. Es ist die Geburtskirche von Bethlehem in Rom, wie Santa Croce in Gerusalemme die Jerusalemer Grabeskirche nach Rom geholt hat. Auf der inneren Eingangswand steht die Inschrift:

Virgo Maria tibi Xystus nova tecta dicavi
Digna salutifera munera ventri tuo
Tu genitrix ignara viri, te denique foeta
Visceribus salvis edita nostra salus.
Ecce tui testes uteri tibi praemia portant
Sub pedibusque iacet passio cuique sua
Ferrum, flamma, ferae, fluvius saevumque venenum
Tot tamen has mortes una corona manet.
Dir, Jungfrau Maria, weihte ich, Xystus, ein neues Gebäude,
eine würdige Gabe deinem heilbringenden Leibe.
Du Mutter, ohne einen Mann zu erkennen, wurdest fruchtbar,
unser Heil wurde von dir, der Unbefleckten, geboren.
Siehe, deines Leibes Zeugnis bringt dir Auszeichnung,
und zu Füßen liegt einem jeden sein Leiden:
Schwert, Feuer, Raubtiere, Gewässer und schreckliches Gift;
so viele die Todesarten, so einzig die Siegeskrone.

Auch im Eingang der eudoxianischen Basilika, San Pietro in Vinculi, ließ er seine Inschrift anbringen:

Cede prius nomen, novitati cede vetustas,
regia laetanter vota dicare libet;
haec Petri Paulique simul nunc nomine signo,
Xystus, apostolicae sedis honore fruens;
unum, quaeso, pares, unum duo sumite munu,
unus honor celebrat, quos habet una fides.
presbyteri tamen hic labor est et cura Philippi;
postquam Ephesi Christus vicit utrique polo,
praemia discipulus meruit vincente magistro,
hanc palmam fidei rettulit inde senex.
Weiche, früherer Name, dem Neuen weiche das Alte;
ein königliches Gelübde gilt es, freudig zu erfüllen.
Dieses Gebäude benenne von nun ab nach dem Namen von Petrus und Paulus gemeinsam
ich, Xystus, im Genuss des Apostolischen Stuhles.
Nehmt beide, bitte, diese Spende an,
ein Ehrentitel feiert, die ein Glaube umfängt.
Dieses Kunstwerk aber und die Sorge darum ist zu danken dem Priester Philippus;
nachdem Christus in Ephesus an beiden Polen gesiegt,
verdiente beim Sieg des Meisters der Jünger eine Auszeichnung.
Diesen Siegespreis des Glaubens trug dort der (päpstliche) Greis davon.

Es ist wohl derselbe Priester Philippus, der als Legat des Vorgängerpapstes Coelestin (27. Juli 432/4) an der Leitung des Konzils in Ephesus 431 teilgenommen hat.
Siehe auch 29. Juni, 1/42

7. † an einem 19. August im 6. Jahrhundert entschlief bei Sistéron, einem Dorf unweit von Montfort in den Alpen in der Haupt-Provence, der heilige Priester Donatus, Donat, der dort in einer Grotte als Einsiedler gelebt hat. Er stammte aus Orléans und kam in diese Gegend, weil er mit dem ebenfalls aus Orléans stammenden Ortsbischof Johannes befreundet war, dessen Schüler er so bleiben konnte. Er hatte selber nur wenige Schüler, für die ein kleines Priorat entstand. Die Grotte und die Ruinen des Priorats sind kürzlich wieder entdeckt worden.

8. † an einem 19. August um 635 entschlief im Kloster Bobbio, der heilige Abt Bertulf, der als Mönch in Luxeuil gelebt hatte und zusammen mit dem heiligen Attala (10. März 626/10). nach Bobbio gezogen war, der dort dessen Nachfolger als Abt gewesen ist.

9. † an einem 19. August um 770, entschlief in Nürnberg, der heilige Eremit Sebaldus. Über seinem Grab wurde im 11. Jahrhundert ein Peterskirchlein gebaut, später an derselben Stelle die Sebalduskirche; bis zur Reformation waren als Stadtpatron von Nürnberg hochverehrt; 1552 wurden die Reliquien aus seinem Grab geplündert und profaniert.

