Ökumenisches Heiligenlexikon

Severus von Ravenna

2 Gedenktag katholisch: 1. Februar
Übertragung der Gebeine nach Mainz: 22. Oktober

Name bedeutet: der Strenge (latein.)

Bischof von Ravenna
* in Ravenna in Italien
1. Februar um 345 daselbst


Auf den der Legende nach ursprünglich als Wollweber in Ravenna tätigen Familienvater, den Mann der Vincentia und Vater von Innocentia, ließ sich dreimal eine Taube nieder, als er zur Bischofswahl vorgeschlagen war; so wurde er der elfte Nachfolger des Bischofs Apollinaris von Ravenna. Historisch sicher ist seine Teilnahme an der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Sardica - dem heutigen Sofia - im Jahr 343. Er wurde in Classe bei Ravenna beigesetzt.

Severus mit seiner Frau Vincentia (links) und seiner Tochter Innocentia, Statuen im Dom in Erfurt
Severus mit seiner Frau Vincentia (links) und seiner Tochter Innocentia, Statuen im Dom in Erfurt

Severus' Verehrung ist im 5. Jahrhundert belegt, dann auch durch die Apsismosaiken aus dem 6. Jahrhundert in der Kirche Sant'Apollinare in Ravenna-Classe. Am Pfingstfest 582 weihte Erzbischof Johannes II. Romanus die Basilika San Severo in Ravenna-Classe als seine Grabstätte und zu seinen Ehren - sie wurde 1820 zerstört und von 1964 bis 1967 wieder ausgegraben.

Im 9. und 11. Jahrhundert entstanden mehrere, teils widersprüchliche Lebensgeschichten über Severus. Zwei Predigten von Petrus Damiani geben erstmals Zeugnis von seiner Verehrung. Ein gallischer Priester Felix entwendete Severus' Gebeine zusammen mit denen seiner Frau Vincentia und seiner Tochter Innocentia und brachte sie nach Pavia, 836 erwarb Bischof Otgar von Mainz diese Reliquien und überführte sie nach Erfurt in das damalige, Paulus geweihte Benediktinerinnenkloster, wodurch sich der Kult in Deutschland verbreitete. Die Kirche dieses Klosters neben dem Dom von Erfurt wurde dann auch Severus geweiht, 1079/1080 wurde sie erstmals mit diesem Patrozinium urkundlich erwähnt.

Wandmalerei: Severus' Legende, 1840, in der ihm geweihten Kirche in Boppard in Rheinland-Pfalz
Wandmalerei: Severus' Legende, 1840, in der ihm geweihten Kirche in Boppard in Rheinland-Pfalz Foto: Arnoldius

Attribute: Walkerbaum, Weberschiffchen, Taube
Patron der Wollweber, Spinner, Polizisten, Tuch-, Strumpf-, Handschuh- und Hutmacher

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kirche San Apollinare in Classe in Ravenna ist täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr - sonntags erst ab 13 Uhr - zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 5 €. Da die Zahl der Besucher begrenzt wird, ist vorab Reservierung zu empfehlen auf der Seite https://info.ravennantica.it/selection/timeslotpass?productId=10228213489700. (2020) Die Severikirche in Erfurt ist täglich von 13 Uhr bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags bis samstags schon ab 10 Uhr geöffnet. (2023)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Severus von Ravenna

Wikipedia: Artikel über Severus von Ravenna

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Guido Vagnotelli von Cortona
Vitalis von Castronovo
Leocadius von Bourges
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: