Ökumenisches Heiligenlexikon

Fides von Agen

französischer Name: Foy
englischer Name: Faith
Übertragung der Gebeine nach Conques: 14. Januar
Übertragung der Gebeine: 20. Oktober

1 Gedenktag katholisch: 6. Oktober

Name bedeutet: die Glaubende (latein.)

Märtyrerin
6. Oktober 303 in Agen in Frankreich


Kirche Ste Foy in Agen
Kirche Ste Foy in Agen

Fides war erst 13 Jahre alt, als sie der Legende nach wegen ihres standhaften Glaubens unter Kaiser Maximinus II. um 307 auf einem glühenden Rost gemartert und enthauptet wurde.

Fides wurde wie ihre Schwester Alvera vom Périgord, Caprasius von Agen und seine Gefährten, Vinzenz von Agen und insgesamt etwa 500 Märtyrer von Agen in die Sümpfe von Agen geworfen, diese wurden später trockengelegt. Der Überlieferung zufolge wurden die Leichname dann von Christen eingesammelt, begraben und versteckt. Im 5. Jahrhundert wurde über den Gräbern die Gruft der Märtyrer, dann die Kirche Le Martrou errichtet.

Fides' Verehrung ist seit dem Ende des 6. Jahrhunderts belegt, die älteste Leidensgeschichte stammt wohl schon aus dem 5. Jahrhundert, aus ihr wurde um 1070 das berühmte Gedicht Chanson de St-Foy, Lied über Fides; dieser 1059 im Kloster St-Michel-de-Cuxa verfasste Hymnus ist der älteste überlieferte Text in katalonischer Sprache.

Reliquiar aus Conques
Reliquiar aus Conques bei Rodez

Spätestens im 10. Jahrhundert wurde die Geschichte der Fides mit Caprasius von Agen verbunden. Reliquien wurden 866 aus der ihr geweihten Kirche in Agen geraubt und nach Conques bei Rodez übertragen, wo Sainte Foy bis heute verehrt wird und von wo aus sich der Kult weithin ausbreitete; andere Reliquien kamen ins Kloster St. Gallen. 1115 erhielt auch das Benediktinerinnenkloster in Sölden bei Freiburg Reliquien.

1094 wurde durch Hildegard, der Tochter des Grafen von Egisheim - dem heutigen Eguisheim -, Frau von Friedrich von Büren - wohl der heutigen Wäscherburg bei Göppingen - und damit Stammmutter des späteren Kaisergeschlechts Hohenstaufen, ein Benediktinerkloster in Schlettstadt - dem heutigen Sélestat - gegründet und mit Mönchen aus Conques bei Rodez besiedelt, da diese im Investiturstreit anders als die Mönche der Klöster im Elsass auf der Seite des Kaisers standen.

Glasfenster in der Kirche Sainte-Foy in Sélestat
Glasfenster in der Kirche Sainte-Foy in Sélestat

Die Mönche aus Conques brachten Reliquien von Fides nach Schlettstadt mit und weihten ihr die Kirche ihres Klosters. 1615 wurde das Kloster den Jesuiten übergeben, 1803 wurde die Kirche Pfarrkirche.

Die Kirche Sainte-Foy in Sélestat ist von April bis Oktober von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet, im Winter von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 18 Uhr. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.04.2025

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.ot-agen.org/fr/visiter/illustre_sainte-foy.asp nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Manfred Hermann: Katholische Pfarrkirche St. Fides und Markus Sölden. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2002
• Robert Guidat / Paul Adam: Kleiner Rundgangsführer der romanischen Kirche Sankt Fides in Schlettstadt, hg. von der Kirchenverwaltung, Sélestat o. J. (2015)
• https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_Sainte-Foy_d%27Agen - abgerufen am 24.04.2025
• https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_du_Martrou - abgerufen am 24.04.2025

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.