Ökumenisches Heiligenlexikon

Judas Cyriacus

auch: Kyriakos, Quiriacus, Quiricus, Cyrill

1 Gedenktag katholisch: 4. Mai
Übertragung des Kopfes: 9. April
Übertragung der Gebeine: 29. Juli, 8. August

2 Gedenktag orthodox: 14. April, 18. Oktober, 28. Oktober

2 Gedenktag armenisch: 28. Oktober
liturgische Feier am 2. Samstag der Fastenzeit

1 Gedenktag koptisch: 19. Oktober, 28. Oktober

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 2. Oktober

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 28. Oktober, 28. November

Name bedeutet: J: Gott sei Dank (hebr. - griech.)
C: der dem Herrn gehörende (griech. - latein.)

Bischof von Jerusalem (?), Erzbischof von Ancona (?), Märtyrer (?)
um 362 (?) in Ancona in Italien (?)


Martyrium des Judas Cyriacus, 12. Jahrhundert, im Museum für Katalanische Kunst in Barcelona
Martyrium des Judas Cyriacus, 12. Jahrhundert, im Museum für Katalanische Kunst in Barcelona

Legenden - mit oft antjüdischem Einschlag - erzählen, Judas sei der Sohn der jüdischen Eltern Simon und Anna gewesen und wegen seines Übertritts zum Christentum ermordet worden; demnach war er es, der Kaiserin Helena 326 den Ort zeigte, an dem das Kreuz Christi vergraben war. Aufgrund der Zeichen, die durch das Kreuz geschahen, habe er sich bekehrt und bei der Taufe den Namen Cyriacus erhalten. Als Nachfolger von Makarios' I. soll Cyriacus Bischof von Jerusalem geworden sein - nach anderer Überlieferung nur Chorbischof - und unter Kaiser Julian Apostata das Martyrium erlitten haben. 1

Die Legende von der Kreuzfindung stammt aus der Zeit um 500, verarbeitete aber älteres Material. Eusebius nannte einen Judas als letzten judenchristlichen Bischof von Jerusalem in der Zeit des zweiten jüdischen Aufstandes gegen die Römer um 135.

Cyriacius' Sarg in der ihm geweihten Kathedrale in Ancona
Cyriacius' Sarg in der ihm geweihten Kathedrale in Ancona

Weil Judas Cyriacus bei der Kreuzfindung dabei war, ist sein Gedenktag am Tag danach. Anfang des 4. Jahrhunderts sollen seine Gebeine nach Ancona überführt worden sein, wo sie heute in der ihm geweihten, im 11. Jahrhundert erbauten Kathedrale verehrt werden. Die lokale Legende machte ihn zum Bischof von Ancona - damals war die Kirche Santo Stefano die Kathedrale 2. Wieder andere erzählen, Judas Cyriacus sei in Ancona gestorben, nachdem er bei einer Wallfahrt Rom besucht hatte. Gesicherte biografische Daten fehlen trotz der Überlieferung seiner Legende in Griechisch, Lateinisch und in fast allen orientalischen Sprachen. Das Martyrologium Romanum erwähnte ihn früher am 4. Mai als Besucher in Jerusalem, die griechischen MenäenDie Menäen sind das liturgisches Monatsbuch der Orthodoxen Kirchen, sie enthalten neben den Gebeten auch die Texte über Feste und Heilige. kennen ihn am 28. Oktober als Bischof von Jerusalem.

Cyriacus' Leichnam im Glassarg in der ihm geweihten Kirche in Ancona
Cyriacus' Leichnam im Glassarg in der ihm geweihten Kathedrale in Ancona

Patron von Ancona

1 Entgegen der später im Christentum verbreiteten Ansicht gab es unter Kaiser Julian keine direkte Verfolgung von Christen um ihres Glaubens willen; seine Maßnahmen beschränkten sich auf das Schüren von Konflikten zwischen verschiedenen christlichen Gruppen. Zur philosophischen Auseinandersetzung verfasste er die Schrift Contra Galilaeos, Gegen die Galiläer, in der er Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens aufzeigt und die Christen als Abtrünnige des allgemein akzeptierten Judentums bezeichnete.

2 An die erste Kathedrale von Ancona erinnert eine Inschrift an der an ihrer Stelle stehenden heutigen Grundschule.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.08.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• http://www.chieracostui.com/costui/docs/search/schedaoltre.asp?ID=25395 - abgerufen am 02.08.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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