Arialdus von Mailand
italienischer Name: Arialdo
Gedenktag katholisch: 27. Juni
gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano
Name bedeutet: Herrscher über das Heer (langobardisch)
Arialdus Alicatus stammte aus niederem Adel, er studierte in
Mailand,
Laon
und Paris. In Mailand geriet er in die Wirren
des Investiturstreites. 1056 begann Arialdus als Diakon in
Varese, dann in Mailand die Verfehlungen
des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
in Predigten anzuprangern, vor allem die Simonie, Verstöße gegen den
Zölibat und das Gebot der apostolischen Armut; zusammen mit dem Kleriker Landulf
Cotta unterstützte er so die kritische Bürgerbewegung Pataria
.
Unter Führung von Landulf erhob sich das Volk gegen die verheirateten Geistlichen, entfernte sie mit Gewalt von
den Altären und stürmte ihre Wohnungen. Papst Victor II. berief daraufhin eine Versammlung der Bischöfe in
Fontaneto d'Agogna bei Novara ein, die Arialdus
und Landulf bannte. Die demokratische und evangelistische Laienbewegung Pataria
, deren Ziele Anklang v. a. bei
aufstrebenden Bürgern und Angehörigen des niederen Adels fanden, wurde dadurch gestärkt. Arialdus reiste 1057 nach
Rom und erhielt die Unterstützung durch
Papst Stephanus IX.; er setzte ihn wieder in sein Amt ein und bat ihn um Fortsetzung des Reformwerkes. Auch der Priester
Anselm, der 1057 Bischof von Lucca und 1061
als Alexander II. Papst wurde, kritisierte - unter dem Einfluss der Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.
- den seit 1046 amtierenden Mailänder
Erzbischof Wido, der sich ebenfalls der Simonie und Verstößen gegen den
Zölibat schuldig gemacht hatte, sowie andere Bischöfe und den höheren Adel.
Erzbischof Wido musste sich 1059 vor den päpstlichen Gesandten Petrus
Damiani und Anselm von Lucca zur Einhaltung des Zölibats und Abkehr von der Simonie verpflichten. Nachdem
Alexander II. 1061 Papst geworden war, überreichte er Erlembald,
dem Bruder des inzwischen gestorbenen Landulf, ein Banner und bekannte sich damit feierlich zur Pataria.
Arialdus suchte seine Anliegen zu verwirklichen durch die Einrichtung von Kirchen, in denen Kanoniker wirkten, so S. Maria fuori Porta Nuova in Mailand und die Kirche in seinem Heimatort Cucciago. Die Pataria setzte ihre Angriffe gegen den KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. fort; Erzbischof Wido wurde 1066 wegen Rückfalls in die Simonie exkommuniziert.

Am Pfingstfest 1066 kam es deshalb zu schweren Unruhen in Mailand, weil viele Bürger diese Einmischung Roms als Angriff auf die Mailänder Autonomie betrachteten. Wido beklagte im Dom seine Exkommunikation öffentlich; die Anhänger der Pataria misshandelten ihn und stürmten seinen Palast. Wido sprach über Arialdus das Interdikt aus, Arialdus musste aus der Stadt fliehen und wurde von Anhängern des Erzbischofs überfallen und schwer verletzt, nachdem zuvor schon ein Mordanschlag gescheitert war. Zehn Monate später fand man seine Leiche im Lago Maggiore.
Arialdus' unverwester Leichnam wurde mit einem großen Trauerzug nach Mailand überführt und von Ostern bis Pfingsten in der Ambrosiuskirche aufgebahrt, dann in der Kirche S. Celso bestattet. 1067 ernannte Papst Alexander II. ihn zum Märtyrer, 1075 verfasste Andreas von Strumi seine Biografie. Ende des 10. Jahrhunderts wurden die Reliquien in die Kirche S. Dionigio übertragen, 1528 in den Dom.
Kanonisation:
Arialdus' Verehrung wurde 1904 von Papst Pius X.
bestätigt.
Attribute:
Palme, Schwert, Buch
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Arialdus' Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.07.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.newadvent.org/cathen/01707b.htm
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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