10. † am Dienstag, dem 19. August 1130, entschlief in Kalabrien, der heilige Priester und Abt Bartholomaeus de Simeri, der zuerst als Einsiedler dort gelebt hatte, dann ein Kloster nach griechischem Ritus gegründet hat.

11. † am Freitag, dem 19. August 1155, entschlief im Kloster Igny, der selige Guerricus, Zisterzienserabt, ein echter Schüler des heiligen Bernhard (20. August 1153/1), der, weil er wegen körperlicher Schwächen den Brüdern kein Vorbild des Arbeitens sein konnte, sie desto mehr durch geistliche Gespräche, Demut und Nächstenliebe erbaut hat.

12. † am Sonntag, dem 19. August 1295, entschlief im Kloster La Cava in der Campagna, bei Salerno, der selige Abt Leo II., vom Orden des heiligen Benedikt (21. März 547/5), der Verbindung hatte mit Papst Gregor IX. (1227 - 1241), teilnahm am Konzil von Lyon (1274) und auch mit Papst Honorius IV. (1285 - 1287) korrespondiert hat.

13. † am Samstag, dem 19. August 1297, entschlief in seinem Geburtsort, auf der Burg Brignoles, in der Provence, der heilige Bischof Louis, Saint Louis d’Anjou, 23 J., ein Großneffe des heiligen Königs Louis IX. (25. August 1270/1), Sohn des Königs Carlo II. von Neapel und der Tochter des Königs von Ungarn, der als Geisel in Barcelona beim König von Aragon festgehalten wurde und dort die Minderbrüder Franziskaner kennen- und schätzengelernt hat. Nach seiner Befreiung hat er größeren Wert gelegt auf das Leben nach der Armut des Evangeliums, als nach irdischem Ruhm und Ehren zu streben und so bei den Minderbrüdern eingetreten ist; der, noch jung an Jahren aber reif an Tugend, Bischof von Toulouse geworden ist, aber wegen seiner zarten Gesundheit bald aufgezehrt, fromm entschlafen ist.

14. † an einem 19. August um 1311, entschlief in Piacenza, der selige Priester Giordano di Pisa aus dem Orden der Dominikaner, der in seiner hohen Gelehrtheit die Glaubenslehre in größtmöglicher Einfachheit in der Volkssprache verkündet hat.

15. † am Sonntag, dem 19. August 1313, entschlief in Acquapagana, der selige Eremit Angelo da Acquapagana, 52 J., der 24-jährig in seinem Geburtsort ins Kloster San Salvatore bei den Kamaldulensermönchen als Laienbruder eintrat, viele Jahre im Kloster Valdicastro lebte, dann zurückkehrte und ganz in der Nähe seines Klosters in einer Grotte lebte. Seine Reliquien werden verehrt im Kloster Montecavallo.

16. † am Freitag, dem 19. August 1622, wurden in Nagasaki aus Hass gegen Christus ermordet, der selige Priester und Märtyrer Luis Florès, Pedro Zuñiga, und 13 Gefährten, meist japanische Seeleute, die bei ihrer Landung im Hafen sofort verhaftet wurden und, verschiedenen Folterungen unterworfen, schließlich gemeinsam ihr Blutzeugnis abgelegt haben.
• 1. (34) der selige Priester und Märtyrer Luis Florès, 48 J., in Antwerpen geborener Spanier aus dem Dominikanerorden, wurde lebendig langsam verbrannt
• 2. (35) der selige Priester und Märtyrer Pedro de Zuñiga, 37 J., ein Spanier des Augustinereremitenordens, wurde lebendig verbrannt
• 3. (36) der selige Märtyrer Joachim Firayama-Diz, Japaner, Kapitän des Schiffes, wurde enthauptet
• 4. (37) der selige Märtyrer Leo Sukeyemon, japanischer Seemann, wurde enthauptet
• 5. (38) der selige Märtyrer Joannes Soyemon, japanischer Seemann, wurde enthauptet
• 6. (39) der selige Märtyrer Miguel Diaz, spanischer Kaufmann, mit auf dem Schiff, wurde enthauptet
• 7. (42) der selige Märtyrer Antonius Yamada, Japaner, Fahrgast auf dem Schiff
• 8. (40) der selige Märtyrer Markus Takenoshima Shinyemon, japanischer Seemann
• 9. (41) der selige Märtyrer Tomas Koyanagi, Japaner, Fahrgast auf dem Schiff, wurde enthauptet
• 10. (43) der selige Märtyrer Jacobus Matsuo Denshi, Denxi, japanischer Seemann
• 11. (44) der selige Märtyrer Laurentius Rokuyemon, japanischer Kaufmann und Fahrgast auf dem Schiff
• 12. (45) der selige Märtyrer Paulus Sankichi, japanischer Seemann
• 13. (46) der selige Märtyrer Joannes Yango, japanischer Seemann
• 14. (48) der selige Märtyrer Joannes Nagata Matakichi, japanischer Seemann, wurde enthauptet
• 15. (47) der selige Märtyrer Bartolomeus Mohioye, japanischer Seemann
Siehe auch 10. September, 11/34 - 48

