Ökumenisches Heiligenlexikon

Faustina

1 Gedenktag katholisch: 19. Januar
Übertragung der Gebeine: 13. Mai, 14. Mai
Übertragung der Gebeine 1618: 5. Juni

Name bedeutet: die kleine Glücksbringerin (latein.)

Klostergründerin
* nahe Pianello Val Tidone bei Piacenza in Italien
18. Januar 580 (?) in Como in Italien


Höhle der Heiligen bei Pianello Val Tidone
Höhle der Heiligen bei Pianello Val Tidone

Faustina war die Schwester der Liberata. Die Schwestern waren wohl in der um 550 errichteten Burg ihres Vaters Giovannato Miles, der Festung Olgisio nahe Pianello Val Tidone bei Piacenza, zur Welt gekommen und der Überlieferung zufolge von ihrem Erzieher Marcello christlich erzogen worden. Die Begegnung mit einer trauernden Witwe und die Frage nach dem ewigen Leben bewog die Schwestern, sich ganz Jesus „Christus” zu widmen und jungfräulich zu leben; mit Marcellos Hilfe flohen sie aus der Burg, versteckten sich erst in der heute nach ihnen benannten Höhle unweit der Burg und fanden dann Zuflucht in Como, wo sie zunächst ein Oratorium gründeten. Nachdem ihr Vater sie dann doch unterstütze, wuchs daraus das - heute spurlos abgegangene - Kloster Santa Margherita - später Sant'Ambrogio geweiht. Drei Tage nach Faustina starb auch Liberata, so dass die im Leben stets vereinten Schwestern auch im Tod vereint blieben.

Meister von Campionesi: Relief mit dem gekreuzigten Christus, Maria und Johannes in der Mitte sowie Faustina und Liberata, 1317, am Volksalter in der in der Kathedrale in Como
Meister von Campionesi: Relief mit dem gekreuzigten Christus, Maria und Johannes in der Mitte sowie Faustina und Liberata, 1317, am Volksalter in der Kathedrale in Como

Bischof Guido dei Grimoldi von Como ließ um 1110 die Gebeine von Faustina und Liberata in die Kirche Santa Maria Maggiore in Como - den Vorgängerkirche der heutigen Kathedrale - übertragen; ihr damaliger Altar ist heute der Volksaltar der Kathedrale. Am 13. Mai 1317 brachte Bischof Lambertenghi die Reliquien in die Kirche San Carpoforo. 1618 kamen einige Reliquien in die Kirche Sant'Eufemia nach Piacenza.

Ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben von Faustina und Liberata, entstanden um 1320 im einstigen Kloster Santa Margherita, wird heute in der Pinakothek im Palazzo Volpi in Como ausgestellt.



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.10.2025

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://it.wikipedia.org/wiki/Rocca_d%27Olgisio - abgerufen am 29.10.2025
• https://www.komoot.com/it-it/highlight/6357168 - abgerufen am 29.10.2025
• https://it.wikipedia.org/wiki/Faustina_di_Como - abgerufen am 29.10.2025
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/91583 - abgerufen am 29.10.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.