Ökumenisches Heiligenlexikon

Heinrich Zdik

tschechischer Name: Jindřich Sdiko

1 Gedenktag katholisch: 25. Juni

Name bedeutet: der reiche Schützer (althochdt.)

Ordensmann, Bischof von Olmütz
* um 1080 in Prag (?) in Tschechien
25. Juni 1150 in Olmütz, heute Olomouc in Tschechien


Gedenkmünze für Heinrich Zdik, aus Olomouc
Gedenkmünze für Heinrich Zdik, aus Olomouc Foto: Michal Manas

Heinrich stammte wohl aus einer böhmischen KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.familie. Er wurde 1126 Bischof von Olomouc. Von Herzog Wenzel I. erhielt er die im Bau befindliche Kirche in Olmütz, weihte sie 1131 dem Fürsten und Märtyrer Wenzeslaus und übertrug nach ihrer Fertigstellung 1141 den Bischofssitz von der früheren St.-Peter-Kathedrale hierher. Er führte Liturgiereformen durch, unterhielt ein bedeutendes Skriptorium zur Herstellung kirchlicher Handbücher nach bayerischen Vorlagen und fertigte die ersten bischöflichen Urkunden in Böhmen. Seine Unterstützung der böhmischen Herzöge gegen die mährischen Fürsten brachte ihn in Schwierigkeiten. 1137 unternahm er eine Wallfahrt nach Jerusalem, lernte den Prämonstratenserorden kennen und nahm für sich die Ordensregel der Augustiner an.

In Jerusalem erhielt Heinrich Zdík direkt aus der Hand des Patriarchen Wilhelm I. einen Splitter des Kreuzes Jesu. Die Grabeskirche in Jerusalem diente ihm fortan als Vorbild für den Weiterbau seiner Kathedrale in Olomouc. Er führte nun die Jerusalemer Priesterweiheordnung ein und reformierte Klöster; so brachte er den Reformorden der Prämonstratenser aus Windberg in Bayern 1143 ins kurz vorher als Augustinerkloster gegründete Strahov, dann nach Doxan - dem heutigen Doksany - und Leitomischl - dem heutigen Litomyšl - sowie nach Hradischt - dem heutigen Stadtteil Hradisko in Olomouc. Er unterstützte auch die Zisterzienser.

1139 reiste Heinrich Zdík nach Rom und nahm am 2. Konzil im Lateran teil. 1141 unternahm er einen Missionszug zu den Pruzzen; der Papst hatte seine Entscheidung ohne Begeisterung angenommen und bat ihn, bald auf seinen Bischofssitz nach Olmütz zurückzukehren. Bei einer zweiten Romreise 1145 überlebte er mit Glück einen Mordversuch der mährischen Teilfürsten nördlich von Olomouc. Von Bernhard von Clairvaux wurde er dann mit der Vorbereitung des Wendenkreuzzugs in Böhmen betraut, er selbst nahm 1147 am Kreuzzug gegen die WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern. teil.

Heinrich Zdík wurde im Kloster Strahov begraben.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.11.2016

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Jan Bistricky, E-Mail vom 20. Mai 2007
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. ,Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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