17. † am Dienstag, dem 19. August 1642, wurde in Dorcester grausam hingerichtet, der selige Priester und Märtyrer Hugh Green, der, in Douay zum Priester geweiht, dreißig Jahre lang in seiner Heimat sein Amt ausgeübt hat, bis er schließlich, unter König Charles I., nach schweren Folterungen im Kerker, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt wurde.
Siehe auch 1. August, 14/17

18. † am Sonntag, dem 19. August 1906, entschlief in Monteagudo in Navarra, der heilige Ezequiel Moreno y Diaz, 58 J., Augustinerrekollekte, Bischof von Pasto in Südkolumbien, der vorher auch als Missionar auf den Philippinen und in Südamerika gewirkt hatte, dann nach Spanien in seinem Kloster Monteagudo Rektor, danach Weihbischof in Casanare und schließlich Bischof von Pasto war.

19. † am Mittwoch, dem 19. August 1936, wurde in Llosa de Ranes, Valencia, für Christus umgebracht, der selige Priester und Märtyrer Francisco Ibanez Ibanez, 60 J., Abt des Kollegiatsstiftes Xátiva.
Siehe auch 29. Dezember, 11/63

20. † am selben Tag, wurde in Gandia für Christus umgebracht, der selige Priester und Märtyrer Tomas Sitjar Fortià, 70 J., der dort Rektor des Noviziates und Superior der Jesuiten war.
Siehe auch 29. Dezember, 11/64

21. † am selben Tag wurden plötzlich am Strand von El Saler, Valencia, für Christus den König ermordet, die Jungfrauen Elvira de Navidád de Nuestra Señora, von der Geburt Unserer Lieben Frau, Torrentallé Paraire und ihre sieben Gefährtinnen, Ordensfrauen der Congregación de Hermanas Carmelitas de la Caridád, Karmeliterinnen von der Caritas
• 1. die selige Jungfrau und Märtyrin Elvira de Navidád de Nuestra Señora, Torrentallè Paraire, 53 J., Oberin
• 2. die selige Jungfrau und Märtyrin Rosa de Nostra Señora del Buen Consejo, vom Guten Rat, Pedret Rull, 72 J., die älteste der Schwestern, die bereits am Vortag unterwegs von Cullera nach Valencia, zusammengebrochen und gestorben ist
• 3. die selige Jungfrau und Märtyrin Maria de Nuestra Señora de la Providencia, von Unserer Lieben Frau von der Vorsehung, Calaf Miracle, 65 J.
• 4. die selige Jungfrau und Märtyrin Francisca de Santa Tereia, de Amezúa Ibaibarriaga, 55 J.
• 5. die selige Jungfrau und Märtyrin Maria Desamparados del Santisimo Sacramento, Giner Lister, 59 J.
• 6. die selige Jungfrau und Märtyrin Teresa de Madre de la Divina Pastora, Chambó Palés, 47 J.
• 7. die selige Jungfrau und Märtyrin Agueda de Nuestra Señora de las Virtudes, Hernández Amorós, 43 J.
• 8. die selige Jungfrau und Märtyrin Maria Dolores de San Francisco Javier, Vidal Cervera, 41 J.
• 9. die selige Jungfrau und Märtyrin Maria de las Nievas de la Santisima Trinidad, Crespo López, 39 J.
Siehe auch 29. Dezember, 11/62 und 65 - 72

Bamberg und Eichstätt: Sebald: 9


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 19. August

Wikipedia: Artikel über Martyrologium Romanum - Flori-Legium: 19. August

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 06.08.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.
Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: