ökumenisches Heiligenlexikon

Redemptoristen-Orden


Die Redemptoristen, Kongregation des allerheiligsten Erlösers, sind ein 1732 von Alfons Maria di Liguori in Scala bei Amalfi gegründeter Missionsorden, der sich vorrangig um die Verkündigung und Seelsorge in den ärmeren Volksschichten bemühte. Der Name leitet sich ab von Redemptor, Erlöser. Mit allgemein verständlichen, teilweise theatralischen Mitteln sollte die verarmte Landbevölkerung und die Armen in den Städten für die Kirche gewonnen werden. In der Verkündigung an die Armen, die Kleinen und Vergessenen sah der Ordensgründer die besondere Art der Nachfolge, wie sie die Redemptoristen leben sollten. Als Ideal seiner Gemeinschaft, zu der von Anfang an auch Brüder - Mitglieder ohne Priesterweihe - gehörten, sah er die Gemeinschaft Jesu mit den Aposteln: so wie Jesus mit den Aposteln predigend durch das Heilige Land zog, so sollten auch die Redemptoristen gemeinsam, als apostolische Gemeinschaft predigend, durch das Land ziehen.

Neben dem üblichen Gelübde der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams legen Redemptoristen den auf Lebenszeit gültigen Eid der Beharrlichkeit ab. Kennzeichen der Redemptoristen ist das Leben und Wirken in der Gemeinschaft, eine durchschnittliche Kommunität hat sieben Mitglieder. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Beichte; in vielen von Redemptoristen betreuten Kirchen gibt es einen ständig besetzten Beichtstuhl.

Nachdem Papst Benedikt XIV. die Gemeinschaft 1749 bestätigt hatte, verbreitete sie sich rasch über ganz Italien, in Deutschland und in der Schweiz. Die Lücke in der missionarischen Arbeit, die die Auflösung des Jesuitenordens 1773 hinterließ, füllten danach die Redemptoristen aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte der Orden auch nach England, Nord- und Südamerika sowie nach Australien. Im 19. Jahrhundert gab es innerhalb der Kongregation eine starke spirituelle Bewegung gegeben, die das eine geistliche Ziel der Kongregation aufgespalten hat: in die Nachfolge Christi, die im Kloster und durch das innerhalb des Klosters geführte Ordensleben erfolgte, und in die apostolische Tätigkeit, die außerhalb des Klosters stattfand. Beide Elemente waren aufeinander bezogen, aber doch getrennt. Nach dem 2. Vatikanischen Konzil kam es zu einer erneuten Besinnung auf die Spiritualität des Anfangs: die Einheit der Nachfolge ist wiederhergestellt worden. Die Nachfolge Jesu wird nun beschrieben durch den Begriff apostolisches Leben, der sowohl das in besonderer Weise Gott geweihte Leben der Redemptoristen wie auch ihre missionarische Tätigkeit umfasst.

Redemptoristenkloster in München
Redemptoristenkloster in München

Die Kongregation ist heute - 2009 - in allen Erdteilen verbreitet mit über 5000 Mitgliedern in 78 Ländern, davon etwa 10% nichtgeweihte Brüder. In Deutschland gab es nach dem 2. Weltkrieg zwei Provinzen: die erste mit Sitz in Köln-Mülheim - sie wurde 2005 mit der Schweizer, der Holländischen und der Provinz Flandern zusammengelegt, deren Sitz nun in Wittem bei Maastricht in den Niederlanden ist -, die andere in München - seit 2015 vereinigt mit der Provinz Wien. Die Redemptoristen hatten zunächst eine stark zentralistische Struktur, seit dem 2. Vatikanischen Konzil hat eine starke Dezentralisation stattgefunden.

Heilige und Selige der Redemptoristen:

Alfred Pampalon
Alfons Maria von Liguori
Basilius Velyckovskyj
Franz Tendler
Franz Xaver Seelos
Gerhard Majella
Iwan Ziatyk
Januarius Maria Sarnelli
Fest des Allerheiligsten Erlösers am dritten Sonntag im Juli
Johannes Nepomuk Neumann
Johannes Baptist Stöger
José Xavier Gorosterratzu Jaunarena und weitere 5 Märtyrer des Spanischen Bürgerkrieges
Josef Xaver Gorosterratzu Jaunarena und Gefährten
Joseph Passerat
Kaspar Stanggassinger
Klemens Maria Hofbauer
Maria - Fest Auxilium
Maria Celeste Crostarosa
Methodius Dominik Trčka
Nikolaus Čarnec'kyj
Petrus Donders
Wilhelm Januschek
Zeno Kovalyk

Die deutschen Redemptoristen stellen sich selbst dar auf ihrer Homepage.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.01.2023

Quellen:
• Pater Clemens Freisleben CSsR: Redemptoristen In: Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim 5/2009

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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