Zdenka Schelingová
Taufname: Cecilia
Gedenktag katholisch: 31. Juli
nicht gebotener Gedenktag in der Slowakei: 30. Juli
Name bedeutet: Z: aus Sidon / Saida in Phönizien stammend (latein. - slawisch)
C: aus der (altrömischen) Familie der Cäcilier (latein.)
Cecilia Schelingová wurde als elftes Kind ihrer Eltern geboren. Nach der Schule erhielt sie eine Ausbildung zur
Krankenschwester bei den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz
. Im Alter von 21 Jahren trat sie unter dem
Ordensnamen Zdenka (Sidonia) dem Orden bei und arbeitete im Krankenhaus von
Humenné, ab 1942 ins staatliche Krankenhaus in
Bratislava, wo sie in der Radiologie und als
Laborassistentin tätig war. 1952 wurde sie von den Kommunisten angeklagt, weil sie in der Nacht vom 19. auf 20. Februar
drei Priestern und drei Seminaristen zur Flucht verholfen hatte - darunter dem Priester Stefan Kostial, der nach schwerer
Folter im Krankenhaus behandelt wurde, aber zum Transport in ein
sibirisches Arbeitslager verurteilt werden sollte - was den
sicheren Tod bedeutete. Im Februar 1955 wurde Zdenka - nach heftigen Foltern, denn man wollte die Namen angeblicher weiterer
Fluchthelfer aus ihr herauspressen - zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Nachdem ihr Gesundheitszustand aufgrund einer
Krebserkrankung und der menschenunwürdigen Behandlung immer kritischer geworden war, kam sie im April 1955 durch eine
Amnestie aus dem Gefängnis frei und kam ins Krankenhaus nach
Trnava, wo sie schon bald starb.
Das Grab von Zdenka Schelingová befindet sich in der Klosterkirche der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz
in Bratislava.
Kanonisation: Zdenka Schelingová wurde während der Slowakei-Reise von Papst Johannes Paul II. am 14. September 2003 in Bratislava seliggesprochen.
Worte der Seligen
Von Schwester Zdenka sind Gedanken und Notizen erhalten. Darin heißt es unter anderem:
Am Morgen mache ich mir den Vorsatz: den ganzen Tag in allen Dingen mich selbst zu vergessen und mehr an andere
zu denken. Solche Demut ist eine Quelle der Kraft. Mein Apostolat wird wirkungsvoll nicht am Maß äußerer Tätigkeit, sondern
am Maß der Heiligkeit, zu der ich mich bewegen lasse. Es geht nicht darum, dass ich mein Leben den Menschen opfere, sondern
darum, dass ich es zuerst Gott anbiete und erst danach auch den anderen. Ich will nicht Eroberin der Seelen sein, bevor
mich Gott ganz zu sich genommen hat.
Mein Weg ist Liebe und Vertrauen zu Gott. Ich verstehe die Seelen nicht, die einen so zärtlichen Freund fürchten.
Meine Seele ist berufen, sich Gott stets in Liebe zu nähern, nicht mühevoll auf der Leiter der Ehrfurcht. Für diejenigen,
die Gott lieben, gibt es keine Furcht vor Gerechtigkeit. Gott kennt meine Schwäche, wovor soll ich mich fürchten? Die
Erinnerung an meine Sünden demütigt mich, aber sie spricht auch von Liebe und Barmherzigkeit. Meine Sünden werden sofort
gelöscht, wenn ich sie mit Zuversicht ins Feuer der Liebe werfe!
Welch eine Freude, unablässig Gott zu loben und so Christus eher durch das Beispiel als mit Worten zu verkünden!
Christus müssen wir durch unser Leben bekennen, ihm unseren Willen sowie auch die Beherrschung unserer Sinne und des
Herzens als Opfer bringen. Ständig kann man ihm auch unsere Arbeit, Schwierigkeiten und Fehltritte opfern.
Jeder muss den Knoten des Leids und der Schmerzen lösen. Den Knoten? Ja, denn wenn man an sich gebunden bleibt,
kann man sich nicht bewegen. Nur dann gibt es keine Knoten mehr, wenn wir von allem gelöst sind.
Wenn die Seele wirklich den Herrn Jesus erkennt, ist sie zu allem willig. Unsere Gebete verknüpfen wir mit dem
ununterbrochenen Gebet des Göttlichen Herzens. Wo seine Liebe ist, dort fehlt es weder an Nägeln, noch an Dornen und am
Kreuz.
Gott gibt uns immer so viel Mut, so viel wir leiden, und wenn er uns Leid hinzugibt, gibt er uns auch Gnade hinzu,
damit wir das Leid geduldig ertragen können.
Nichts kann mich ängstigen, auch nicht der Wind, der dichte Wolken bringt, denn das ist nur ein Augenblick. Aber
meine Zuversicht wächst dann, denn ich weiß, dass hinter den Wolken meine geliebte Sonne ist.
Die Heiligkeit hängt nicht von verschiedenen Übungen ab, sondern von der Neigung des Herzens, die uns demütig
macht und überzeugt von der eigenen Schwäche. Wir haben immer die Gewissheit, dass wir in Gottes Händen sind, und können
uns ganz auf seine väterliche Güte verlassen.
Quelle: Selige Schwester Zdenka, Ihr Leben - Gebete - Gedanken. Bratislava 2003
Gebete von Zdenka Schelingová:
Mein liebster Jesus. Ich will den ganzen Tag so denken, sprechen und leiden, wie du immer gedacht,
gesprochen und gelitten hast. Du hast gearbeitet und warst deinem himmlischen Vater gehorsam. So will auch ich dich
lieben, loben und verehren. Ich will dir ununterbrochen für dein heiligstes und über alles schwere Leid, für deinen
schmerzlichen Tod danken. Ich will in allem deinen heiligsten Willen erfüllen.
Mein Jesus, Barmherzigkeit! Mein Gott, ich möchte, dass jeder Herzschlag aufschwinge zu dir, meinem Ursprung
und letztem Ziel, dass jeder Pulsschlag Gefühl einer lebendigen Reue über meine Sünden sei, dass jeder Atemzug ein
Ausdruck vollkommener Liebe zu dir, meinem höchsten Gut, sei. Das alles wünsche ich mir im Tiefsten meiner Seele. Mein
Gott, nimm meinen guten Willen an und stärke ihn mit deiner Gnade!
Quelle: Selige Schwester Zdenka, Ihr Leben - Gebete - Gedanken. Bratislava 2003
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
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- zuletzt aktualisiert am 13.08.2023
Quellen:
•
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/sel-zdenka-cecilia-schelingova-scsc-art-240742 - abgerufen am 13.08.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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