Gerhard Majella
italienischer Name: Gerardo
Gedenktag katholisch: 16. Oktober
gebotener Gedenktag im Redemptoristenorden
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Amalfi-Cava de' Tirreni
Name bedeutet: der Speerstarke (althochdt.)
Gerhard war wie sein dann früh verstorbener Vater von Beruf Schneider, schon als Kind wurde er ob seiner Gnadengaben
von seinen Mitmenschen verehrt und der Heilige
genannt. Er versuchte ob seiner schlechten Gesundheit vergeblich,
bei den Kapuzinern seiner Heimatstadt aufgenommen zu werden Als 1748
Redemptoristen eine Volksmission in Muro Lucano abhielten, schloss er sich gegen
Willen seiner Mutter dieser neuen Ordensfamilie an; erzählt wird, dass er mit Hilfe eines Lakens von zuhause flüchtete und
seiner Mutter eine Notiz hinterließ: Mama, vergib mir, ich werde ein Heiliger
.
1749 trat Gerhard als Laienbruder bei den Redemptoristen ein, legte 1752 seine Gelübde ab und war dann im neuen Kloster in Materdomini als Pförtner und Sakristan tätig. Er hatte die Gabe der Weissagung und wunderkräftiger Taten, mit denen er beschwerliche Arbeiten seiner Mitbrüder erleichterte.
1754 wurde Gerhard in einem Brief an den Ordensoberen Alfons Maria di Liguori beschuldigt, Vater des Kindes der Tochter einer Familie, die er auf seinen Missionsreisen häufig besucht hatte, zu sein. Gerhard musste sich bei Alonso in Nocera dei Pagani rechtfertigen; aber anstatt sich zu verteidigen, schwieg er, deshalb bekam er strenge Bußen auferlegt: Gerhard durfte mit Außenstehenden keinen seelsorgerlichen Kontakt mehr pflegen und er durfte nicht mehr die Kommunion empfangen. Einige Zeit später wurde die Verleumderin während einer ernsten Erkrankung von Reue gepackt; in einem Brief an Alonso bekannte sie, dass alle Anschuldigungen gegen Gerardo Lügen gewesen seien.
Aus Gerhards Leben werden viele Wundertaten und außergewöhnliche Ereignisse berichtet: In Momenten der Ekstase schwebte er über dem Boden; er wurde gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten gesehen; er rief einen tödlich verunglückten Buben wieder ins Leben zurück; sein Segen bewirkte, dass die kargen Nahrungsmittelreserven einer armen Familie bis zur nächsten Ernte nicht versiegten; er hatte die Gabe der Seelenschau, sagte mehrere Male den Leuten ihre verborgenen Verfehlungen ins Gesicht und brachte sie so zum Beichten.
Eines Tages vergaß Gerhard bei seinem Besuch in einer Familie sein Taschentuch. Als ihn eine der Töchter des Hauses
darauf aufmerksam machte, meinte er: Behalt es nur, es wird dir eines Tages nützlich sein.
Jahre später geriet
dieses Mädchen bei der Geburt eines Kindes in Todesgefahr; sie verlangte nach dem Taschentuch, die Gefahr wich und sie
brachte ein gesundes Kind zur Welt; deshalb wurde Gerardo Patron der Mütter.
Gerhards Grab in Materdomini wurde Ziel
vieler Wallfahrten, er ist einer der volkstümlichsten Heiligen in Italien, die
Verehrung ist auch in Nordamerika weit verbreitet. Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch rufen ihn um Beistand an, er
wird Engel der Mütter
genannt. Viele Krankenhäuser haben ihre Entbindungsstation
nach ihm benannt; Gerhard-Medaillen helfen bei der Geburt. Viele Kinder wurden nach ihm benannt, weil ihre Eltern
überzeugt waren, dass sie nur auf Grund seiner Fürsprache gesunde Kinder bekommen haben; auch Mädchen werden nach ihm
benannt.
Kanonisation:
Gerhard wurde am 29. Januar 1893 von Papst Leo XIII. selig- und am
11. Dezember 1904 durch Papst Pius X.
heiliggesprochen.
Patron
der Mütter, Schwangeren; für die Erfüllung von Kinderwunsch
Bilder aus dem Santuario Gerhard Majella
Das Geburtshaus von Gerhard Majella in Muro Lucano kann besucht werden nach Voranmeldung unter Tel. 3500 208586. (2022)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.05.2022
Quellen:
• http://www.redemptoristen.org/index.php?site=66 nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://it.wikipedia.org/wiki/Gerardo_Maiella - abgerufen am 27.04.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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