Ökumenisches Heiligenlexikon

Christesi der Mönch

deutsch: Christophorus
georgische Namen: Krißt'eßia, Krißt'epore - ქრისტესია, ქრისტეფორე bzw. ႵႰႨႱႲႤႱႨႠ, ႵႰႨႱႲႤႴႭႰႤ

1 Gedenktag orthodox: 11. Mai

Name bedeutet: der Christusträger (griechisch)

Mönch
* um 1691 in der Provinz Mingrelien in Georgien
1771


Christesi war Bauer, verheiratet und hatte einen einzigen Sohn. Infolge eines tragischen Unfalles verlor er seine Familie und erhielt von seinem Beichtvater den Rat, sich in die Einöde von Garedscha zurückzuziehen und den Rest seines Lebens dem Gebet und dem Mönchsleben zu weihen. Nachdem er in die Gemeinschaft des Klosters von Sankt Johannes dem Täufer eingetreten war, verzichtete Cristesi für viele Jahre auf das Mönchskleid, verrichtete die niedrigsten Arbeiten und blieb im Novizenstand. Erst in fortgeschrittenem Alter wurde er unter dem Namen Christophoros Mönch. Dank seiner außerordentlichen Demut, Bescheidenheit und Sorgfalt in Liebeswerken erlangte er die Wertschätzung der Klostergemeinschaft und des Volkes. Zur Hilfe für Reisende sammelte er in einer gewissen Entfernung zum Kloster, an der Hauptstraße, die nach Tiflis führte – unterirdisch Wasser in einer Zisterne, die er selbst immer wieder auffüllte. Er baute auch eine kleine Unterkunft mit einem Zier- und einem Gemüsegarten für die Reisenden. Er selbst begab sich in die Dörfer, um Almosen zu erbitten, und kehrte nie mit leeren Händen zurück; die von den Bauern eingesammelte Nahrung und Kleidung wurde an arme Alte und an Bettler verteilt. Die Klosterzelle von Christophoros war sehr eng. Ein Holzbalken diente ihm als Bett, anstelle eines Kissens benutzte er einen großen mit Tierfellen bedeckten Stein. So lebte er für viele Jahre.

Neun Jahre nach Christophoros' Tod verfasste der Mönch Spiridion Grdselischwili die Schrift über sein Leben und seine Werke.



Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.02.2022

Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium. A - Gio: Vol. I, Roma, Città Nuova, 1998

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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