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Alfons Maria von Liguori
italienischer Name: Alfonso-Maria di Liguori
Gedenktag katholisch: 1. August
gebotener Gedenktag
Hochfest im Redemptoristenorden
gebotener Gedenktag im Bistum Girona: 2. August
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.:
2. August, Todestag: 1. August
Name bedeutet: Adel und Bereitschaft (romanisch-althochdt.)

Alfons Maria, ältester Sohn des Marineadmirals Giuseppe de' Liguori aus adliger Familie und der Markgräfin Anna Maria
Caterina Cavalieri, studierte ab 1708 auf Wunsch des Vaters ziviles und kanonisches Recht in
Neapel und promovierte im Alter von 16 Jahren
mit Sondererlaubnis. Er wurde ein erfolgreicher Anwalt. 1715 schloss er sich einer Gelehrtengemeinschaft der == Oratorianer
an. 1718 wurde er Richter in Neapel, 1722 Botschafter des Vizekönigs von Neapel, des Kardinals Altan. Als er 1723, nach
acht Jahren vielgerühmter Tätigkeit als Anwalt, einen wichtigen Prozess einer Fürstenfamilie verlor, fühlte er seinen Ruf
ruiniert und konnte drei Tage lang nicht essen und schlafen. Beim Besuch in einem Krankenhaus für unheilbar Kranke umgab
ihn plötzlich ein helles Licht und eine Stimme forderte ihn auf: Verlasse die Welt und schenke dich mir
. Er trat
sein Erbrecht an den Bruder ab, hängte seinen Degen in einer Kirche auf und begann das Theologiestudium. Viele seiner
Lehrer waren vom Jansenismus geprägt und vermittelten ihm ein gesetzliches,
Angst erregendes Gottesbild, das in vielem dem entsprach, das ihn schon bei seinem Vater abgeschreckt hatte.
1726 wurde Alfons Maria zum Priester geweiht, dabei legte er ein besonderes Gelübde zum Dienst an der missionarischen
Verkündigung und zum Beichtehören ab. Als Priester in
Neapel schloss er sich einer
WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.-Vereinigung
für missionarisches Wirken an. Sein Auszug aus der Welt
ließ ihn Privilegien der Religion der Reichen verachten;
Ehrentitel lehnte er ab und stellte sich radikal in den Dienst der einfachen Leute. 1727 gründete er die Capelle
Serotine
zur Betreuung und Erziehung von Straßenjungen; Arbeiter und Handwerker warb er als Mitarbeiter in Gebets- und
Glaubensschulen. Vielen Menschen konnte er den Auszug
aus gesetzlichem Rigorismus vermitteln und den Glauben an
einen gnädigen Gott, damit konnte er auch viele religiöse Angstneurosen heilen. Er hielt Katechesen für die ungebildete
Bevölkerung ab und schuf einen caritativen Dienst in den Dörfern um
Neapel. Schwerpunkt seiner Arbeit war auch die
Aus- und Weiterbildung der in der Seelsorge Tätigen.
Alfons erkannte während eines Erholungsaufenthaltes in den Bergen, dass niemand den armen Ziegenhirten das Evangelium
verkündigte, während es in der nahen Stadt Neapel
so viele Priester gab, dass sie gar nicht alle in der Seelsorge tätig waren, sondern teilweise bei ihren Familien lebten.
Alfons gründete deshalb 1731 in Scala bei Amalfi
zur Unterstützung seiner Arbeit den Orden der Redemptoristinnen und 1732 die Kongregation des Allerheiligsten
Erlösers
, die Redemptoristen,
nach ihrem Gründer auch Liguorianer
genannt, deren Aufgabe es wurde, beim einfachen Volk zu missionieren, indem sie
das Leben und die Tugenden Christi möglichst vollkommen nachahmen
. Wahlspruch seiner Orden war: überreich ist bei
ihm die Erlösung
. Weitere Gründungen folgten rasch; dabei ließ Alfons Maria sich von den jeweiligen konkreten
praktischen Erfordernissen und Notwendigkeiten leiten.
Tu scendi dalle stelle, das 1754 von Alfons Maria getextet und komponiert wurde. Aufnahme aus dem Weihnachtskonzert im Vatikan, 1999.
Originaltext: Tu scendi dalle stelle o Re del cielo,
e vieni in una grotta al freddo e al gelo,
e vieni in una grotta al freddo e al gelo.
O Bambino mio divino, io ti vedo qui a tremar.
O Dio beato!
Ah! Quanto ti costò l'aver mi amato.
Ah! Quanto ti costò l'aver mi amato.
A te che sei del mondo il Creatore,
mancano i panni e il fuoco, o mio Signore,
mancano i panni e il fuoco, o mio Signore.
Caro eletto pargoletto, quanta questa povertà
più mi innamora,
giacché ti fece amor povero ancora
giacché ti fece amor povero ancora
Übersetzung: Du steigst von den Sternen herab, o König des Himmels,
und kommst in eine Höhle bei Kälte und Eis. …
O mein göttliches Kindlein, ich sehe dich hier zittern.
O mein heiliger Gott!
Ach, soviel hat es dich gekostet, mich zu lieben. …
Dir, der du der Schöpfer der Welt bist,
fehlt es an Decken und Feuer, o mein Herr. …
Liebes auserwähltes Kindlein, wie sehr macht deine Armut
mich dich mehr lieben,
da Liebe dich auch noch arm gemacht. …
1749 bestätigte Papst Benedikt XIV. die Ordensregel und ernannte Alfons zum Ordensoberen auf Lebenszeit. Aber es gab
Widerstände gegen den Orden in Neapel und bei der Regierung des Königs; 1752 konnte endlich eine Vereinbarung zur
Sicherung der Existenz abgeschlossen werden. 1762 wurde Alfons mit sechsundsechzig Jahren zum Bischof von
Sant' Agata de' Goti bei Neapel ernannt - ein
Bistum, das jemand zuvor als einen Sack mit unreinen Viechern
bezeichnet hatte. Der Aufgabe, dieses Bistum wieder
in Ordnung zu bringen, galten die Jahre bis 1775; er sorgte sich um Hilfe für Arme und Kinder und für eine gute Ausbildung
der Priester. Sein Einsatz während einer Hungersnot 1763/64 brachte ihm den Ehrentitel Vater der Armen
ein.
1775 gab Alfons sein Amt als Bischof wegen Krankheit auf, ging ins 1742 gegründete Redemptoristenkloster nach Nocera dei Pagani und leitete von dort aus den Orden. Zwischen Rom und der Verwaltung des Königreiches Neapel gab es nun Streitigkeiten um das Ordensstatut, bis Rom die Redemptoristenklöster der Hoheit Neapels entzog und ihnen Päpstlichen Status gab; Liguori starb noch vor dem Ende der Auseinandersetzungen. In den letzten Jahren war er so geschwächt, dass er sich mit einem Strohhalm ernähren musste und die Messe nur noch sitzend lesen konnte.
111 von Alfons di Liguori verfasste Bücher wurden zu seinen Lebzeiten, weitere später veröffentlicht; sie behandeln fast
alle theologische Themen. Seine Theologia Moralis
von 1753 wurde schon zu seinen Lebzeiten acht Mal, bis heute über
120 Mal neu aufgelegt. Die Beschäftigung mit der Moraltheologie war ihm durch die Erfordernisse der Volksmission
zugewachsen, wiederum zeigte er seine Vorliebe und sein Gespür für das Notwendige und Konkrete; das Buch gilt als ein
Standardwerk der Moraltheologie, auch wenn Kritiker darin ein kasuistisch-enges und unflexibles Konzept sehen. Mindestens
ebenso wichtig war sein Einfluss als geistlicher Schriststeller mit seiner Betonung der Liebe und Barmherzigkeit Gottes,
aus pastoralen Anlässen hervorgegangen: Le Glorie di Maria
, die Ehre der
Maria
, von 1750 ist das bekannteste seiner Werke. Die Anleitung für Beichtväter, Homo Apostolicus
, Mensch
nach dem Vorbild der Apostel
, erreichte 118 Auflagen. Dazu verfasste er rund 50 geistliche Lieder, viele Gebetbücher,
zudem malte er Bilder von Maria und dem Sterben
Jesu. Die Werke dogmatischer Art stammen aus seiner Zeit als Bischof und
sind überwiegend apologetischer Natur. Seine Bücher brachten ihm den Beinamen Doctor zelantissimus
, eifernder
Lehrer
, ein.
Alfons di Liguori wurde in der Ordenskirche in Nocera dei Pagani bestattet.
Der von Alfons gegründete Orden der Redemptoristen breitete sich schnell in Italien und dann auch in anderen Ländern aus. Die fortschreitende Aufnahme der Moraltheologie Liguoris führte Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem in Italien und Frankreich zu einer einfacheren, vertrauensvolleren Spiritualität, die sich aus eucharistischerDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Praxis und Marienverehrung speiste.
Kanonisation:
Am 15. September 1816, wurde Alfons di Liguori durch Papst Pius VII. selig-, am
26. Mai 1839 wurde er durch Papst Gregor XVI. heiliggesprochen. 1871 erhob Papst
Pius IX. den
hervorragendsten und mildesten unter den Moraltheologen
zum Kirchenlehrer. 1950 wurde er durch Papst Pius XII. zum Patron der
Beichtväter und Sittenlehrer erklärt.
Patron
der Beichtväter, Moraltheologen (Sittenlehrer) und Seelenführer
Alfons di Liguori: Der Wille Gottes
Schriften von Alfons di Liguori gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Heiligenlexikon
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Nikolaus von Küs
Josefina Bakita
Neomadia vom Poitou
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.07.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen, bearb. u. erg. von Josef Gelmi. Tyrolia, Innsbruck,
1988
• http://pauker.at/VIP/mars/kate/4134
• http://www.zenit.org/article-21099?l=german
• Pater Clemens Freisleben CSsR: Redemptoristen In: Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim
5/2009
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Klaus Kienzler. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. V, Herzberg 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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